Transfer-Poker

Pleiten-Sommer: Bayern-Boss mit dem Rücken zur Wand

Die aktuelle Transferperiode könnte für Max Eberl zur ersten echten Bewährungsprobe beim FC Bayern werden – und zur potenziellen Stolperfalle.  

Wie die SportBild berichtet, wächst intern die Kritik an der Arbeit des Sportvorstands, insbesondere im Umgang mit Verkaufskandidaten und in der öffentlichen Kommunikation.

Zwar ist die Zielsetzung für Eberl und Sportdirektor Christoph Freund klar: Nach den Abgängen von Thomas Müller, Mathys Tel und Leroy Sané sollen mindestens zwei namhafte Offensivkräfte kommen. Im Fokus stehen aktuell Luis Díaz (FC Liverpool) und Nick Woltemade (VfB Stuttgart). Doch für teure Neuzugänge muss zunächst Geld generiert werden – und genau hier soll es haken.

Intern wird Eberl demnach vorgeworfen, Verkaufskandidaten wie Kingsley Coman oder Raphael Guerreiro nicht klar genug zu signalisieren, dass sie keine Zukunft mehr beim deutschen Rekordmeister haben. Während etwa Coman laut Bericht beim Klub-WM-Aufenthalt in den USA den Wunsch äußerte zu bleiben, plante die sportliche Führung offenbar längst anders. Eberl nutzte Comans starke Leistungen schließlich kommunikativ für sich – und erklärte öffentlich: „Wir haben nie gesagt, dass wir ihn abgeben wollen.“

Doppeldeutige Linie?

Diese vermeintlich doppeldeutige Linie sorgt offenbar für Unruhe im Verein. Gleiches gilt für die weitere Transferplanung: Um das vorgegebene Ziel von 80 bis 100 Millionen Euro an Verkaufserlösen zu erreichen, sollen Spieler wie Min-Jae Kim, Bryan Zaragoza, João Palhinha und Sacha Boey den Klub verlassen. Entsprechende Interessenten gebe es laut Medienberichten – konkrete Fortschritte blieben bislang jedoch aus.

Zudem soll Eberls öffentlicher Auftritt nach dem Viertelfinal-Aus gegen PSG intern „für Stirnrunzeln“ gesorgt haben. In einem Interview bezeichnete er den Nachnamen von Transferziel Woltemade als „ein bisschen komisch“, stellte dessen Marktwert infrage und beklagte mehrfach, „sparen, sparen, sparen“ zu müssen. Aussagen, die laut SportBild nicht gut angekommen seien und Zweifel an Eberls strategischem Auftreten schüren.

Der Druck auf den 50-Jährigen wächst – nicht nur was die kommenden Transfers betrifft, sondern auch in Sachen Führungsstil und Kommunikationsstrategie. Die kommenden Wochen könnten für Eberl damit nicht nur transfertechnisch, sondern auch persönlich entscheidend werden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten