Bundesliga- und Erstliga-Klubs machen Cup-Sieg unter sich aus.
Im Viertelfinale des österreichischen Fußball-Cups
sind die Teams aus den obersten beiden Bundesliga-Spielklassen unter sich. Mit dem tapferen Landesligisten Vorwärts Steyr (0:1 nach Verlängerung gegen Sturm Graz) und dem Regionalligisten Blau-Weiß Linz (0:1 gegen Mattersburg) haben sich am Mittwoch die letzten "Amateure" aus dem Bewerb verabschiedet. Die Auslosung der Runde der letzten Acht erfolgt am 21. November in "Sport am Sonntag", gespielt wird das Viertelfinale erst am 19. und 20. April.
Austria musste "nachsitzen"
Rekord-Sieger Austria
musste beim 2:1-Heimerfolg nach Verlängerung gegen Wacker Innsbruck hart kämpfen. Manuel Ortlechner, der in der 103. Minute zum Matchwinner wurde, wünscht sich für die nächste Runde ein Derby, allerdings nicht gegen Rapid (3:0 gegen Hartberg). "Ein Derby gegen die Vienna wäre schön", meinte der Innenverteidiger, der nach herrlicher Vorlage von Julian Baumgartlinger im Stil eines Klassestürmers traf und Richtung Teamkollege Roland Linz witzelte: "Ich habe es wie der Roli gemacht."
Linz, der eigentliche Goalgetter der Austria, hatte gegen Wacker keinen guten Tag und verhaute zahlreiche Top-Chancen. Ortlechner freute sich über sein erstes Cup-Tor auch deshalb besonders, weil er durch einen Bändereinriss mit Kapselverletzung lange Zeit Zuschauer gewesen war. Die Blessur hatte sich der Innenverteidiger in der letzten Minute des Cup-Spiels am 14. August gegen die Ried-Amateure zugezogen.
Lob für Ortlechner
"Der Weg zurück war ein steiniger", erzählte Ortlechner, der die Tiroler als "harte Nuss" bezeichnete. Der 30-Jährige erhielt viel Lob, auch von seinem Mitspieler Zlatko Junuzovic: "Das Tor hat er ganz staubig gemacht." Trainer Karl Daxbacher wünscht sich ein Heimspiel, allerdings nicht gegen Rekordmeister Rapid oder Titelverteidiger Sturm Graz. "Aber wenn man Cupsieger werden will, muss man schwere Gegner aus dem Weg räumen", erklärte Daxbacher nach der erfolgreichen Revanche an Wacker für die im August erlittene 0:3-Heimniederlage in der Liga.
Sein Innsbrucker Kollege Walter Kogler zeigte sich als fairer Verlierer. "In der Verlängerung hätte die Partie auch für uns kippen können, aber die Austria hat durch einen sehr schönen Spielzug das Tor gemacht. Danach war für uns nichts mehr zu holen", fasste der Ex-Austria-Verteidiger die 120 Minuten zusammen. Im Horr-Stadion kiebitzte Georg Zellhofer, der erst am Freitag von seinem Bahrain-Engagement heimgekehrt war und als Kandidat auf die Nachfolge von Helmut Kraft beim LASK genannt wird.
BW Linz enttäuscht
LASK-Lokalrivale und Salzburg-Bezwinger Blau-Weiß Linz ärgerte sich über das knappe Out gegen Mattersburg. "Wir waren gleichwertig, deshalb ist das Ausscheiden sehr bitter", analysierte der Linzer Coach Adam Kensy. Patrick Bürger avancierte einmal mehr zum Oberösterreich-Schreck, auch bei den Auswärtssiegen gegen den LASK und Ried hatte er für Mattersburg getroffen. Bei Sturms Zittersieg vor 6.000 Zuschauern in Steyr wurde Roman Kienast in der 114. Minute zum Matchwinner, davor hatte Kienast jedoch Top-Chancen am Fließband vergeben. "Es war wie verhext, aber wir sind weiter", meinte Kienast erleichtert.
Rapid erst am Ende souverän
Auch Rekordmeister Rapid
überwintert im ÖFB-Cup. Im Achtelfinale gegen den TSV Hartberg siegte die Pacult-Elf daheim 3:0. Lange Zeit war allerdings vom Klasseunterschied zwischen den beiden Teams nicht viel zu sehen. Erst nach der Pause geriet der Vorletzte der Ersten Liga durch zwei Tore von Salihi auf die Verliererstraße. Rapid (ohne Hofmann, Vennegoor, Heikkinen; Hedl, Kavlak und Kayhan saßen auf der Bank) begann zu umständlich. Im Tor bekam diesmal überraschend Königshofer den Vorzug. Nicht fit - deshalb berief Rapid-Coach Pacult seinen ehemaligen Einser-Goalie Helge Payer für das Cupmatch nicht einmal in den Kader...