Aufatmen

Idrizaj aus Spital entlassen

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Aufatmen bei Wacker. Besian Idrizaj geht es nach seinem Zusammenbruch wieder besser. Doch die Angst um den Youngster bleibt.

Noch immer steht ganz Wacker unter Schock. So richtig feiern wollte Samstagabend den 1:0-Sieg gegen Sturm Graz niemand. Zwar setzten sich die Innsbrucker durch den Erfolg gegen den Winterkönig vom Tabellenende ab. Doch die Wacker-Spieler interessierte nach Abpfiff nur eines: der Gesundheitszustand von Besian Idrizaj.

Schock
In der 63. Minute war die 20-jährige Leihgabe vom FC Liverpool eingewechselt worden. Zehn Minuten später brach der Youngster auf dem Platz zusammen, musste ins Spital gebracht werden. Sofort kamen Erinnerungen an FC-Sevilla-Star Antonio Puerta auf, der am 25. August 2007 im Spiel gegen Getafe umgekippt und zwei Tage später mit nur 23 Jahren verstorben war.

Am Sonntag aber zum Glück die Entwarnung, Idrizaj konnte das Spital wieder verlassen. „Neurologisch wurde nichts gefunden. Wir tippen deshalb, dass er Kreislaufprobleme hatte“, erklärte Vereins­arzt Markus Reichkendler. Es solle sich um eine „stressbedingte Überreaktion“ gehandelt haben.

Zu viel Stress
Das vermutet Idrizaj auch selbst, den ÖSTERREICH auf dem Weg zu seinen Eltern in Linz telefonisch erreichte (siehe Interview nächste Seite). Der Stress rund um seinen Wechsel vom FC Liverpool nach Tirol mit Wohnungssuche, Leben im Hotel und harter Vorbereitung sei wohl zu viel gewesen, meint der U21-Nationalspieler. „Irgendwann sagt der Körper dann Nein“, meint Idrizaj.

Die ganze Nacht verbrachte er in der Universitätsklinik Innsbruck, wo zahlreiche Untersuchungen am Herzen und Gehirn durchgeführt wurden. Ergebnislos. Sonntagmorgen wurde er entlassen, darf zwei Tage bei seinen Eltern bleiben. Danach stehen weitere Untersuchungen bei Spezialisten an.

Erinnern kann sich Idrizaj an seinen Zusammenbruch nicht. „Ich bin komisch gelaufen, stehen geblieben, dann zusammengeklappt. Danach war ich ein paar Sekunden weg“, erzählt er. Erst Minuten später sei er richtig zur Besinnung gekommen. Wann er wieder trainieren kann, ist noch ungewiss.

Nächste Seite: Das Interview mit Besian Idrizaj

ÖSTERREICH: Sie haben am Samstag am Platz das Bewusstsein verloren. Wie geht es Ihnen?
Besian idrizaj: Es ist alles o.k. Ich wurde ins Spital gebracht und die ganze Nacht durchgecheckt. Die Ärzte konnten nichts feststellen.

ÖSTERREICH: Können Sie sich erinnern, was passierte?
Idrizaj: Überhaupt nicht. Mein Bruder erzählte mir im Spital, ich wäre plötzlich ganz komisch gelaufen, stehen geblieben und dann hab ich schon das Bewusstsein verloren. Ich war ein paar Sekunden weg, danach war ich desorientiert. Aber im Großen und Ganzen war das alles halb so schlimm.

ÖSTERREICH: Wie können Sie sich den Zusammenbruch erklären?
Idrizaj: Ich glaube, es haben viele Faktoren mitgespielt, wie Stress, Müdigkeit, zu wenig Flüssigkeit.

ÖSTERREICH: Hat das mit Ihrer Rückkehr von England nach Österreich zu tun?
Idrizaj: Ich habe das vermutlich unterschätzt. Ich musste eine Wohnung suchen, wohnte im Hotel, war dauernd bei Terminen und Interviews. Irgendwann sagt der Körper dann Nein.

ÖSTERREICH: Wie lang dürfen Sie sich erholen?
Idrizaj: Ich habe zwei Tage frei bekommen, die werde ich bei meiner Familie in Linz verbringen.

Interview: Nina Fischer/ÖSTERREICH

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