201609071700_66_78980_20160907_66_78980_160907_schwuler_fussballer_720p_000.jpg

Via Online-Portal

Schwuler Fußball-Profi packt aus

Teilen

Kicker schreibt über Homosexualität - und: Warum ein Outing unmöglich ist.

Thomas Hitzlsperger hat sich nach dem Rücktritt geoutet. Der Ex-DFB-Nationalspieler bekannte sich öffentlich zu seiner Homosexualität. Ein deutscher Drittliga-Profi hat es ihm gleichgetan - anonym. Zu groß ist die Angst, in Zukunft im Stadion angefeindet zu werden. Zu hoch das Risiko, die Karriere zu gefährden.

"Darüber nachgedacht habe ich natürlich. Ich denke, es würde auch Aufmerksamkeit geben in den Medien und vielleicht sogar Rückendeckung, aber irgendwann ist das vorbei und man ist 'trotzdem geoutet'", schrieb er auf dem Online-Portal "Reddit".

Um seine Identität zu verschleiern, nannte er sich "Eckfahne" und fordert die User auf: "Fragt mich alles!" Laut eigener Aussage ist er Anfang 20, verdient rund 9.000 Euro im Monat bei seinem Klub. Als Beweis kündigte er an, eventuell Teile seines Vertrages zu veröffentlichen.

"Fußball steht mir im Weg"

Homosexualität ist weiterhin ein Tabu-Thema im Fußball - in kleineren Ligen sowieso: "In einem unterklassigen Verein ist das nochmal anders mit den Fans, ohne unseren Fans zu nahe treten zu wollen." Schließlich seien diese schwerer zu steuern als in der Bundesliga, auch das Interesse für deren möglicherweise unpassenden Reaktionen wäre geringer.

Deshalb versteckt sich „Eckfahne“. Auch im privaten Leben. Vor der Familie. Bloß sein bester Freund und die beste Freundin wüssten Bescheid. Letztere gibt sich sogar als Schein-Partnerin aus. "Fußball steht mir halt mehr oder weniger im Weg, aber das nehme ich dafür in Kauf. Es ist mein Traum“, ließ er ausrichten.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.