Letzte Hürde

Bullen sehen Roter Stern auf Augenhöhe

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Salzburgs 'Bullen' wollen nach souveränem Aufstieg mehr.

Red Bull Salzburg hat die erste Hürde auf dem Weg zur Fußball-Champions-League-Gruppenphase locker genommen. Zur Gala gereichte es den "Bullen" bei Shkendija Tetovo nach dem 3:0 im Hinspiel zwar nicht, das 1:0 im gähnend leeren Nationalstadion von Skopje bescherte Österreichs Serienmeister aber das entscheidende Play-off-Duell mit Roter Stern Belgrad. "Wir wollen mehr", sagte Trainer Marco Rose.

Schon am kommenden Dienstag müssen Roses Mannen auswärts in Serbiens Hauptstadt antreten, Roter Stern setzte sich in der 3. Qualirunde beim slowakischen Champion Trnava nach Verlängerung mit 2:1 durch. Der Vorteil dabei: Roter Stern muss wegen rassistischer Gesänge seiner Fans im CL-Qualimatch gegen Marijampole (LIT) Ende Juli als Wiederholungstäter zwei Heimspiele vor leeren Rängen austragen. Die Stimmung wird also ähnlich "gut" wie in Skopje, wo nur rund 3.500 Fans das 36.000er-Oval bevölkerten.

So oder so: "Das Ziel ist ganz klar, dass wir die letzte Hürde überstehen", meinte Stürmer Reinhold Yabo. Salzburg hat im elften CL-Anlauf der Red-Bull-Ära zum siebenten Mal die finale Qualiphase erreicht, endlich soll der große Wurf gelingen. Auch für Mittelfeldmann Xaver Schlager war eines klar: "Die Lust ist richtig groß." Fix ist jedenfalls, dass man einmal mehr die Gruppenphase der Europa League erreicht hat - und damit das "Minimalziel", wie Yabo betonte.

Ohne Glanz ins Play-off

Dass die Vorstellung am Dienstag kein Leckerbissen war, wollte auch er nicht verhehlen. "Am Ende zählt, dass wir wieder ein Spiel gewonnen haben und weiter sind. Der Sieg ist auch für das Selbstvertrauen sehr wichtig", meinte der Deutsche nach dem sechsten Erfolg im sechsten Saisonpflichtspiel (Torverhältnis inklusive eines 6:0-Siegs im ÖFB-Cup 17:1).

"Sie haben uns sehr gefordert", stellte Rose fest. "Viel gefightet und wenig Fußball gespielt", lautete das Fazit von Innenverteidiger Marin Pongracic. Für Routinier Andreas Ulmer hätte die Partie "natürlich gern schon früher" entschieden sein können. "Du kannst du in der 5. Minute in Führung gehen, dann nimmt das Spiel einen ganz anderen Verlauf", meinte Yabo, dessen Hereingabe wenige Minuten nach Beginn Munas Dabbur aber nicht im Tor unterbrachte. Der Israeli blieb damit bei seinem sechsten Saisonpflichtspiel erstmals ohne Treffer.

Yabo, der nach Wiederbeginn eigentlich als doppelter Assistgeber hätte aufscheinen müssen, von Schütze Hannes Wolf bei zwei Riesenchancen aber im Stich gelassen wurde, zeigte sich vor allem mit der Abwehr zufrieden. "Man hat gesehen, dass wir defensiv so stabil sind, dass wir solche Spiele gewinnen können. Das ist ganz wichtig, wenn wir weit kommen wollen", meinte er. Schließlich handle es sich bei Tetovo um "eine spielstarke" Mannschaft, die zwar durchaus spielerisch zum Erfolg zu kommen suchte, bis auf eine kurze Druckphase in der zweiten Hälfte aber stets weit vom Aufstieg entfernt war. Im Finish kassierte Mazedoniens Meister nach einem Fehlpass durch "Joker" Takumi Minamino sogar noch den Gegentreffer.

Roter Stern "auf Augenhöhe"

Das Weiterkommen von Salzburg war jedenfalls verdient und eröffnet - angesichts eines Gegners "auf Augenhöhe" (Pongracic) - die große Chance, den "CL-Fluch" endlich zu brechen. Salzburg trifft im CL-Play-off auf Roter Stern Belgrad. Der serbische Traditionsclub setzte sich in der dritten Qualifikationsrunde gegen den slowakischen Meister Spartak Trnava nach einem 2:1-Auswärtssieg nach Verlängerung durch. Schlager versuchte den Fokus freilich in gewohnt trockener Art hochzuhalten: "Jetzt kommt einmal Hartberg", wies er auf die Liga-Heimpartie gegen die Steirer am Samstag hin. Der viel zitierte Traum von der Königsklasse könne sich nur allzu schnell in Luft auflösen: "Träumen tut man im Bett." Kapitän Ulmer, der das Scheitern mit den "Bullen" bereits mehrere Male erlebt hat, versuchte vorsorglich den Druck etwas zu mindern: "Was früher war, ist egal. Wir können es locker nehmen, es ist ein Bonus, wenn wir die Champions League erreichen."

Auch Yabo wies auf die mentalen Tücken des Unterfangens hin, das alleine an Startgeld 15,25 Millionen Euro bringen würde - eine stattliche Summe verglichen zu den 2,92 Mio. in der EL. "Wir wollen uns die gewisse Lockerheit bewahren. Die vergangene Saison hat schon gezeigt, wozu wir fähig sind", meinte der 26-Jährige im Rückblick auf das EL-Halbfinale. Die jüngsten Erfolge sind auch für Pongracic ein Trumpf: "Wir haben ein junges Team und haben in der vergangenen Saison bewiesen, dass wir auch vor vielen Fans und unter Druck spielen können. Ich denke nicht, dass es eine psychische Belastung wird."

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