Tormann Georg Koch fordert Gerechtigkeit: Er will den Derby-Attentäter bestraft sehen. Und er will Schadenersatz - eventuell auch von Rapid.
Auch nach der Vertragsauflösung – so ganz abgeschlossen ist das Kapitel Rapid für Georg Koch nicht. Er fordert Gerechtigkeit. Der Attentäter, der ihn am 24. August beim Derby gegen die Austria (3:0) mit einem Knaller bewarf, soll seine gerechte Strafe erhalten. Und: Koch (erlitt ein Gehörtrauma) will ihn auf Schmerzensgeld und Schadenersatz klagen. Doch die Frage ist: Wird je ein Täter ermittelt? „Schon komisch, die haben Videoüberwachung, aber bislang hat mir noch keiner gesagt, wie der Bursche heißt. Ich würde ihm gern in die Augen schauen und fragen, was er darstellen will.“
Ansprüche prüfen
Koch kann derzeit nur warten. Auf
einen etwaigen Prozess. Er sagt: „Entscheidend ist erstmal, ob und wie die
Richter gegen den Verdächtigen urteilen.“ Kompliziert wird es nur, wenn kein
Täter ermittelt bzw. verurteilt wird. Dann will Koch Ansprüche gegen Rapid
prüfen. Auch wenn ein Austria-Fan den Böller geworfen hat: Der Gastgeber des
Derbys ist für die Sicherheit verantwortlich – so die Rechtsauffassung in
Kochs Umfeld.
Folglich müsste Rapid für Sicherheitsmängel wie das Werfen von Sprengkörpern auf Spieler haften. Koch zu ÖSTERREICH: „An irgendjemanden muss ich mich ja dann halten, wenn es nicht gelingt, den Täter zu verurteilen. Und der Verein Rapid wird ja für solche Fälle versichert sein, denke ich.“
Finanzielle Einbußen
Der 36-Jährige will nicht nur
Schmerzensgeld. Er beklagt auch immense finanzielle Einbußen. Die
Ausfallzahlungen während seiner Krankschreibung betrugen zuletzt 2.300 Euro
im Monat. Zum Vergleich: Sein vertraglich fixiertes Monatssalär betrug fast
das Zehnfache. Auch die Abfindung in fünfstelliger Höhe, die der Deutsche
vom Verein erhielt, kann das nicht wettmachen.
Von Rolf Heßbrügge/ÖSTERREICH