Bundesliga

Hoffer-Doppelpack bringt Sieg für Rapid

Teilen

Austria rette gegen Altach mit 1:1 einen Punkt, Innsbruck schlägt Sturm, Rapid triumpfiert dank sensationellem Hoffer über Kärnten.

Austria Wien - Altach 1:1
Die Wiener Austria hat im Titelrennen beinahe ein böses Frühjahrserwachen erlebt. Der Cupsieger musste sich gegen den um den Klassenerhalt kämpfenden SCR Altach im Horr-Stadion mit einem 1:1-(0:1)-Heimremis begnügen. Der eingewechselte Hannes Aigner (68.) rettete den Violetten vor 5.018 Zuschauern zumindest einen Punkt, nachdem US-Stürmer Jonathan Jaqua (21.) die Vorarlberger in seinem ersten Bundesliga-Einsatz in Führung geschossen hatte.

Die drittplatzierte Austria überholte zwar Winterkönig Sturm Graz, verlor aber zwei Zähler auf Meister Salzburg und musste nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie auch Stadtrivale Rapid passieren lassen. Der Siebente Altach hat nach der ersten Partie unter Neo-Coach Heinz Fuchsbichler nun vier Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Austria Kärnten.

Bei schwierigen Bodenverhältnissen und bitterer Kälte scheiterten die Wiener an der mangelnden Chancenverwertung. Während die Gäste eine der wenigen Möglichkeiten nutzten, vermochten es die Hausherren nicht, ihre Feldüberlegenheit in mehr als ein Tor umzumünzen. Bezeichnend dafür war schon in der ersten Minute eine Top-Chance von Metz, der nach zu kurzer Abwehr von Altach-Schlussmann Krassnitzer unmittelbar vor dem Gehäuse verstolperte.

Nachdem Orman (6.) bereits für den ersten Warnschuss gesorgt hatte, war es 1,91-m-Mann Jaqua, der für eine doppelte Premiere sorgte. Der zweite Altach-Neuling war nach einem Hutwelker-Eckball per Kopf zur Stelle. Der erste Treffer des 26-Jährigen im Altach-Trikot war im vierten Antreten des Aufsteigers von 2007 auch der erste Treffer im Horr-Stadion.

Danach spielte jedoch nur noch die Austria. Metz hatte auch bei der zweiten Austria-Topchance kein Glück, als sein Kopfball nach Acimovic-Ecke von Pamminger (33.) noch vor der Linie abgewehrt wurde. Krassnitzer rettete vor dem anstürmenden Kuljic (38.). Der ÖFB-Teamstürmer vergab auch in Spielhälfte zwei die erste Topchance, als er den Ball aus fünf Metern neben das Tor setzte.

Eine Co-Produktion zweier Joker ebnete der anstürmenden Austria (15:2 bei Eckbällen) doch noch den Ausgleich. Der unmittelbar zuvor eingetauschte Okotie tanzte an der Eckfahne Chinchilla-Vega aus, der von Trainer Georg Zellhofer für Kuljic gebrachte Aigner (68.) vollendete dessen Flanke per Kopf. Altach schien mit den Kräften nun am Ende, Acimovic (75./Außenstange), Blanchard (82.) und Mair (94.) ließen Chancen auf den Siegestreffer jedoch ungenutzt.

Nächste Seite: Kärnten - Rapid

Austria Kärnten - Rapid 0:2
Rapid Wien hat einen optimalen Start in die Frühjahrssaison der T-Mobile-Bundesliga hingelegt. Der Rekordmeister feierte am Samstag im Spiel der 24. Runde bei Tabellenschlusslicht Austria Kärnten einen 2:0-(0:0)-Erfolg, benötigte dabei aber eine Aufwärmphase von 45 Minuten. Dank zweier später, aber umso schönerer Treffer von Erwin Hoffer (80., 84.) bleibt die Elf von Peter Pacult damit auf Tuchfühlung mit Leader Salzburg, auch der LASK kann am Sonntag Grün-Weiß nicht vom zweiten Platz verdrängen.

Angesichts winterlicher Verhältnisse hatte im Vorfeld der Partie die nicht existente Rasenheizung für Besorgnis gesorgt. Trotz einer Behandlung mit Salzlösung präsentierte sich der Boden denn auch von seiner härteren, rutschigen Seite und war zumindest mitverantwortlich für eine mittelmäßige Partie, in der keines der beiden Teams echte Akzente setzen konnte.

In den ersten 45 Minuten lieferten sich die Kontrahenten einen unspektakulären, aber offenen Kampf, in dem Kärnten schon nach einer Viertelstunde seine besten Möglichkeiten vergab: Erst verpasste das Sturmduo Kollmann-Junuzovic eine Hereingabe von Wolf, der Nachschuss von Ledwon verpasste nur knapp den Kasten von Helge Payer (15.). Rapid wurde vor allem durch Tokic (Kopfball nach Hofmann-Freistoß/31.) und einen Kavlak-Weitschuss (37.) gefährlich.

Erst nach dem Seitenwechsel bekam der Rekordmeister das Tabellenschlusslicht besser in den Griff, dominierte das Spiel leicht und fand durch Boskovic (Dropkick aus 12 Metern) bzw. Dober (Weitschuss von Schranz übers Tor gelenkt) schon in der 55. Minute eine gute Doppelchance vor. Kärnten hingegen, bei dem Neo-Stürmer Joseph Ngwenya aus Fitnessgründen nicht einmal auf der Bank saß, vermochte in der Offensive kaum in Erscheinung zu treten - die einzigen Chancen setze Wolf bezeichnenderweise nicht nur neben das Tor, sondern war dabei auch im Abseits.

Was sich also ankündigt hatte, setzte Hoffer im Finish in Zählbares um - noch dazu in beeindruckender Manier. In der 80. Minute netzte der Jungstürmer nach einer Hofmann-Vorlage aus extrem spitzen Winkel von rechts außen ein, nur vier Minuten später holte er sich eine weite Flanke aus dem Mittelfeld gefühlvoll herunter, ließ den im Winter von Rapid nach Kärnten gewechselten Hiden stehen und erzielte aus der Drehung und nur wenigen Metern das entscheidende 2:0 (84.). Zu seinem Liga-Debüt für Grün-Weiß kam indes auch Stefan Maierhofer, der in der 57. Minute für den glücklosen Bazina eingewechselt wurde.

Nächste Seite: Wacker - Sturm

Wacker Innsbruck - Sturm Graz 1:0
Der FC Wacker Innsbruck hat Sturm Graz am Samstagabend den Frühjahrsauftakt in der T-Mobile Fußball-Bundesliga vermasselt. Die neuntplatzierten Innsbrucker setzten sich in der 24. Runde vor 7.500 Zuschauern im Tivoli-Stadion in einer schwachen Partie dank eines Kopfballtreffers von Torsten Knabel (84.) knapp mit 1:0 (0:0) durch und sind damit bereits schon seit sieben Runden ungeschlagen. Die Grazer, die auf den vierten Rang zurückfielen, mussten hingegen nach acht Runden ohne Niederlage wieder einmal eine Pleite hinnehmen.

Die Innsbrucker waren von Beginn an engagierter und auch gefährlicher. Ein Kolousek-Freistoß strich knapp über die Latte (15.). Dazu ging ein Mimm-Kopfball nach einer Hölzl-Flanke vom Nacken von Prettenthaler gefährlich aufs Grazer Tor, Sturm-Goalie Gratzei konnte den Ball allerdings über die Latte drehen (19.).

In der Folge ließ der Elan der Tiroler etwas nach, Fehlpässe häuften sich in einer schwächeren ersten Hälfte auf beiden Seiten. Die beste Möglichkeit für die Elf von Coach Franco Foda, bei der die Nachwuchshoffnungen Beichler und Jantscher für die verletzten Salmutter und Säumel in die Mannschaft gerückt waren, fand Muratovic vor: Schrott rettete vor dem Sturm-Angreifer aber in höchster Not zur Ecke (30.). Nach dem daraus resultierenden Corner setzte der aufgerückte Prödl einen Kopfball knapp neben das Tor.

Nach dem Seitenwechsel hatten der Grazer Krammer, der Schrott überlief, das 1:0 auf den Beinen, sein Schuss ging aber um Zentimeter über das Lattenkreuz (49.). Mehr vom Spiel hatten aber die Innsbrucker, bei denen Mattias Lindström im defensiven Mittelfeld ein sehr gutes Debüt gab. Nach einem umstrittenen Zweikampf von Kienzl und Orosz im Grazer Strafraum entschied Schiedsrichter Drabek etwas überraschend auf Strafstoß. Die 8.000 Zuschauer im Tivoli hatten bereits den Torschrei auf den Lippen, der gefoulte Orosz scheiterte allerdings mit einem fast aus dem Stand geschossenen Elfmeter an Gratzei (70.).

Fünf Minuten später stand kurzfristig einmal nicht der Fußball im Mittelpunkt. Liverpool-Leihgabe Besian Idrizaj brach etwas mehr als zehn Minuten nach seiner Einwechslung, vermutlich aufgrund einer Kreislaufschwäche, zusammen, war danach allerdings wieder ansprechbar und musste durch Windisch ersetzt werden.

Unbeeindruckt davon drängten die Mannen von Helmut Kraft in der Schlussphase auf den Ausgleich und wurden auch belohnt. Nach einem Kolousek-Eckball sorgte der aufgerückte Knabel, der erst durch den Ausfall von Michael Madl in die Startformation gerückt war, per Kopf mit seinem ersten Saisontreffer für das entscheidende 1:0. Es war der erste Treffer der Innsbrucker gegen die Grazer nach zuletzt vier torlosen Auftritten in den direkten Duellen. Für die Grazer war es die erste Bundesliga-Niederlage seit dem 1:4 bei Red Bull Salzburg am 20. Oktober 2007.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.