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Die Bewährungsprobe für die europäische Bühne misslang der Austria beim 1:1-Remis gegen Breidablik völlig. Nun erwartet die Veilchen ein harter Trip nach Island.

Die erste Bewährungsprobe der "neuen" Austria hat mit wenig erfreuten Reaktionen geendet. Beim 1:1 gegen den isländischen Außenseiter Bredablik im Hinspiel der Conference-League-Qualifikation präsentierten sich die Wiener alles andere als in Frühform. Trainer Manfred Schmid beklagte am Donnerstagabend einen schläfrigen Start seiner Elf, die aber auch nach der Pause wenig Konstruktives zustande brachte. Torschütze Marco Djuricin fand nach Schlusspfiff überaus deutliche Worte.

Ob das Interview des Stürmers ein wenig Entspannung nach einem schwachen Europacup-Auftritt vor heimischer Kulisse bringt, dürfte fraglich sein. Djuricin war über seine Auswechslung nach einer Stunde ebenso wenig erfreut wie über den Auftritt seiner Mannschaft. "Ich habe jetzt zwei Spiele gemacht, zwei Tore geschossen und bin zweimal in der 60. Minute ausgewechselt worden - das passt mir natürlich nicht", sagte Djuricin im ORF. Dabei sei er immer für ein Tor gut.

Die Austria habe insgesamt schwach gespielt. "Es tut mir leid für die Leute, die haben eine schwierige Zeit, kommen nach zwei Jahren hierher und feuern uns an - und wir spielen so einen Fußball. Das ist nicht in Ordnung", erklärte Djuricin. Man müsse am Sonntag in der ersten Bundesliga-Runde in Ried ein anderes Gesicht zeigen, forderte der 28-Jährige weiter. "Sonst werden wir uns sehr wundern."

"Schock für die Austria"

Ein solches Wunder benötigt die Austria in ihrer derzeitigen Phase weniger. Gegen Breidablik zeigte sich die Mannschaft bemüht, aber fehleranfällig. Schon nach wenigen Minuten hätte der Dritte der isländischen Liga nach einem Patzer der Hausherren vorlegen können. Djuricins Treffer (32.) war dann verdient - wie schlussendlich auch der Ausgleich durch Alexander Sigurdarson kurz nach der Pause (47.). "Das war vielleicht ein Schock für die Austria", meinte Breidabliks Trainer Oskar Hrafn Thorvaldsson. Bei den Wienern lief danach nämlich kaum etwas zusammen. Erst in den Schlussminuten baute die Austria vergeblich wieder etwas Druck auf.

Schmid ärgerte sich jedoch mehr über den Beginn der Partie. "Das größte Problem war, wie wir ins Spiel gegangen sind. Wir haben es vom Kopf her nicht geschafft, wie wir es gefordert haben, dass wir totale Laufbereitschaft bringen und in die Zweikämpfe gehen", monierte der Neo-Chefcoach. Auch das Gegentor sei ein Geschenk gewesen. Den fatalen Fehlpass davor leistete sich Vesel Demaku. Breidablik, das bereits zwölf Runden in der Liga absolviert hat, war dann auch deutlich spritziger als die Austria.

"Es ist leider nicht das Ergebnis, das wir erwünscht hätten. Aber es lässt für das Rückspiel alles offen", blieb Schmid optimistisch. Am kommenden Donnerstag in Kopavogur wird sich die Austria jedoch auf mehreren Ebenen steigern müssen, um das Aus abzuwenden. Ob Neuzugang Lukas Mühl die wackelige Defensive dann stabilisieren wird, bleibt abzuwarten. Der 24-jährige Deutsche steht erst seit dieser Woche im Mannschaftstraining.

Sieg in Island ist Pflicht

Durch den Wegfall der Auswärtstorregel muss die Austria auf Island jedenfalls gewinnen, um weiterzukommen - ob in der regulären Spielzeit, in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen. Als Belohnung würde in der 3. Quali-Runde aller Voraussicht nach Aberdeen warten. Die Schotten schlugen den schwedischen Vertreter BK Häcken im Hinspiel am Donnerstag mit 5:1.

Thorvaldsson schanzte seinem Team weiter die Rolle des Außenseiters zu. "Die Austria ist nach wie vor Favorit, aber wir können es schaffen", meinte der Isländer. Für Schmid bleibt eines klar: Die Austria kann besser spielen. Auf die Aussage seines Gegenübers angesprochen meinte er: "Wie ein Favorit haben wir heute nicht gespielt - aber ich nehme das gerne an."
 

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