Rapid muss sich Salzburg mit 0:2 geschlagen geben. Bullen mühen sich zum Sieg und bleiben Top-Favorit auf den Meister-Titel.
Red Bull Salzburg hat sich zum Auftakt der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga gleich einmal von der Konkurrenz etwas abgesetzt. Der Titelverteidiger gewann den Geisterspiel-Schlager gegen Rapid am Mittwoch in Wals-Siezenheim mit 2:0 (1:0) und baute den Vorsprung auf den ersten Verfolger auf fünf Punkte aus. Neuer Zweiter ist der WAC, der einen Zähler vor dem LASK und zwei Punkte vor Rapid liegt.
Für die Truppe von Coach Jesse Marsch lief damit nach dem 5:0-Triumph im ÖFB-Cup-Finale gegen Zweitligist Austria Lustenau am Freitag in Klagenfurt auch das zweite Pflichtspiel nach der Corona-Pause nach Wunsch. Patson Daka legte mit seinem 18. Saisontor (9.) früh den Grundstein für den Sieg, Noah Okafor (91.) machte alles klar. Der Erfolg kam trotz Aufregung um Marsch vor der Partie zustande. Die "Sportbild" brachte den Salzburg-Trainer als möglichen Nachfolger von Lucien Favre bei Borussia Dortmund nach Saisonende ins Spiel. "Ich will nicht über dieses Thema sprechen, mein Fokus ist hier in Salzburg, wir haben ein wichtiges Spiel", sagte Marsch gegenüber Sky. Dementieren wollte er die Berichte nicht.
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Rapid mit Dämpfer um Meistertitel
Für die Hütteldorfer war nicht nur die Niederlage, die die kleinen Titelhoffnungen schon erheblich dämpfte und einen Rückfall auf Tabellenrang vier brachte, bitter. Mit Christopher Dibon (Knie) und dessen Ersatzmann Mario Sonnleitner (Oberschenkel) schieden gleich zwei Innenverteidiger verletzt aus. Mateo Barac hatte wegen muskulärer Probleme schon zuvor für die Partie passen müssen. Zudem humpelte auch noch der erst kurz zuvor eingewechselte und am Knie angeschlagene Offensivakteur Thomas Murg eine Viertelstunde vor Schluss vom Platz, weshalb die Wiener aufgrund des ausgeschöpften Wechselkontingents auch in Unterzahl zu Ende spielen mussten.
Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, als Dibon wohl auch im Rasen hängen blieb und mit Verdacht auf eine schwere Verletzung im linken Knie ausschied. Sonnleitner musste fast unaufgewärmt rein und sah gleich einmal schlecht aus. Der Routinier verlor nach einem weiten hohen Ball von Andreas Ulmer Salzburg-Angreifer Daka aus den Augen und dessen Kopfball ging über den zu spät aus dem Tor herausgeeilten Richard Strebinger hinweg ins Netz. Eine Verkettung mehrerer Fehler, Ulmer war zuvor auch nur durch einen unnötigen Ljubicic-Fehlpass an den Ball gekommen.
Geschockt waren die Gäste dadurch aber nicht, sie versteckten sich nicht und Taxiarchis Fountas prüfte Cican Stankovic in der 12. Minute erstmals. Es sollte allerdings die einzige Topchance vor der Pause bleiben. Mit dem Ausfall von Sonnleitner, der nach einem Sprint und leichten Zusammenstoß mit Hwang Hee-chan nicht mehr weitermachen konnte, wurde die Ausgangssituation noch einmal schwieriger. Srdjan Grahovac kam in die Partie, Dejan Ljubicic rückte zurück in die Abwehr.
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Bullen stärker, Rapid zu schwach
Die sah vor dem Seitenwechsel noch zweimal nicht gut aus. Strebinger zeigte allerdings bei einem Junuzovic-Volley eine gute Parade (30.) und rettete im Duell mit Hwang in höchster Not (31.). Auch nach Wiederbeginn waren die Gastgeber das gefährlichere Team. Bei einem sehr gut angetragenen Szoboszlai-Freistoß rettete die Stange für Grün-Weiß (57.), sieben Minuten später setzte Albert Vallci einen Kopfball aus vier Metern über das Tor. Bei einer weiteren Topchance schoss Hwang am langen Eck vorbei (77.).
In der Nachspielzeit fiel der zweite Treffer, nach einer "Joker"-Produktion, doch noch. "Joker" Karim Adeyemi setzte sich gegen Maximilian Hofmann durch und in der Mitte vollendete Okafor.
Für die Salzburger war es der vierte Pflichtspielsieg in Folge und der 250. vor eigenem Publikum seit Einstieg von Red Bull ohne Elfmeterschießen. Gegen Rapid konnte der Leader auch das vierte Saison-Pflichtspiel nach zwei Erfolgen in der Meisterschaft (2:0/a, 3:2/h) und einem in der 2. Cup-Runde (2:1 n.V./h) gewinnen.