Bundesliga

Austria-Präsident Gollowitzer: "Persönliche Eitelkeiten haben keinen Platz"

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Austria Wien befindet sich vor dem 344. Wiener Derby sportlich im Höhenflug. oe24 bat den violetten Klub-Präsidenten zum Interview. 

oe24: Herr Präsident, haben Sie schon Pläne für den 24. Mai? An diesem Tag findet die letzte Runde der Meisterschaft statt …
Kurt Gollowitzer: Besondere Pläne habe ich bis dato für diesen Tag noch keine. Ich werde aber mit Sicherheit bei unserem letzten Meisterschaftsspiel live dabei sein und unsere Mannschaft unterstützen.


oe24: Wenn Ihnen jemand vor der Saison gesagt hätte, dass die Mannschaft im ÖFB-Cup-Halbfinale und auf Platz 2 in der Tabelle steht, was wäre da Ihre Reaktion gewesen?
Gollowitzer: Ich wäre dann damals schon so glücklich und stolz auf die Mannschaft gewesen wie ich es jetzt bin. Die Mannschaft und das gesamte Trainerteam machen einen tollen Job.


oe24: Mit dem anstehenden Stadion-Verkauf könnte man eine große Last loswerden. Wird der Deal mit der Stadt Wien noch vor dem Saison-Ende über die Bühne gehen, und verstehen Sie die Kritik daran?
Gollowitzer: Die Abwicklung soll laut Plan im zweiten Quartal abgeschlossen sein. Die AG wird eine marktübliche Miete mit einer entsprechenden Rendite bezahlen. Ich höre viele positive Stimmen, dass das Stadion in Wiener Händen bleibt und zukünftig kein ausländischer Finanzinvestor über die Betriebsführung entscheidet.

Von links: Rapid-Präsident Wrabetz, Bürgermeister Ludwig und Austria-Boss Gollowitzer vor dem 344. Wiener Derby. 

Von links: Rapid-Präsident Wrabetz, Bürgermeister Ludwig und Austria-Boss Gollowitzer vor dem 344. Wiener Derby. 

© Gepa
× Von links: Rapid-Präsident Wrabetz, Bürgermeister Ludwig und Austria-Boss Gollowitzer vor dem 344. Wiener Derby. 


oe24: Aufgrund der Vorfälle beim letzten Derby in Hütteldorf wird es keine Auswärtsfans geben. Eine gute Idee?
Gollowitzer: Nach den letzten Derby-Vorfällen haben beide Wiener Vereine vereinbart, bei den nächsten vier Derbys auf den Abruf des Gästesektor-Kontingents zu verzichten. Wir haben für Sonntag 23 (entsprechend den Bezirken) karitative und soziale Einrichtungen aus Wien eingeladen. Wir müssen alles unternehmen um solch unschöne Vorfälle wie beim letzten Derby in Zukunft zu vermeiden.


oe24: Im Vorfeld luden Austria und Rapid zu einer gemeinsamen Pressekonferenz ins Rathaus. Braucht es mehr solcher violett-grün-weißer Aktionen?
Gollowitzer: Das ist ein wichtiges Zeichen, dass neben der sportlichen Rivalität am Rasen die gesellschaftspolitische Verantwortung der beiden Wiener Großvereine von den Vereinsspitzen gesehen und auch wahrgenommen wird.


oe24: Immer wieder steht Jürgen Werner innerhalb der Austria-Familie in der Kritik. Im Sky-Interview machte er sich zuletzt Luft über die mangelnde Wertschätzung. Könnte dieses interne Störfeuer noch ein größeres Problem werden oder wird es hinsichtlich seiner Personalie eine Lösung geben?
Gollowitzer: Persönliche Eitelkeiten haben keinen Platz. Das Einzige, worum es uns allen gehen darf, ist die zukünftige Entwicklung des Klubs (AG und Verein) und die sportliche Weiterentwicklung. Nur darum darf es uns allen gehen. In beiden Bereichen machen wir derzeit große Schritte nach vorne.


oe24: Im Mai 2023 wurden Sie mit überwältigender Mehrheit zum Austria-Präsidenten gewählt. Sportlich spielte die Austria damals keine Rolle. Zwei Jahre später hat sich das Blatt gewendet, Violett ist die Nummer 1 in Wien. Wie ist das gelungen?
Gollowitzer: Das hat jedenfalls nicht nur mit mir etwas zu tun. Die oft zitierte Austria-Familie ist in den letzten Monaten zur Realität geworden. Es ist uns gelungen, einen Weg vorzugeben, mit dem sich alle im Klub identifizieren können und für den alle brennen. Derzeit haben alle Spaß und ziehen an einem Strang.


oe24: Die Verträge von Trainer Helm und Sportdirektor Ortlechner laufen im Juni 2026 aus. Gibt es hier schon Gespräche, diese zu verlängern?
Gollowitzer: Wenn es hier etwas zu verkünden gibt, werden dies die Vorstände der AG zeitgerecht machen.


oe24: Immer wieder gibt es Gerüchte, wonach das Austria-Stadion auch abseits des Fußballs genutzt werden könnte.
Gollowitzer: Es gibt derzeit viele Überlegungen, die Auslastung abseits der Spieltage zu erhöhen. Der Betrieb des Stadions ist mit hohen Aufwendungen verbunden, sodass es notwendig ist, zusätzliche Einnahmequellen zu identifizieren und umzusetzen.

oe24: Ihr persönlicher Tipp für das Wiener Derby?Gollowitzer: Ich glaube, dass es ein enges Spiel werden wird, wo wir aber am Ende als Sieger vom Platz gehen werden. Ich tippe auf ein 2:1 für die Austria.

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