Ukraine - Österreich

Koller-Elf muss auf Baustelle spielen

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Chaos in Lviv: Dach erst zur Hälfte fertig, lose Kabel, Steine ...

Alarmierende Meldungen aus dem Westen der Ukraine: Im Dach der Lviv-Arena klafft ein riesiges Loch. In den Kabinen und Gängen baumeln lose Kabel von der Decke. Die Zufahrtsstraßen sind Feldwege. Bisher hat man sich auch noch nicht die Mühe gemacht, die dicken Steinbrocken zu entsorgen.

Vielleicht sollten unsere Spieler am Dienstag beim Match gegen die Ukraine Helme aufsetzen! Letzte Woche drehte ein Kamerateam der ARD im EM-Stadion, war total schockiert.

UEFA soll zusätzliche Arbeiter engagiert haben
So, wie’s ausschaut, wird die Lviv-Arena (34.915 Zuseher Fassungsvermögen) erst bei der EURO fertig sein. Angeblich soll die UEFA sogar zusätzliche Arbeiter engagieren und selbst bezahlen, damit sich alles noch rechtzeitig ausgeht. Offiziell wird das natürlich nicht bestätigt.

Am 29. Oktober ist das neue Stadion mit einem Konzert von Popstar Anastacia eingeweiht worden. Auch dieses Spektakel lief nicht reibungslos ab. Vor der Arena gab’s Proteste wegen der hohen Kosten. Hinter den Kulissen herrschten Hektik und Chaos. Ukraine – Österreich ist das erste Fußballmatch im EM-Stadion. Unser Team trainiert dort am Montag um 18 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Die Datenleitungen sind schwach. Der ORF stellt eine eigene Satellitenverbindung her, verlässt sich nicht auf die ukrainische Technik. Man möchte die Live-Übertragung aus Lviv nicht gefährden.

ORF musste eine Satellitenverbindung buchen
Bei einem Broadcaster-Meeting ist der ORF extra noch vor Schwierigkeiten gewarnt worden.

Die Infrastruktur lässt im Jahr vor der EM generell zu wünschen übrig. In Lviv hat man Angst, den Ansturm bei der EURO nicht bewältigen zu können. Journalisten wurde ernsthaft empfohlen, sich auf Campingplätzen am Stadtrand einzubuchen …
 

ÖFB-Team reist am Montag in die Ukraine

Unsere Nationalmannschaft reist am Montag um 11.30 Uhr nach Lviv (735.000 Einwohner) im Westen der Ukraine. Die geplante Flugzeit beträgt 90 Minuten. Weil der neue Airport dort im Jahr vor der EURO 2012 noch nicht fertig ist und deshalb keine großen Jets landen können, charterte der ÖFB zwei 30-sitzige Propeller-Maschinen von Budapest Aircraft (BPS 1024) – eine für das Team, die andere für VIPs und Journalisten.

Koller weiß, dass ein Sieg alles viel leichter macht
Marcel Koller weiß, dass ihm ein Erfolgserlebnis bei seiner Premiere gegen die Ukraine (Dienstag, 20 Uhr, live in ORF eins) die Arbeit erleichtern würde. Der Teamchef: „Die Stimmung ist hervorragend. Jeder zieht voll mit. Ich bin mit der Vorbereitung zufrieden. Aber man muss das mit entsprechenden Resultaten bestätigen. Wir möchten ein positives Ergebnis holen, obwohl nach acht Trainingseinheiten nicht alles perfekt funktionieren kann.“

Die Spieler reden in den höchsten Tönen vom Schweizer. Kapitän Marc Janko: „Er hat seine Linie und ein fixes Konzept. Bei ihm herrscht Klarheit. Jeder will sich beweisen. Es wäre ja auch komisch, wenn’s anders wäre ...“

Janko und Arnautovic sollen die Ukraine zerlegen
Emanuel Pogatetz sagt: „Es geht professioneller zu. Das beginnt schon bei den Trikots. Früher hatten wir Einheitsgrößen. Nun fragt man uns, ob wir Large oder X-Large tragen. Und die Einheiten unter Marcel Koller sind hart. Intensive Tage.“

„Schleifer“ Roger Spry ließ die Nationalspieler Sonntagvormittag boxend aufwärmen.

Spry verpasste Austria-Star Zlatko Junuzovic sogar einen Schlag gegen den Brustkorb. Das tat richtig weh.

Am frühen Montagnachmittag analysierte Koller mit der Mannschaft das Spiel der Ukraine, zeigte eine Schwerpunkt-DVD, sprach bereits über unsere Taktik am Dienstag. Fix: Janko und Marko Arnautovic bilden Österreichs Angriff. Janko: „Marko und ich harmonieren.“ Sie sollen uns zum Sieg schießen!

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