Europa-League-Playoff

Sturm greift in Slowenien nach Europacup

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Die letzte Hürde für Sturm Graz vor dem Einzug in die EL-Gruppenphase kommt aus Slowenien und heißt NS Mura.

Mit viel Rückenwind aus der Fußball-Bundesliga startet Sturm Graz am Donnerstag in seine diesjährige Europacup-Saison. Im Play-off-Hinspiel der Europa League gastieren die Steirer in Murska Sobota beim slowenischen Meister NS Mura (ab 20.00 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker). Das Team von Trainer Christian Ilzer kann dabei auf eine stetig steigende Formkurve bauen. Eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Graz ist das Ziel, denn "wir wollen unbedingt in die Europa League", sagte Ilzer am Dienstag.

In der heimischen Liga verzeichnete Sturm seit der 1:3-Auftaktniederlage gegen Meister Salzburg drei Siege in Folge - in Wolfsberg (4:1), gegen Altach (3:1) und am vergangenen Sonntag beim LASK (3:1). Auf dieser Erfolgswelle will die Ilzer-Truppe nun auch international reiten. Für die Grazer geht es um die erste Europa-League-Gruppenphase seit zehn Jahren. "Wir sind gut vorbereitet, ein Aufstieg ist im Bereich des Möglichen. Wir brauchen aber zwei starke Abende", will Ilzer die Slowenen nicht auf die leichte Schulter nehmen

Schicker: "Werden hohe Intensität brauchen"

In das gleiche Horn bläst Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker: "Mura ist eine intakte Mannschaft, die nicht zu unterschätzen ist. Wir werden eine hohe Intensität brauchen." Gefragt nach der Favoritenrolle meinte Ilzer nur: "Die slowenische Medienlandschaft sieht Mura als Favorit, in Österreich sind wir es." Der Sturm-Coach dürfte im Wesentlichen auf seine Erfolgself aus der Liga vertrauen. "Ich bin kein Freund der Rotation, es könnte aber dennoch Umstellungen geben." Spielberechtigt ist jedenfalls Neuzugang Anderson Niangbo. Und Sturms Ersatzbank hatte bereits zuletzt gegen den LASK in Person von Manprit Sarkaria Stärke demonstriert.

NS Mura, das in der vergangenen Saison erstmals slowenischer Meister geworden ist, hat bereits sechs Europacup-Auftritte heuer in den Beinen. Zum Qualifikationsauftakt für die Champions League wurde die Hürde Shkendija Tetovo aus Nordmazedonien genommen, in Runde zwei folgte das Aus gegen Ludogorets Razgrad. Dadurch ging es in der Qualifikation zur Europa League weiter. In der dritten Runde eliminierte die Mannschaft von Trainer Ante Simundza den litauischen Meister Zalgiris Vilnius mit einem 1:0-Auswärtssieg, nachdem das Hinspiel daheim 0:0 geendet hatte.

Mura in Liga Vorletzter

In der Liga ist Mura noch nicht in die Gänge gekommen, nach vier Spielen liegt das Team mit nur zwei Punkten auf Rang neun und ist somit Vorletzter. Das Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen Radomlje musste nach einer Stunde beim Stand von 2:2 wegen eines Unwetters abgebrochen werden. "Wir sind gut über den Gegner informiert, über das Stadion, die Mannschaft und was uns dort erwartet", erklärte Sturm-Kapitän Stefan Hierländer. Große Namen finden sich nicht bei den Gastgebern, Trainer Simundza baut vor allem auf heimisches Talent mit ein paar kroatischen Legionären. Ilzer sprach von einem "sehr gut eingespielten Kollektiv".

Die geografische Nähe der beiden Vereine - die nur 110 Kilometer lange Auswärtsfahrt der Grazer entlang der Mur dauert angenehme 75 Minuten - sorgt auch dafür, dass es nur wenige Geheimnisse voreinander gibt. "Wir sind Nachbarn, sie kennen uns, wir kennen den österreichischen Fußball und unsere Jungs spielen oben, also wird es keine Fremden geben", meine Mura-Coach Simundza, der vor neun Jahren Trainer beim GAK war, im Vorfeld der Partie. Die Grazer wiederum haben von ihrem slowenischen Defensivstrategen Jon Gorenc Stankovic und dessen Umfeld wertvolle Tipps bekommen.

Auf ihre Fans werden die "Blackies" trotz der Nähe nicht bauen können, denn im Play-off sind noch keine Auswärtsfans erlaubt. Der Club bat daher, von einer Anreise abzusehen. Für das Retourmatch am 26. August in Graz wurden dafür bereits jetzt 4.000 Tickets verkauft. Dass die sportliche Erfolgswelle bei Sturm zieht, merkt man an der Zuschauernachfrage. Für das Heimspiel am Sonntag gegen den Tabellen-Elften Austria Wien wird eine fünfstellige Besucherzahl erwartet, 9.000 Tickets sind bereits weg.
 

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