Bundesliga stellt Montag die Weichen für die TV-Zukunft: Bei Eigenvermarktung droht den Vereinen ein Millionen-Minus.
Montag um 10 Uhr wird es spannend: Im Wiener Hilton Double Tree treffen sich die Bundesliga-Bosse zur Clubkonferenz. Heißestes Thema dort: Wie geht es mit der umstrittenen Vermarktung der TV-Rechte ab der Saison 2026/27 weiter (in der heurigen Saison zeigt weiterhin Sky alle Spiele live).
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Worst-Case-Szenario: 5 Millionen Minus pro Saison!
Die oe24-Story vom Samstag schlug bei den Bundesliga-Vereinen wie eine Bombe ein. Die geplante Eigenvermarktung über eine eigene Bundesliga-Plattform könnte die Vereine bis zu 8 Millionen Euro kosten. Im Worst-Case-Szenario würden die Clubs 5 Millionen Euro Minus im ersten Jahr machen. Im absoluten Best-Case steigen die Vereine im ersten Jahr mit Null aus. Eine Katastrophe, die bei den Vereinsbossen alle Alarmglocken schrillen lässt.
Vereine müssten Millionen zuschießen
Ein Liga-Präsident zu oe24: "Das ganze Konzept der Eigenvermarktung ist völlig unüberlegt. Von der Plattform, über das Abo-Modell bis hin zum Marketing - überall fehlt der Bundesliga das eigene Know-how. All das innerhalb von weniger als einem Jahr aus dem Boden zu stampfen, ist de facto unmöglich." Eine Meinung, die mittlerweile eine Mehrheit der Club-Chefs teilen dürfte. Denn insbesondere bei den kleineren Vereinen machen die TV-Einnahmen einen wesentlichen Teil des Umsatzes aus. Wenn der TV-Umsatz wegfällt (oder die Clubs im Falle eines Minusgeschäfts sogar Millionen zuschießen müssten!), könnte das zum Todesurteil für die Liga werden.
Mehrheit der Clubs gegen Eigenvermarktung
Daher laufen hinter den Kulissen die Drähte heiß. Auch die großen Clubs dürften die Eigenvermarktung mittlerweile kritisch sehen. Entscheidend wird im Endeffekt, in welche Richtung Rapid tendiert, da der Rekordmeister die meisten Fans hat. Aus dem Rapid-Umfeld hört man aber, dass die Grün-Weißen ebenfalls eine Lösung mit Sky präferieren würden. "Alles andere sei schlicht zu kompliziert und riskant", heißt es.
Doch noch Einigung mit Sky?
Vieles deutet daher auf einen Last-Minute-Deal mit dem derzeitigen Rechteinhaber Sky hin. Sky bietet zwar weniger als zuletzt, mit 25 bis 30 Millionen Euro liegt das Angebot aber bei einem Vielfachen von dem, was die Clubs bei einer Eigenvermarktung jemals erzielen könnten. "Im Endeffekt sind wir nur ein paar hunderttausend Euro von einer Einigung mit Sky entfernt. Mit etwas gutem Willen, werden wir das hoffentlich schaffen", fasst es ein wichtiger Club-Boss zusammen. Nachsatz: "Hoffentlich sehen das bei der Clubkonferenz auch alle so und wir sprengen die Liga nicht wegen der Egos einzelner in die Luft!" Die letzten Europacup-Spiele machen die Verhandlungsposition der Liga jedenfalls nicht gerade stärker...