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Für die Wiener Austria geht es am Donnerstag in das Hinspiel des Europa-League-Playoffs gegen den 28-fachen türkischen Meister Fenerbahce Istanbul.

Die Austria nimmt gegen Fenerbahce vor ausverkauftem Haus die Rolle des Underdogs an. Mit dem türkischen Großclub baut sich im Play-off zur Europa League ein vermeintlich übermächtiger Gegner auf. Die Wiener sind jedoch erpicht, das Duell nach dem Hinspiel am Donnerstagabend (ab 21 Uhr im Sport24-Liveticker) offen zu halten. "Wir sind zwar Außenseiter, aber wir werden ein Außenseiter sein, der sich etwas zutraut", betonte Trainer Manfred Schmid.

Keine Ehrfurcht vor Fenerbahce

"Wir dürfen vor dem großen Namen nicht vor Ehrfurcht erstarren, müssen die Nervosität so schnell wie möglich ablegen", forderte der Austria-Trainer einen Tag vor der Partie. Schmid sprach von einem Plan, den man sich zurechtgelegt habe. "Wir müssen aber am oberen Limit spielen, um gegen so eine Mannschaft eine Chance zu haben." Im Rückspiel in Istanbul eine Woche später soll für die Austria noch alles möglich sein.

Fenerbahce kommt mit einem Kantersieg in der Meisterschaft im Gepäck, nach einem 3:3 und 6:0 in den ersten beiden Runden der Süperlig ist der Vizemeister Dritter. Das Abschlusstraining absolvierten die Türken Mittwoch noch in Istanbul, ehe es nach Wien ging. Trainer Jorge Jesus hat mit seinem Team das große Ziel Champions League verpasst, die Europa League ist quasi das Trostpflaster.

Wegen Sicherheitsvorkehrungen kein volles Haus

Die Austria will ohne Zwänge aufspielen. "Es gehen wahrscheinlich nicht so viele davon aus, dass wir dieses Duell gewinnen können. Der Druck ist nicht auf unserer Seite", stellte Schmid fest. Im Fall des Scheiterns in der Europa League steigen die Wiener in die Conference League um. Sechs Gruppenspiele sind im Herbst damit fix.

Monetär hält sich der Unterschied zwischen zweit- und dritthöchstem Bewerb auch in Grenzen. 3,63 Mio. Euro gibt es als Startgeld in der Europa League, 2,94 Mio. in der Conference League. Ein Sieg in der Europa League ist 630.000, einer in der Conference League 500.000 Euro wert.

Das Heimspiel gegen Fenerbahce ist für die Austria ein Vorgeschmack auf den Herbst. 14.000 Fans fasst die international "Viola Park" titulierte Arena am Donnerstag, wegen Sicherheitsvorkehrungen kann der Verein die Europacup-Maximalgrenze (15.000) nicht voll auslasten. Fenerbahce erhielt von der Austria 1.400 Tickets, einige hundert mehr dürften über Umwege an Fans der Gäste gelangt sein.

Keine Abwehrschlacht erwartet

Geht es nach Schmid, sollen seine Schützlinge die Stimmung einsaugen. "Für viele meiner Spieler ist es das größte internationale Spiel ihrer bisherigen Karriere." Einer davon ist Lukas Mühl. Auf den Kapitän kommt in der Innenverteidigung wohl Schwerstarbeit zu. "Es wird ein hitziges Spiel, mit geiler Atmosphäre", sagte der 25-Jährige. "Wir wollen giftig sein. Sie haben gute Einzelspieler, aber wir wollen dagegenhalten."

Eines scheint klar: So viele Chancen wie die WSG Tirol beim 2:1 der Austria am Wochenende vorgefunden hat, sollte man den Stars aus der Türkei nicht zugestehen. "Ein Fehler wird bei solchen Jungs wie von Fenerbahce ein bisschen öfter bestraft werden", sagte Mühl. Eine Abwehrschlacht will die Austria aber nicht abliefern.

Personell ließ sich Schmid nicht in die Karten blicken. Ob die zuletzt verletzten James Holland oder Andreas Gruber im Hinspiel wieder dabei sind, blieb offen. Für 90 Minuten sei keiner der möglichen Rückkehrer bereit, verriet der Austria-Coach.

Bei Fenerbahce fehlt der brasilianische Stürmer Joao Pedro. Von Norwegens Teamstürmer Joshua King oder Ecuadors Internationalem Enner Valencia droht der Austria dennoch Gefahr. In der Abwehr setzt Fener auf zwei baumlange Innenverteidiger. Einer davon ist Attila Szalai. Der bei Rapid ausgebildete Verteidiger ging 2017 wieder nach Ungarn, schaffte aber über Zypern den Sprung zum Spitzenverein vom Bosporus.
 

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