Aus für Startrainer

Paukenschlag: ManUnited feuert Mourinho

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José Mourinho und Manchester United gehen ab sofort getrennte Wege.

Aus für "The Special One"! Zum zweiten Mal in Folge hat ein Engagement von Fußball-Starcoach Jose Mourinho vorzeitig geendet. Fast auf den Tag genau drei Jahre nach seinem Aus bei Chelsea trennte sich am Dienstag Manchester United vom 55-jährigen Portugiesen und zog die berühmte Reißleine: Elf Punkte fehlen auf einen Champions-League-Rang, 19 auf Leader Liverpool. Ein Nachfolger des Exzentrikers ist noch nicht bestimmt.

Nach Informationen des Senders Sky soll der ehemalige Man-United-Profi Michael Carrick das Training leiten, bis ein Interimstrainer für den Rest der Saison gefunden wird. Für die nächste Saison will Englands Rekordmeister dann einen neuen Coach verpflichten. Bei den Buchmachern wurde am Dienstag der aktuelle Tottenham-Trainer Mauricio Pochettino als heißester Kandidat gehandelt.

Fix ist jedenfalls, dass United aktuell die schlechteste Punkteausbeute nach 17 Runden seit der Saison 1991/92 aufweist. Nur sieben Mal ging der Rekordmeister als Sieger vom Platz - bei fünf Unentschieden und fünf Niederlagen. Die Abwehr ist anfällig. United kassierte mehr Gegentore (29) als der Tabellenvorletzte Huddersfield Town (28). Nach dem 1:3 gegen Liverpool attestierte die BBC einen "kreativen Bankrott". Minimalist Mourinho wurde zum Chauffeur jenes "parkenden Busses", den er einst metaphorisch für die defensive Spielweise der Gegner seiner Chelsea-Elf ins Spiel gebracht hatte.

Unattraktiver Spielstil unter "Mou"

Bei seiner Ankunft im Sommer 2016 hoffte man, Mourinho, der sich einmal als "The Special One" bezeichnete, würde den Club zu alter Größte zurückführen. Mit Porto (2004) und Inter Mailand (2010) hatte er die Champions League gewonnen, war mit Chelsea dreifacher (2005, 2006, 2015) und mit Real Madrid einmal (2012) Meister geworden. Doch im ersten Jahr unter Mourinhos Führung kam United in der Premier League nur auf Platz sechs, rettete die Saison jedoch halbwegs mit dem Sieg in der Europa League. In der vergangenen Saison schaffte man es zwar auf Platz zwei, allerdings mit 19 Punkten Respektsabstand zu Meister Manchester City.

Mourinhos Bilanz ist freilich nicht niederschmetternd. Was die Siegesquote betrifft, ist er fast auf Augenhöhe mit Ferguson. Dieser hatte 59 Prozent seiner Spiele mit Manchester United gewonnen, Mourinho kam auf eine Quote von 58 Prozent. Damit ist der Portugiese klar besser als seine Vorgänger David Moyes und Louis Van Gaal oder der legendäre Matt Busby, die je 52 Prozent verzeichneten.

Letztlich wurden Mourinho neben der aktuell schwierigen sportlichen Situation auch weiche Faktoren zum Verhängnis. Das teure Team praktizierte unter ihm einen wenig spektakulären Stil. Das verwöhnte Publikum im Old Trafford goutierte die teilweise erschreckend ideenlosen Darbietungen schon lange nicht mehr.

Zudem legte sich Mourinho wiederholt mit Paul Pogba an. Der Weltmeister aus Frankreich enttäuschte seit dem Transfer von Juventus Turin im Sommer vor zwei Jahren wiederholt und wurde von Mourinho oft auch öffentlich kritisiert oder sogar bloßgestellt. Deshalb kokettierte Pogba seit Monaten mit einem baldigen Abgang aus Manchester - wirtschaftlich eine schlechte Entwicklung für den Club, der für den Spieler die damalige Rekordsumme von rund 105 Millionen Euro nach Italien überwiesen hatte.

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