Rapid-Profis ließen Trainer leiden

Barisic warnt Aufsteiger Strunz: "Er soll sein Handy abdrehen"

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Nach zwei Meisterschafts-Niederlagen in Folge hat Rapid in der Fußball-Bundesliga wieder voll angeschrieben.  

Durch den 3:1-Heimsieg am Sonntag über Austria Klagenfurt verbesserten sich die Hütteldorfer auf Platz vier und liegen nun einen Punkt vor der Wiener Austria, die in der nächsten Runde im Allianz Stadion gastiert. Allerdings spannten die Grün-Weißen ihren Trainer auf die Folter - weil zahlreiche Chancen vergeben wurden, war der Erfolg bis kurz vor Schluss in Gefahr.

Danach stöhnte Zoran Barisic: "Wir hätten uns das Leben einfacher gestalten können." Sein Team ging dank Guido Burgstaller früh in Führung, kassierte nach einer Stunde durch Sebastian Soto den Ausgleich und konnte erst nach den Treffern von Oliver Strunz (70.) und Nicolas Kühn (94.) aufatmen. "Wir haben eine Mannschaft, die immer wieder zurückkommen kann, das zeichnet sie aus. Sie zeichnet aber auch aus, dass sie es unbedingt schaffen will, mir das Leben schwer zu machen - leider", sagte Barisic.

Chancenwucher  

Der Chancenwucher vor der Pause brachte den 52-Jährigen ins Grübeln. "Ich habe mir in der ersten Hälfte Sorgen und Gedanken gemacht." Barisics Bedenken wurden durch das Soto-Tor bestätigt, doch die Zuversicht kehrte schnell zurück. "Komischerweise waren meine Sorgen nach dem Ausgleich und unseren Einwechslungen weniger, aus welchen Gründen auch immer", erzählte der Coach.

Neu ins Spiel kamen unter anderem Kühn und Ferdy Druijf - Letzterer lieferte für den Deutschen bei dessen Comeback nach mehrmonatiger Verletzungspause uneigennützig die Vorlage zum 3:1. "Das letzte Tor war beispielhaft. Es freut mich als Trainer irrsinnig, dass wir nicht eigensinnig, sondern ein Kollektiv sind", erklärte Barisic und betonte, die Joker hätten allesamt "neue Energie" gebracht."

Warnung an Strunz

Dem Ex-Sportchef steht nach vielen überwundenen Verletzungen beinahe der gesamte Kader zur Verfügung. Dies hatte wiederum zur Folge, dass es Kicker wie Bernhard Zimmermann, Christoph Knasmüllner, Dejan Petrovic oder Kevin Wimmer nicht einmal in den Kader schafften. "Ich konnte sehr gute Spieler nicht nominieren, das tut mir als Trainer sehr weh", gestand Barisic. "Es ist super, wenn alle gesund sind, auf der anderen Seite gibt es immer Entscheidungen, mit denen du dem einen oder anderen wehtust." In diesem Zusammenhang betonte der Coach: "Auch die Spieler, die ich enttäuschen muss, sind ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft."

Keine Sorgen um einen Kaderplatz muss sich derzeit Strunz machen, der 22-Jährige gilt als Aufsteiger der Frühjahrssaison. "Aber bei ihm ist noch sehr viel drin. Er soll am Boden bleiben, sein Handy abdrehen, keine Zeitungen lesen und sich am besten aus den sozialen Medien verabschieden. Er soll keine Foren lesen, nicht die Lobhudelei um seine Person lesen, sondern auf die Kritik seines Trainers Wert legen, damit er ein noch besserer Spieler wird", sagte Barisic und ergänzte: "Er kann ein richtig guter Spieler werden."
 

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