Nach Marc Janko geht auch Team-Kapitän Andi Ivanschitz in die Offensive, wehrt sich gegen Vorwürfe und attackiert den ÖFB.
Nach seiner Kritik am ÖFB aufgrund der schlechten Organisation des Rückflugs von den Färöern hat Marc Janko Unterstützung vom österreichischen Fußball-Teamkapitän Andreas Ivanschitz bekommen. "Was die Organisation betrifft, war das eine kuriose Reise. Vielleicht hätte man da etwas anders machen können, da bin ich voll auf der Seite von Janko", erklärte der Panathinaikos-Legionär gegenüber der APA - Austria Presse Agentur, betonte aber auch: "Wir hatten deswegen Strapazen, doch das soll keine Ausrede für die Niederlage gegen Serbien sein."
Spieler wollen Fry zurück
Dennoch werden die
Rahmenbedingungen des Auswärtstrips Inhalt eines Gesprächs sein, das die
Teamspieler rund um das Länderspiel gegen die Türkei am 19. November in Wien
mit der ÖFB-Spitze führen werden. Auch andere Dinge dürften dabei zum Thema
werden, so unter anderem die Rolle von Conditioning Coach Roger Spry, der
zwar nach wie vor dem Trainerteam angehört, allerdings unter Karel Brückner
und Jan Kocian bei weitem nicht in dem Ausmaß integriert ist, wie es unter
Josef Hickersberger der Fall war.
"Wir Spieler wünschen uns, dass der Weg mit modernen Trainingsmethoden weitergegangen wird. Spry war zuletzt nicht so wie früher eingebunden. Wir haben mit ihm etwas aufgebaut, es wäre schade, wenn das wieder zusammengehaut werden würde", meinte Ivanschitz.
Sprachbarrieren?
Über die Zusammenarbeit mit Brückner äußerte
sich der 25-Jährige zurückhaltend. "Die Sprachbarriere war zu Beginn - unter
Anführungszeichen - ein Problem. Man muss ihm aber zugutehalten, dass er
versucht, Deutsch zu reden und dass es auch besser wird. Außerdem reden auch
Kocian und Herzog viel mit uns."
"Magelt nicht an Selbstkritik"
Während ÖFB-Präsident
Friedrich Stickler den Tschechen nach dem Remis gegen die Färöer und der
Niederlage gegen Serbien, was praktisch den Verlust der letzten
realistischen Chance auf die WM-Teilnahme bedeutete, in Schutz nahm,
forderte der Lotterienchef von den Spielern eine bessere Einstellung - sehr
zur Verwunderung von Ivanschitz. "Jeder von uns hat eine professionelle
Einstellung und an Selbstkritik mangelt es überhaupt nicht. Keiner hat die
letzten Spiele schöngeredet", erklärte der Burgenländer.
Nur ein Kopfschütteln hatte Ivanschitz für die Forderung von ÖFB-Vize Leo Windtner übrig, den Spielern die Prämien zu kürzen. "Diese Aussage verstehe ich nicht. Was will er damit bewirken? Wir haben nach dem Sieg gegen Frankreich auch nicht gesagt, wir wollen die doppelte Prämie. Man sollte sachlich bleiben", sagte der Mittelfeldspieler und plädierte dafür, die Differenzen zwischen den Spielern und dem ÖFB intern zu lösen.
Keine Party
Auch die Diskussionen um einen Disco-Besuch
einiger Spieler nach der Niederlage gegen die Serben aufgrund des 25.
Geburtstags von Ivanschitz kann der Kapitän nicht nachvollziehen. "Das war
keine Party, wir waren nicht einmal lange in dem Lokal. Wir haben angestoßen
und das war's. Wir alle sind Profis und wissen genau, wann Schluss ist, und
zum Feiern war nach diesem Spiel sowieso keinem zumute."