WAC verliert bei Basaksehir mit 0:1 - Chance zur Revanche am 7. November in Graz.
Der WAC hat im dritten Gruppenspiel der Fußball-Europa-League die erste Niederlage kassiert. Der Kärntner Bundesligist zog am Donnerstag beim türkischen Topclub Istanbul Basaksehir mit 0:1 (0:0) den Kürzeren. Die Entscheidung brachte ein Treffer von Irfan Can Kahveci (78.). Im Aufstiegsrennen ist damit wieder alles offen, zogen doch die Türken mit dem WAC in der Gruppe J nach Punkten gleich.
Die beiden Teams halten bei vier Zählern, nur einen Punkt davor liegt Leader AS Roma, der wegen eines Last-Minute-Gegentores zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach 1:1 spielte. Der deutsche Club von ÖFB-Teamspieler Stefan Lainer liegt mit zwei Zählern sieglos am Tabellenende. Für den WAC bietet sich am 7. November (21.00 Uhr) in der Grazer Merkur Arena die Chance auf Revanche gegen die Türken.
Durch die Niederlage müssen österreichische Teams weiter seit einem 4:2-Sieg der Wiener Austria 1982 in der 2. Runde des Cups der Cupsieger auf einen Erfolg in Istanbul warten. Von einem Ende dieser Serie war der WAC doch weit entfernt, nach einer starken ersten halben Stunde waren die Gastgeber besser und gingen daher durchaus leistungsgerecht als Sieger vom Platz.
WAC mit unglücklicher Niederlage
WAC-Trainer Gerhard Struber setzte wie erwartet auf seine eingespielte Top-Elf und die gab vorerst auch klar den Ton an. Die Kärntner nutzten die vielen Räume, die, die in der Rückwärtsbewegung nachlässigen Türken anboten, aber nicht, und wurden deshalb vorerst nur durch Fernschüsse gefährlich. Mert Günok hatte mit einem Abschluss von Mario Leitgeb (12.) seine Probleme und lenkte einen weiteren von Marcel Ritzmaier (27.) über das Tor.
Die Türken kamen erst nach 30 Minuten etwas besser ins Spiel und hatten da auch eine leichte Drangphase. Der Ex-Salzburger Fredrik Gulbrandsen schoss vom Sechzehner am Tor vorbei (31.), WAC-Goalie Alexander Kofler wäre aber ohnehin da gewesen. Außenverteidiger Michael Novak grätschte in höchster Not in eine Visca-Hereingabe (36.).
Nach Wiederbeginn nahm der Druck der Hausherren noch deutlich zu, in den ersten fünf Minuten lag die Führung richtig in der Luft. Kahveci (46.) traf den Ball in der Nähe des Elfmeterpunktes mit links nicht richtig, weshalb Kofler keine Mühe hatte. Bei einem Visca-Schuss (49.) musste der WAC-Tormann hingegen sein Können zeigen. Ein weiterer Abschluss des 29-jährigen Bosniers (63.) wurde von einem WAC-Bein knapp neben das Tor gelenkt.
Ab der 64. Minute versprühte aufseiten der Türken Robinho brasilianisches Flair auf dem Platz, in den Vordergrund spielte sich aber ein anderer. Kahveci ließ Kapitän Michael Sollbauer mit einem Trick alt aussehen und schloss mit dem rechten Fuß ins Eck ab. Danach gab es den zuletzt oft gesehenen türkischen Salutier-Jubel.
Türken zeigten erneut Salutier-Jubel
Danach deutete vieles auf einen höheren Heimsieg hin. Robinho (86.) ließ seine einzige Chance ungenutzt, bei einem Visca-Abschluss (89.) konnte Novak knapp vor der Linie mit viel Mühe retten. Nach dem 4:0 bei Gladbach und dem 1:1 gegen die Roma gab es für die Struber-Schützlinge diesmal also nichts Zählbares.
Stimmen zum Spiel
Gerhard Struber (WAC-Trainer): "Dass wir gegen einen Gegner auf Augenhöhe nichts mitnehmen, ist enttäuschend. Es hat uns an Effizienz, Klarheit und Tiefgang gefehlt. In der Gruppe ist alles offen. Wir bleiben weiter auf einem sehr interessanten Platz. Der Gegner heute ist schon auch einer, wo wir es uns zutrauen, zu Hause auch wieder etwas mitzunehmen."
Michael Sollbauer (WAC-Kapitän): "Ich denke, dass wir uns mit der Leistung nicht verstecken müssen. Wir haben es sehr gut reingeschafft in die Partie, haben uns sehr oft in der Hälfte des Gegners aufgehalten. Uns hat aber das Tor gefehlt, das muss man auch auswärts nützen. Danach sind die Türken aufgekommen. Wir haben es nicht geschafft, dass wir in der zweiten Hälfte zu Chancen kommen. Beim Tor haben wir erst zu viel Risiko genommen und dann nicht gut genug verteidigt. In zwei Wochen haben wir die Chance auf die Revanche in Graz."
Okan Buruk (Basaksehir-Trainer): "In diesem Spiel war alles möglich. Wenn wir nicht gut organisiert wären, hätten wir bestimmt Gegentore kassiert. In der zweiten Hälfte waren wir viel besser. Unser Gegner war bisher sehr überraschend und hat auch überraschende Ergebnisse eingefahren. Wolfsberg ist also ein sehr guter Club. Das Spiel hatte ein sehr hohes Tempo, höher als in der türkischen Liga."