Alexander Zickler erzielte den Siegtreffer: Salzburg schlägt Rapid mit 1:0. Lask unterliegt Altach mit 1:3.
Red Bull Salzburg - Rapid 1:0 (0:0)
Tor: Zickler (58.)
Die Revanche ist geglückt. Red Bull Salzburg hat sich ein halbes Jahr nach der 0:7-Blamage gegen den SK Rapid vor heimischem Publikum rehabilitiert. Die Salzburger besiegten den Rekordmeister im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga am Sonntag dank eines Kopftores von Kapitän Alexander Zickler (58.) verdient mit 1:0 (0:0) und übernahmen damit vorerst die Tabellenführung von der punktegleichen Wiener Austria, die noch am Sonntagabend Kapfenberg empfing. Rapid liegt einen Punkt dahinter auf Platz drei.
Erstes Saison-Tor von Zickler
Die Salzburger hatten vor 23.800
Zuschauern über weite Strecken mehr vom Spiel, ehe Zickler zuschlug. Der
Deutsche traf nach Flanke von Laszlo Bodnar. Es war das erste Saisontor des
34-Jährigen, der in der vergangenen Saison noch mit 16 Treffern zum
Schützenkönig avanciert war. Zuvor hatte Zickler bereits einen
Bodnar-Querpass am langen Eck vorbeigeschoben (35.) und nach Kopfball von
Rene Aufhauser per Oberschenkel die Stange getroffen (43.).
Dabei waren die Rapidler besser gestartet, Erwin Hoffer ließ aber schon in der 6. Minute einen Sitzer aus. Der 21-Jährige brachte einen Querpass von Sturmpartner Stefan Maierhofer, den Boussaidi ganz leicht abgefälscht hatte, aus kurzer Distanz nicht im leeren Tor unter. Nach Flanke von Kapitän Steffen Hofmann traf Hoffer zudem aus aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig (20.). Der Teamstürmer wartet damit schon vier Spiele auf einen Treffer.
Abgesehen von zwei weiteren gefährlichen Schüssen des nach seiner Muskelverletzung wieder von Beginn an spielenden Rapid-Regisseurs Branko Boskovic (30., 33.) waren die Salzburger schon in der ersten Hälfte gefährlicher, brachten den Ball aber ebenfalls nicht im Tor unter. Rapid-Ersatzgoalie Raimund Hedl zeichnete sich sowohl bei einem Kopfball von Marc Janko nach einem Corner aus kurzer Distanz (12.), als auch bei einem Schuss von Barry Opdam (23.) aus.
In der Defensive hatte sich Salzburg-Trainer Co Adriaanse ohne den am Knöchel verletzten Ibrahim Sekagya Besonderes überlegt. Opdam und Boussaidi spielten als Manndecker erfolgreich auf Maierhofer/Hoffer, die den Bullen am vergangenen Ostersonntag noch fünf der sieben Eier gelegt hatten. Auf den Flügeln verteidigten Gercaliu und Bodnar gegen Hofmann und den spielstarken Rapid-Youngster Christopher Drazan, der links im Mittelfeld Veli Kavlak ersetzte.
Salzburg mit Viererkette
Hinter der Salzburger Viererkette
agierte Defensiv-Allrounder Aufhauser als Libero. Als Lohn spielten die
Bullen ausgerechnet gegen die Torfabrik aus Hütteldorf nach elf
Pflichtspielen erstmals wieder zu null - auch dank Keeper Timo Ochs. Der
Deutsche entschärfte unter anderem einen platzierten Schuss von Hofmann
(67.). Ein Versuch des eingewechselten Kavlak verfehlte sein Ziel (81.). Auf
der Gegenseite ließ Robin Nelisse die Chance auf die Entscheidung aus (85.).
Während die Salzburger damit im laut Adriaanse "wichtigsten Spiel der Saison" den dritten Ligasieg in Serie einfuhren, hat Rapid aus den vergangenen vier Spielen nur vier Punkte geholt. Das erste Saisonduell der beiden Titelfavoriten hatte im Juli in Wien ein sehenswertes 2:2 gebracht.
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Austria Wien - SV Kapfenberg 0:0
Die Wiener Austria hat am
Sonntag nach dem bitteren Aus im UEFA-Cup gegen Lech Posen auch in der
Fußball-Bundesliga wichtige Punkte liegen gelassen. Die Wiener mussten sich
gegen Aufsteiger Kapfenberg trotz drückender Überlegenheit zu Hause mit
einem torlosen Remis begnügen. Die Austria behauptete damit zwar nach dem
ersten Saisondrittel ihre Tabellenführung, liegt aber nur noch einen Zähler
vor Salzburg und deren zwei vor Rapid.
Die Austria war von Beginn an mit dem erwarteten Geduldsspiel konfrontiert. Die Wiener dominierten zwar das Geschehen, in der Offensive fehlte ohne den an Grippe erkrankten Rubin Okotie aber lange Zeit die Durchschlagskraft. Erst in der Schlussphase fanden die Wiener mehrere Großchancen vor. Emin Sulimani traf in der 87. Minute aus spitzem Winkel nur die rechte Stange, der eingewechselte Thomas Krammer eine Minute später nichts ins leere Tore.
Schon vor der Pause hatte Mamadou Diabang Aluminium getroffen. Der Okotie-Ersatz hatte eine Standfest-Flanke per Kopf an die Oberkante der Latte gesetzt (20.). Davor hatte sich Kapfenberg-Keeper Martin Eisl bereits bei einem Flachschuss von Mario Bazina ausgezeichnet (15.). Auf der Gegenseite wurde Robert Almer, der den an muskulären Problemen laborierenden Szabolcs Safar im Austria-Tor ersetzte, kaum ernsthaft geprüft.
Ein erster KSV-Warnschuss von Liendl ging über das Tor (1.), ein weiterer von Siegl daran vorbei (18.). Nach der Pause waren die Kapfenberger auch im Konter gefährlich. KSV-Coach Werner Gregoritsch setzte wie erwartet auf eine massierte Defensive mit einer Fünferkette, in der der tschechische Ex-Internationale Milan Fukal praktisch den Libero gab. Kapitän Taboga war nach seiner Sperre ebenfalls zurückgekehrt.
Bei den Wienern ersetzte Youngster Markus Suttner links in der Viererkette Mario Majstorovic, der im UEFA-Cup das 0:1 verschuldet hatte. Im Angriff fehlten Trainer Karl Daxbacher, der vor dem Spiel unmissverständlich drei Punkte eingefordert hatte, nach dem Ausfall von U21-Teamspieler Okotie aber die Alternativen. Nicht ein einziger echter Stürmer saß auf der Bank, dazu ließ sich Bazina immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen.
Nach Seitenwechsel ließen auch die Kräfte nach. Die Verlängerung vom Donnerstag gegen Posen schien sich bemerkbar zu machen, das Austria-Spiel wurde statischer. Nach einer der wenigen guten Kombinationen sprang Diabang in aussichtsreicher Position der Ball vom Fuß (73.), ein Kopfball von Standfest ging über das Tor (78.). Erst in den Schlussminuten folgte ein letzter violetter Sturmlauf, der aber unbelohnt blieb.
Die Austria ist damit zwar zu Hause weiter ungeschlagen, gab aber erstmals seit der Auftaktrunde gegen Kärnten (1:1) im Horr-Stadion wieder Punkte ab. Zuletzt hatten die Wiener vier Ligaspiele in Folge gewonnen. Kapfenberg ist zwar seit mittlerweile 364 Minuten ohne Torerfolg, bejubelte aber seinen ersten Punktegewinn in der Fremde seit dem Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse.
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LASK - SCR Altach 1:3 (1:2)
Tore: Mayrleb (37.), bzw.
Konrad (6.), Koch (44.), Ailton (51.)
Der LASK hat in der 12. Runde der Fußball-Bundesliga die Chance vergeben, Tabellenführer Austria auf den Fersen zu bleiben. Die Linzer lieferten im Heimspiel gegen Nachzügler SCR Altach eine äußerst schwache Vorstellung ab und schlitterten in eine 1:3-Heimschlappe. Aufseiten Altachs durfte auch Promi-Stürmer Ailton über seinen ersten Treffer für die Vorarlberger jubeln.
Erstmals mussten sich die Oberösterreicher in der laufenden Saison damit einem Außenseiter geschlagen geben. Für Altach war es der erste Sieg bzw. Punktgewinn in der Fremde nach fast einem Jahr. Zum letzten Mal war der "Dorfclub" am 23. Oktober 2007 am Innsbrucker Tivoli als Gewinner vom Platz gegangen. Weil Kapfenberg bei der Austria remisierte, bleibt den Vorarlbergern die Rote Laterne aber erhalten.
Schon in der sechsten Minute hatte der Ex-LASK-Spieler Konrad die Gäste nach einer misslungenen Abseitsfalle in Führung gebracht, der sichtlich motivierte und rackernde Ailton vergab aus aussichtsreicher Position gar die Chance auf das 2:0 (21.).
Das Spiel gegen die defensiven, aggressiven und geduldigen Altacher machte nach Anlaufschwierigkeiten zwar der LASK, der nach dem Anschlusstreffer durch Mayrleb in der 37. Minute wieder auf seine Marschroute zurückkehrte. Das allerdings nur sehr kurz. Denn Altach-Youngster Andreas Koch brachte die Vorarlberger nach einer Kopfball-Vorlage von Schoppitsch in der 44. Minute mit seinem ersten Bundesligatreffer erneut in Front (2:1). Wieder sah die LASK-Defensive dabei nicht gut aus.
Anstatt zu kontern, fing sich der LASK nach dem Seitenwechsel gar den dritten Gegentreffer ein - wieder resultierte dieser aus einer Unkonzentriertheit. Ailton vollendete nach einem Kopfball-Zuspiel, das Baur nicht mehr abfangen konnte, aus wenigen Metern gekonnt zum 3:1 und seinem ersten Bundesliga-Treffer (51.). Die geschockten Linzer zeigten allerdings keine adäquate Reaktion, Trainer Panadic sah sich nach rund einer Stunde zum Doppeltausch Salmutter-Mijatovic und Saurer-Weissenberger genötigt.
Die Schwarz-Weißen rannten in der Folge zumeist ideenlos, verunsichert und umständlich gegen eine massierte Altacher Defensive an, brachten die Schönenberger-Elf kaum in Bedrängnis. Die beste Möglichkeit vergab Mayrleb, dessen wuchtigen Schuss Altach-Goalie Michl aber parierte. Kurz darauf hätte Schoppitsch das Trefferkonto der immer wieder auf Konter lauernden Gäste fast noch erhöht, die Stange rettete aber für die Linzer (70.). Vastic vergab per Kopf noch eine gute Möglichkeit auf den späten Anschlusstreffer (81.).