Homosexuelle Fußballer halten ihr Liebesleben meist geheim aus Angst, bei Spielen nicht mehr eingesetzt zu werden. Für den 17. Mai ist deshalb ein Gruppen-Coming-out geplant, um das belastende Versteckspiel ein für allemal zu beenden.
Ex-Profi Thomas Hitzlsperger ist einer von ganz wenigen Fußballern auf der Welt, die offen zu ihrer Homosexualität stehen. In seiner kürzlich erschienenen Biografie "Mutproben" thematisiert er die Zerrissenheit, unter der viele seiner Kollegen leiden, weil sie sich nicht outen wollen - oder dürfen. Der einstige deutsche Nationalspieler macht ihnen tatkräftig Mut und ruft zu Aktionen gegen Homophobie auf.
Wer wird sich am 17. Mai outen?
Noch in dieser Spielzeit könnte es zu einem epochalen Umbruch kommen. Für den 17. Mai ist nämlich ein Gruppen-Coming-out geplant, bei dem sich gleich mehrere Fußballprofis zu ihrer Homosexualität bekennen könnten. Diese groß angelegte Aktion soll den Fußball grundlegend verändern und das "Schwulsein" auch im internationalen Fußballzirkus enttabuisieren. Die große Frage lautet: Wer wird die Chance nutzen und sich outen?
Rund 100 schwule Fußballer in Deutschland
Unterschiedlichen Schätzungen nach soll es allein Deutschland über 100 schwule Fußball-Profis geben. Keiner von steht jedoch offen zu seiner Sexualität. Weltweit haben sich von mehr als 300.000 aktiven Profis bislang nur vier dazu bekannt: Collin Martin (San Diego Loyal), Josh Cavallo (Adelaide United), Jake Daniels (FC Blackpool) und Jakub Jankto (Cagliari Calcio). Mit Richarlyson gab es einst auch in Österreich einen homosexuellen Fußballer, der sich noch vor seinem Karriereende outete.