Vorarlberger könnte bei Niederlage gegen Hertha gefeuert werden - Nagelsmann kehrt nach Sinsheim zurück - Glasner äußerte Kritik an Quarantäne-Regelung
Laut diversen deutschen Medienberichten steht am Samstag (18.30 Uhr) im Fußball-Bundesliga-Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC der Job von Gladbach-Coach Adi Hütter auf dem Spiel. Der Vorarlberger muss in Corona-Quarantäne darauf hoffen, dass seine Truppe zumindest einen Punkt holt - ansonsten könnte seine Amtszeit schon nach wenigen Monaten wieder vorbei sein.
Hütter war im Sommer um 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt losgeeist worden, danach blieb der sportliche Erfolg aus. Neun Runden vor Schluss liegt Gladbach als Tabellen-13. nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz, der von Hertha gehalten wird. Gladbachs Sportchef Roland Vikus antwortete zuletzt auf Fragen nach der Rückendeckung für Hütter kryptisch. "Es gibt den Plan A und den verfolge ich."
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Anstelle von Hütter wird dessen Assistent Christian Peintinger coachen. Der Steirer wollte sich nicht an Spekulationen beteiligen, was im Falle einer Niederlage passieren würde. "Wir sind uns der Lage sehr wohl bewusst. Aber es geht nicht um die Situation und was nach dem Spiel wäre - es geht nur um dieses Spiel." Im übrigen geht es in Gladbach um zwei Trainer-Jobs - Herthas Tayfun Korkut wäre bei einer Niederlage wohl gefeuert.
Nagelsmann gastiert bei Ex-Klub
Das tabellarische Spitzenspiel steigt drei Stunden zuvor, wenn Spitzenreiter FC Bayern vier Tage nach dem 7:1 gegen Salzburg beim Tabellenvierten Hoffenheim antritt. Für den Münchner Trainer Julian Nagelsmann kommt es damit zum Wiedersehen mit seinem Ex-Club, noch dazu erstmals vor Fans. "Darauf freue ich mich. Die anderen Spiele in Hoffenheim waren alle ohne Zuschauer."
Gespannt ist der 34-Jährige auf den Empfang in Sinsheim. "Das Auspfeifen ist hoffentlich jetzt vorbei, das wäre akuter gewesen in den ersten Wochen danach", sagte Nagelsmann zu seinem Abschied aus Hoffenheim im Sommer 2019: "Von daher freue ich mich auf eine Rückkehr dahin, wo ich unglaublich schöne neun Jahre verbracht habe." Nach seinem Wechsel zu RB Leipzig 2019 hatte er mit den Sachsen zweimal bei den Hoffenheimern gewonnen (2:0, 1:0). Beide Partien waren aber wegen Corona Geisterspiele.
"Die Spiele mit Leipzig in Hoffenheim waren immer sehr kompliziert", erinnerte Nagelsmann. Zudem habe die TSG von den letzten fünf Heimspielen gegen Bayern gleich drei gewonnen. "Von daher sind wir gut gewarnt, eine Topleistung abzurufen. Der Gegner ist sehr gefährlich, er hat die letzten vier Spiele gewonnen."
Glasner stellt Quarantäne infrage
Der neun Punkte hinter Bayern liegende Zweite Dortmund empfängt am Sonntag Arminia Bielefeld, ebenfalls am Sonntag tritt Oliver Glasners Eintracht Frankfurt daheim gegen Bochum an. Im Vorfeld dieser Partie stellte der Oberösterreicher die Quarantäne für Corona-Infizierte infrage. "Man muss sich schön langsam die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, wenn jemand dreimal am Tag schnäuzen muss, dass er eine Woche in Quarantäne geschickt wird. Oder ob wir nicht sagen: Lernen wir endlich mal, mit Corona zu leben." Mit der neuen Omikron-Variante müsse man "vielleicht die Maßnahmen überdenken und anpassen".
Bei mehreren Proficlubs hatte es zuletzt einige Corona-Fälle gegeben, zwei Bundesliga-Spiele des FSV Mainz 05 wurden coronabedingt abgesagt. Im Eintracht-Kader seien alle geimpft, geboostert oder genesen. Glasner warb deshalb dafür, die heutige Situation nicht mehr mit der von vor zwei Jahren oder einem Jahr zu vergleichen. Es sei "Zeit, dass man sich ein Szenario zurechtlegt, mit Corona leben zu lernen, ohne dass teilweise gesunde Menschen in Quarantäne gesteckt werden."
Glasner selbst berichtete, er habe jüngst nach Symptomen mehrere Corona-Tests absolviert, die alle negativ ausgefallen seien. "Es gibt ihn doch noch, den ganz normalen Schnupfen und den ganz normalen Husten. Kaum zu glauben, aber ich hatte ihn", sagte der 47-Jährige.