Legionärs-Bilanz:

Linden LIVE: Austria mit nur 6 gegen den Trend

In der Bundesliga steigen die Legionärszahlen – bei Salzburg auf 24, bei Austria bleiben’s sechs. Zwischen Mega-Kader und Sparversion: Peter Linden mit den Fakten.

Fünf Klubs aus der deutschen Bundesliga kauften bisher am öftesten in Österreich. Spitzenreiter ist Eintracht Frankfurt mit 18 „Ösis“ vor Werder Bremen , wo Max Wöber derzeit der 15. ist, Mainz (zwölf, darunter die ehemaligen Teamkapitäne Andreas Ivanschitz und Christian Fuchs), RB Leipzig (elf) und Heidenheim (fünf). Der erste, der vor drei Jahren verstorbene Grazer Willi Huberts hatte bei Frankfurt zwischen 1963 und 1970 die meisten Einsätze (261), ist auch Toptorjäger.
Genauso wie Andreas Herzog bei Werder Bremen, Karim Onisiwo bei Mainz, Marcel Sabitzer bei RB Leipzig und Nikola Dovedan, der inzwischen in Istanbul beim Aufsteiger Karagümrük spielt, bei Heidenheim.

Rapid im europäischen Mittelfeld

Im eigenen Land sind die Österreicher nicht so gefragt, in der Bundesliga rollt die Legionärswelle. Rapid engagierte Mittwoch den zweiten Norweger, Donnerstag den fünften Franzosen. Peter Stöger hat derzeit 14 Legionäre im Kader, in der letzten grün-weißen Meistermannschaft, zu der auch der aktuelle Sportchef Markus Katzer gehörte, kam Peter Pacult mit acht weniger, mit sechs aus. Im Mittelfeld mit dem herausragenden Kapitän Steffen Hofmann, dem derzeitigen Geschäftsführer, mit seinem kongenialen Partner Branko Boskovic und dem rustikalen finnischen Abräumer Markus Heikkinen, im Abwehrzentrum mit Mario Tokic, im Angriff mit Mario Bazina und dem Brasilianer Fabiano, die im Schatten der Österreicher „Jimmy“ Hoffer und Stefan Maierhofer standen.

Salzburg mit 24, Sturm mit 19

Rapid ist aber nicht der Legionärs-Spitzenreiter der Liga. Das sind eindeutig Vizemeister Red Bull Salzburg mit 24 und Meister Sturm Graz mit 19. Es könnte passieren, dass bei Salzburg Tormann Alexander Schlager Heimkehrer Stefan Lainer und Karim Onisiwo die einzigen Österreicher in der Startelf sind. Wobei Onisiwos Platz „wackelt“, genug Geld in der Kassa für einen neuen Torjäger wäre. Je vier der 24 kommen aus Mali und Dänemark: Im Mittelfeld Somalia Diabate und Mamady Diambou, für die Offensive Dorgeles Nene und Moussa Yeo. Der dänische Anteil sind der neue Abwehrchef Jacob Rasmussen, Kapitän Mads Bistrup, Maurits Kjaergaard und Stürmer Adam Daghim. Der englische Millionenirrtum Bobby Clark steht zum Verkauf. Im Kader von Sturm Graz findet sich mit dem 19 jährigen Leon Grgic nur ein Stürmer aus Österreich.

Austria bleibt beim Sparmodell

Das Gegenbeispiel ist die Wiener Austria, die wahrscheinlich auch aus finanziellen Nöten mit sechs Legionären das Auslangen findet. Mit dem Franzosen Hakim Guenouche, mit Abubakr Barry aus Gambia, dem Südkoreaner Kang-Hee Lee, Kelvin Boateng aus Ghana, dem deutschen Torjäger Maurice Malone und dem australischen Stürmer Noah Botic.

Ablöse kosteten die nunmehr fix erworbenen Barry und Malone sowie Kang-Hee Lee. Zusammen rund 2,5 Millionen Euro. Fast wohltuend, dass die Austria trotzdem letzte Saison bis zur letzten Runde um den Meistertitel mitspielte.

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