Masseverwalter erhielt von Investorengruppe 3 Millionen Euro zur GAK-Rettung. Bedingung: Fischl muss gehen.
Der insolvente frühere Fußball-Double-Gewinner Grazer AK (2004), der in die Regionalliga Mitte zwangsabsteigen musste, scheint mit einem blauen Auge davonzukommen. Eine Investoren-Gruppe legte am Mittwoch Masseverwalter Norbert Scherbaum drei Millionen Euro zur Rettung des Vereins in Form einer schriftlichen Garantie auf den Tisch. "Am Vormittag sind wir noch vor einem tiefen Abgrund gestanden", sagte Wolfgang Egi, der Sprecher der Investoren, auf einer Pressekonferenz in Graz-Andritz.
Ultimatum
Scherbaum hatte den Athletikern dieser Tage quasi ein
Ultimatum gestellt, entweder Geld her oder Rollbalken runter und Konkurs
anmelden. Laut Angaben des Steirers Egi, der schon bisher im Vorstand saß,
haben neun Personen, die nicht genannt werden wollen, die Summe aufgebracht.
Damit scheint man zu 95 Prozent aus dem Ärgsten zu kommen. Einziger
Stolperstein könnte nur noch der angestrebte Zwangsausgleich sein. Jetzt
werden die Verhandlungen zwischen Scherbaum und den Großgläubigern
aufgenommen.
Geld für Zwangsausgleich
Die "Retter" stellen die Bedingung,
das Geld dazu zu verwenden, um vor allem den Zwangsausgleich über die Bühne
zu bringen, den Spielbetrieb bis Saisonende zu sichern, den Verein auf eine
sinnvolle finanzielle Basis zu stellen und Schulden des Akademie- und
Trainingszentrums in Weinzöttl, im Norden der Landeshauptstadt, zu tilgen.
Der derzeitige GAK-Capo Harald Fischl sowie Michael Gaisbacher und Peter
Schroll mussten sich schriftlich verpflichten, nach dem Zwangsausgleich
ihren GAK-Abschied zu nehmen.
Ex-Präsident vor Comeback
Für den Fall, dass den "Roten" der
Neustart gelingt und die Generalversammlung zustimmt, hat der frühere
GAK-Präsident und Ehrenpräsident Anton Kürschner bereits sein Comeback als
neuer Geschäftsführer zugesagt. Der derzeitige Kader soll gehalten werden,
der Verein will keine Abstiegssorgen haben und sich in der Tabelle nach oben
orientieren, lautet der sportliche Ziel für der laufenden Saison.
Aufstieg abgeschrieben
Der Aufstieg in diesem Spieljahr ist kein
Thema. Die Athletiker überwintern auf dem sechsten Tabellenplatz und weisen
zwölf Punkte Rückstand auf Herbstmeister FC Vöcklabruck auf. Zum Nachfolger
des nach Klagenfurt abgewanderten Trainers Dietmar Pegam wurde der bisherige
Co., Akademie-Trainer und Ex-Spieler Stojadin Rajkovic ernannt.