Erste Punkte in Europa League

2:1 - Rapid triumphiert über Zagreb

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Rapid belohnt sich für einen starken Europa-League-Abend und holt die ersten Punkte in Gruppe H. Die Hütteldorfer feiern einen 2:1-Heimerfolg gegen Dianmo Zagreb.

Erleichterung pur in Hütteldorf! Die angeknockten Wiener holen im dritten Spiel den ersten Sieg, schlagen Kroatiens Meister Dinamo Zagreb vor 22.300 Zuschauern im Weststadion 2:1. Eine im Vergleich zur Liga deutlich verbesserte Rapid-Elf hält dank Toren von Grüll und Kapitän Hofmann den Traum vom Aufstieg in die K.o.-Runde am Leben.

Rapid-Coach Kühbauer brachte vor rund 5.000 enthusiastischen Zagreb-Fans Youngster Arase zurück in die Startelf – und bewies damit ein Goldhändchen. Der Flügelspieler tanzte in Minute 8 die halbe Kroaten-Abwehr aus, spielte dann einen perfekten Stanglpass auf Grüll und der schob souverän ins lange Eck ein (9.). 1:0 für Rapid, das Weststadion bebte – ein Traumstart. Für die Wiener war es der erste Treffer der laufenden Gruppenphase, für Grüll das 10. Pflichtspieltor der Saison.

Tiefschlaf der Rapid-Abwehr sorgt für Ausgleich

Und die Wiener blieben am Drücker: Nach Ballverlust der Kroaten schaltete Aiwu blitzschnell, schickte Kara auf die Reisen, doch Keeper Livakovic parierte stark (13.). Nur eine Minute später verpasste auch Ljubicic das 2:0, schoss nach flacher Hereingabe von Grüll vorbei. Und wo waren die Kroaten? Zagreb schien überrascht von Rapids Präsenz, strahlte offensiv kaum Gefahr aus. Bis Rapids Hintermannschaft nach einer weggeköpften Ecke schlief, zu spät rausrückte und Orsic zur Freude der Gäste-Fans einschoss – 1:1 (24.).

Hofmann köpft Rapid wieder in Führung

Doch Rapid blieb davon unbeeindruckt, spielte weiter bissig und mit Zug zum Tor. Minute 30: Fountas zog aus der eigenen Hälfte den Sprint an, legte ideal quer auf Kara, doch der schoss über das Tor. Vier Minuten später durfte der Hütteldorfer Anhang dann wieder jubeln: Grüll zirkelte einen Freistoß von links in die Mitte, Kapitän Hofmann hielt den Kopf hin – 2:1 (34.). Weil Gartler gegen Orsic parierte (37.) ging Rapid nach der wohl stärksten Halbzeit in dieser Saison mit einer verdienten Führung in die Kabine.

Chancenarme zweite Halbzeit – Rapid bringt 2:1 ins Ziel

Kühbauer hatte keinen Grund, etwas zu verändern, blieb seiner Startelf zum Start der zweiten Hälfte treu. So feurig die ersten 45 Minuten waren, so schwach die ersten 20 Minuten nach Wiederanpfiff: In einem intensiven, spielerisch aber wenig ereignisreichen Schlagabtausch blieben Chancen auf beiden Seiten aber komplett aus. Bis zur 69. Minute, dann klopfte Rapid wieder an: Kara probierte es aus der Distanz, Livakovic kratzte die Kugel aus dem langen Eck. Für den nächsten Aufreger sorgten die Dinamo-Fans, allerdings einen negativen: Ein Bengale flog aufs Spielfeld, nach einer halben Minute ging es weiter (71.).

Schlussviertelstunde. Rapid kämpfte, warf alles in die Schlacht. Zagreb war bemüht, noch einen späten Lucky Punch zu schaffen. Aber die Grün-Weißen brachten das letztlich verdiente 2:1 über die Zeit, schreiben erstmals an in der Europa League und halten den Traum vom Aufstieg am Leben. Weiter geht es für die Wiener international am 4. November in Zagreb, zuvor wartet am Sonntag das wichtige Liga-Gastspiel in Hartberg.

Stimmen zum Spiel

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Für uns war es ein schwieriges Spiel, weil wir genau gewusst haben, dass wahrscheinlich in der Gruppe nichts mehr zu machen ist, wenn wir nicht gewinnen. Deshalb muss ich der Mannschaft ein riesiges Lob aussprechen. Sie hat ab der ersten Minute versucht, aggressiv zu sein und die Räume gut zu belaufen. Sie haben gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben ein frühes 1:0 gemacht, dann ein Tor bekommen, das sehr einfach passiert ist, aber trotzdem nicht aufgesteckt und den Führungstreffer wieder erzielt. In der 2. Halbzeit hatte Dinamo mehr Ballbesitz, wir haben aber gut verteidigt und hätten noch die Möglichkeit gehabt, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Es war eine sehr gute Leistung gegen eine sehr gute Mannschaft, das ist für uns sehr wichtig für die nächsten Aufgaben."

Marco Grüll (Rapid-Torschütze):
"Es war eine sehr gute Partie von uns, wir waren von Anfang an sehr gut im Spiel, haben sehr verdient das 1:0 geschossen, dann weitergespielt und uns auch vom billigen, bitteren 1:1 nicht beirren lassen. Wir haben weiter nach vorne gespielt, das 2:1 geschossen und sehr gut verteidigt. Dass wir so viele Chancen haben, damit haben wir nicht gerechnet. Wir haben sehr gut umgeschaltet und gewusst, dass wir im Tempo Vorteile haben werden. Wir haben die Räume, die wir gehabt haben, sehr gut bespielt."

Damir Krznar (Zagreb-Trainer):
"Gratulation an Rapid, sie haben verdient gewonnen, waren aggressiver, wollten den Sieg eindeutig mehr. Wir haben es leider verabsäumt, gut zu spielen. Wir waren zu passiv in den Zweikämpfen, in einigen Situationen auch zu nervös und es ist uns vor allem auch nicht gelungen, die zweiten Bälle zu erobern. Deshalb ist diese Niederlage zustande gekommen. Wir werden das Spiel analysieren und unsere Lehren daraus ziehen."

Stefan Ristovski (Zagreb-Verteidiger):
"Sie waren besser, haben es geschafft zwei Tore zu schießen. Wir haben einfach die Löcher in der Verteidigung von Rapid nicht gefunden und waren nicht wie üblich aggressiv. Sie haben uns dafür knallhart bestraft."

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