Ex-Profi-Kicker gesteht:

'Habe unter Drogen vor 60.000 Zuschauer gespielt'

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Ex-Fußball-Profi Chinedu Ede rechnet mit dem Fußballgeschäft ab und gesteht, dass er auch unter Drogen-Einfluss gespielt hatte.

Für die deutsche U21-Nationalmannschaft lief er damals an der Seite von Manuel Neuer, Mesut Özil oder Jerome Boateng auf. Der ehemalige Bundesliga-Profi Chinedu Ede hat seine Karriere als Fußballer im vergangenen Jahr beendet und versucht sich seitdem als Musiker. In einem kürzlich veröffentlichten Youtube-Musikvideo mit dem Titel "Reflexion" blickt er auf seine Zeit als Fußballprofi zurück. Im Gespräch mit "t-online.de" fällt er ein vernichtendes Urteil für das Fußball-Geschäft.

Der mittlerweile 33-Jährige spielte unter anderem für den Berliner Hauptstadtklub Hertha BSC und für Mainz 05 (Trainer damals: der heutige PSG-Coach Thomas Tuchel). 2009 wurde er mit der deutschen U21-Auswahl sogar Europameister. Sport an sich habe er nie gehasst, den Fußball aber schon. "Am Ende wollten sie in dieser Industrie, und das ist das Fußballgeschäft wirklich, einfach nur anpassungsfähige, unmündige und gleichgestellte Roboter, die immer denselben Scheiß erzählen. Dieses Drumherum, dieses ganze Funktionärstum – es hat mich so angewidert", erklärt Ede.

'Habe unter Drogen vor 60.000 Zuschauer gespielt'
© Getty
× 'Habe unter Drogen vor 60.000 Zuschauer gespielt'

"Vor 60.000 im Bundesligaspiel, manchmal zugeballert"

Er habe festgestellt: "99 Prozent der Spieler, die offen und ehrlich Dinge angesprochen haben, wurden ganz schnell ausgetauscht. Es hatte nichts mehr mit dem ursprünglichen Sport zu tun. Wer Ecken und Kanten hat, wurde so zurechtgemeißelt, bis er in diese Welt passte." Insgesamt absolvierte Ede 28 Bundesligaspiele und lief zudem 109 Mal in der 2. Bundesliga auf. "Klar hast du dafür einen Haufen Schmerzensgeld kassiert, doch am Ende rechtfertigt kein Geld der Welt, dass man nicht man selbst sein darf."

'Habe unter Drogen vor 60.000 Zuschauer gespielt'
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Die Textpassage: "Vor 60.000 im Bundesligaspiel, manchmal zugeballert." in seinem Song "Reflexion" sorgt für Verwunderung. Ede erklärt: "Zum einen ist es wirklich so, wie es aufgefasst wurde.“ Es geht also tatsächlich um Drogen. "Teilweise auch synthetisch. Manchmal hat man so krass den Anschluss zur Realität verloren und wollte allem gerecht werden, dass das zum Balsam wurde. Ja, dann spielst du auch mal auf deinen Rest-Drogenwerten. Zum anderen meine ich aber auch die Tatsache, ständig auf Schmerzmitteln gespielt zu haben. Bei Verletzungen wurdest du dazu gedrängt, wieder früher anzufangen, als es wirklich gut für deinen Körper war."

Heute wohnt der 33-Jährige in Berlin, genießt die Zeit mit seiner Familie und geht seiner Leidenschaft  - der Musik nach.

 

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