Pfeifenberger übernimmt

Paukenschlag! WAC feuert Coach Kühbauer

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Kärntner präsentierten nach Rauswurf gleich einen prominenten Nachfolger.

Fußball-Bundesliga-Schlusslicht WAC hat am Mittwoch auf die schwierige sportliche Situation reagiert. Die Kärntner trennten sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Dietmar Kühbauer. Nachfolger ist der frühere Grödig- und Wiener-Neustadt-Coach Heimo Pfeifenberger. Das gab der Club am Vormittag in einer Aussendung bekannt.

Bundesliga-Comeback von Pfeifenberger
Pfeifenberger erhält einen Vertrag bis Saisonende mit vereinsseitiger Option auf ein weiteres Jahr. "Es ist eine sehr reizvolle Aufgabe für mich, und ich freue mich, dass ich zurück in der Bundesliga bin", erklärte der 48-Jährige. Sein erstes Training in Wolfsberg wird Pfeifenberger am Donnerstagnachmittag leiten, davor wird er in einem Pressegespräch (13.30 Uhr) vorgestellt.

Als Begründung für den Trainerwechsel führten die Wolfsberger die sportliche Situation an. Nach 16 Bundesliga-Runden hält der Club, im Sommer unter Kühbauer noch erstmals im Europacup vertreten, erst bei zwölf Punkten. Ein Zähler fehlt auf den Vorletzten Ried.

Premiere gegen Admira
"Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft einen starken Willen hat und intakt ist", meinte Pfeifenberger. "Das Wichtigste ist der Klassenerhalt, und den wollen wir schaffen." Sein erstes Spiel als WAC-Trainer bestreitet der Ex-Internationale, zuletzt als Experte für den TV-Sender Sky tätig, am Samstag (18.30 Uhr) zu Hause gegen die Admira.

Bis November des Vorjahres trainierte Pfeifenberger den damaligen Bundesligisten Wiener Neustadt. Davor war er unter anderem zweimal beim SV Grödig (2007-2008 und 2010-2012) engagiert und führte den Club ebenso oft von der Regionalliga in die zweithöchste Spielklasse. Der Aufstieg in die Bundesliga gelang den Grödigern allerdings erst unter dessen Nachfolger Adi Hütter.

Katastrophale Auswärtsbilanz
Für Kühbauer war der WAC die zweite Trainerstation im Oberhaus nach der Admira. Der 44-Jährige hatte die Kärntner in der Vorsaison in der Liga auf Platz fünf und damit in die Europa-League-Qualifikation geführt. Dort kam nach dem Aufstieg gegen Schachtjor Soligorsk aus Weißrussland (1:0 und 2:0) erst gegen den deutschen Großclub Borussia Dortmund das Aus (0:1 und 0:5).

Trotz dieser Erfolge musste sich Kühbauer am Mittwoch in der Früh von der Mannschaft verabschieden. Der Ex-Teamspieler, der in seiner aktiven Karriere mit Pfeifenberger die WM 1998 in Frankreich bestritten hatte, stolperte unter anderem über eine enorme Auswärtsschwäche. 20 Ligaspiele in Folge hat der WAC in der Fremde nicht gewonnen, am Samstag setzte es ein 1:2 in Altach - das letzte Spiel unter Kühbauer.

Familie statt Abstiegskampf
Dietmar Kühbauer hat trotz seiner Trennung nach etwas mehr als zwei Jahren eine positive Bilanz seiner Ära als WAC-Trainer gezogen. "Ich habe mir mit meiner Arbeit überhaupt keine Vorwürfe zu machen", meinte der 44-Jährige. "Ich bin nach wie vor ein sehr guter Trainer und übergebe zu 100 Prozent eine intakte Mannschaft."

Die Enttäuschung sei zwar groß, das Verhältnis zu WAC-Präsident Dietmar Riegler aber nach wie vor sehr gut. "Ich bin Trainer mit Leib und Seele", erklärte Kühbauer. Er bleibe für alle Angebote offen, vorerst will sich der Ex-Internationale aber verstärkt seiner Frau und seinen zwei Töchtern widmen. "Fußball ist wichtig, aber die Familie ist für mich das Wichtigste."

Auf die Zeit beim WAC blickt er ohne Groll zurück. "Es tut natürlich sehr weh. Ich ziehe trotzdem eine positive Bilanz von diesen drei Jahren", sagte Kühbauer. In der ersten Saison (2013/14) sei man dem Abstieg entronnen, in der zweiten habe man "für Furore gesorgt" und sich für den Europacup qualifiziert.

Zweite Trainer-Entlassung
Neben Kühbauer muss auch dessen Assistent Manfred Nastl gehen. Pfeifenbergers neuer Co-Trainer ist Christian Ilzer, mit dem er bereits in Wiener Neustadt einige Monate zusammengearbeitet hatte. Ilzer war zuletzt als Coach beim Regionalligisten TSV Hartberg tätig. Der Trainerwechsel von Kühbauer zu Pfeifenberger ist der zweite der laufenden Bundesliga-Saison. In Ried hatte Paul Gludovatz bereits im August Helgi Kolvidsson abgelöst.

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