Im Spiel der letzten Chance gegen den deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München sind die Hoffnungen beim FC Barcelona auf den Achtelfinal-Aufstieg in der Champions League minimal.
Selbst ein Sieg am Mittwoch (ab 21 Uhr im Sport24-Liveticker) im Camp Nou könnte nicht reichen, um das zweite Gruppen-Aus in Folge zu verhindern. Denn wenn Inter Mailand gegen das noch punktelose Viktoria Pilsen am frühen Abend (18.45) gewinnt, muss Barca erneut in die Europa League.
Bereits in der vergangenen Saison musste der spanische Topclub als Gruppendritter den bitteren Gang in die zweitklassige Europa League antreten, dieses Schicksal droht der Truppe von Xavi Hernandez erneut. Und das trotz Transferoffensive im Sommer mit Ausgaben in Höhe von etwa 150 Millionen Euro. Geschenke von den Bayern dürfen sich die Katalanen um Ex-FCB-Star Robert Lewandowski in der Gruppe C jedenfalls keine erwarten. "Wir sind zwar bereits qualifiziert für das Achtelfinale, aber wir wollen unser Ziel erreichen: Wir wollen Gruppenerster werden. Wir haben nichts zu verschenken in Barcelona", sagte Bayern-Boss Oliver Kahn.
Die Münchner um Trainer Julian Nagelsmann peilen unterdessen den zwölften Sieg in einem Gruppenspiel in Serie an, womit sie ihren Rekord ausbauen würden. Außerdem ist die Truppe um ÖFB-Kicker Marcel Sabitzer seit 32 Gruppenspielen ungeschlagenen, bei 29 Siegen. Sabitzer musste sich im zentralen Mittelfeld zuletzt wieder hinter den Stammspielern Joshua Kimmich und Leon Goretzka anstellen, außerdem wird Thomas Müller nach Corona-Infektion, Magen-Darm-Infekt und Rückenproblemen zurückkehren.
Glasner mit viel Selbstvertrauen gegen Marseille
Trainer Oliver Glasner geht mit Eintracht Frankfurt ebenfalls mit viel Selbstvertrauen in das Duell gegen Olympique Marseille. "Wir wissen, dass wir gegen Marseille am besten gewinnen. Die Ausgangsposition ist klar", sagte Glasner am Dienstag. "Wir gehen auf den Platz, wollen gewinnen, nach vorne spielen und Marseille vor Probleme stellen. Darauf achten wir und nicht auf die Tabellensituation." Das Hinspiel gewannen die Hessen mit 1:0.
Mit vier Punkten sind die Deutschen in der Gruppe D zwar Letzter, Tottenham Hotspur (7) sowie Marseille und Sporting Lissabon (beide 6) sind aber in Schlagdistanz. Um noch ins Achtelfinale einziehen zu können, müssen die Frankfurter gegen Marseille gewinnen. Eine Niederlage wäre gleichbedeutend mit dem Aus in der Königsklasse. Falls Sporting zudem im parallel angesetzten Spiel bei Tottenham ein Sieg gelingt, wäre auch der dritte Platz und das Überwintern in der Europa League nicht mehr möglich. Die Eintracht bestreitet das letzte Gruppenspiel kommenden Dienstag in Lissabon.
Nach den schweren Ausschreitungen im Hinspiel am 13. September ist das Duell am Main als Hochsicherheitsspiel eingestuft worden. Es werden rund 2000 Fans aus Frankreich erwartet. Die Polizei wird mit einem Großaufgebot präsent sein. Vor und während der Begegnung in Marseille waren aus beiden Fanblöcken immer wieder auf die gegnerischen Anhänger Leuchtraketen gefeuert und Böller geworfen worden. Eine der Raketen traf einen Eintracht-Fan am Hals und verletzte ihn schwer. "Im Hinspiel war das für alle Spieler ein Schock. Da waren Kriminelle auf beiden Seiten dabei", sagte Eintrachts Djibril Sow. "Ich hoffe, so etwas nicht mehr erleben zu müssen."
Atlético droht ebenfalls das Aus
Auch Atlético Madrid droht das vorzeitige Ausscheiden aus der Champions League. Hinter dem bereits für das Achtelfinale qualifizierten FC Brügge kämpfen Porto (6), Atlético (4) und Leverkusen (3) um den zweiten Gruppenplatz. Atlético trifft daheim auf die Deutschen, die auch unter Neo-Coach Xabi Alonso bisher unter den Erwartungen blieben. Gut sieht es für die Engländer aus. Liverpool benötigt nur einen Punkt bei Ajax Amsterdam, um das Achtelfinal-Ticket vorzeitig zu lösen, die "Spurs" sind mit einem Heimsieg gegen Sporting sicher in der K.o.-Runde.