'Noch nicht dort, wo wir hinwollen'

LASK will nach Derbysieg durchstarten

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Erleichterung beim LASK. Mit dem ersten Sieg der Saison ließen die Athletiker am Samstag in der dritten Runde der Fußball-Bundesliga just im ersten Linzer Derby seit Mai 1997 die Muskeln spielen und landeten mit dem 2:0 den ersehnten Befreiungsschlag.

 "Wir konnten heute wieder einen Schritt nach vorne machen", atmete auch Neo-Coach Thomas Sageder auf, der wohl schon leichten Druck verspürt haben dürfte. "Heute hat man gesehen, dass wir von der ersten Minute an überzeugt waren, unser Spiel auf den Platz zu bringen", freute sich Sageder nach dem recht souveränen Erfolg durch die Treffer von Philipp Ziereis (12.) und Robert Zulj (49.). Tatsächlich dominierten die Hausherren den Aufsteiger von Beginn an mit viel Tempo, spielerisch war aber Luft nach oben. "Man hat viele gute Dinge erkennen können, was wir vorhaben. Es war mir wichtig, dass sich die Mannschaft mit einem Erfolgserlebnis belohnt. Wir sind bei weitem noch nicht dort, wo wir hinwollen", meinte denn auch Sageder.

Das Spiel vor ausverkauftem Haus und damit 19.080 Zuschauern auf der Linzer Gugl ließ Erinnerungen an die alte Rivalität zwischen dem LASK und Blau-Weiß-Vorgänger VÖEST wachwerden. "Ich hatte Gänsehaut nach dem Tor. Unglaublich, was da heute vor der schwarz-weißen Wand los war, da hast du ab der 70. Minute noch einmal eine Extrakraft, Respekt an die Fans", lobte Kapitän Zulj, dessen Truppe nach dem ersten Saison-"Dreier" mit vier Punkten auf Platz sechs vorrückte. So wie sein Coach hoffte Zulj vor dem kommenden Duell bei der WSG Tirol auf eine Initialzündung. "Wir haben heute wieder das gemacht, was wir vorher auch gemacht haben: Wir haben Fußball gespielt. Wir haben auf Deutsch gesagt die Eier wieder in die Hand genommen."

"Wir haben in den ersten zwei Ligaspielen sicher nicht das gezeigt, was wir wollten", sagte wiederum Ziereis. Der deutsche Innenverteidiger sah sein Team nun angekommen in der aktuellen Saison. "Alles in allem war das heute eine sehr souveräne Leistung. Wir waren in allen Phasen sehr überlegen. Wir wollten dominanter sein als zuletzt, und das ist uns gelungen." Gemeinsam mit seinem Kollegen in der Defensivzentrale, Felix Luckeneder, zeichnet Ziereis für zwei der bisherigen drei LASK-Saisontore verantwortlich. Sageder macht sich um seine Sturmriege um Ibrahim Mustapha, Lenny Pintor, Moses Usor oder Marin Ljubicic aber keine Sorgen: "Wir haben auch in der Offensive Qualität, um Tore zu erzielen, und das werden wir künftig auch sehen."

BW Linz kämpft mit Qualiätsunterschied

Blau-Weiß war an diesem Abend für den LASK scheinbar der ideale Gegner, um wieder Selbstvertrauen zu tanken. Der Aufsteiger sucht weiter nach dem Rezept für erfolgreichen Oberhausfußball. Das glückliche 3:3 gegen Hartberg bleibt bisher das einzige Erfolgserlebnis, gegen den LASK gesellten sich zur offensiven Flaute grobe defensive Mängel. Beim ersten Gegentor verteidigte man nach Einwurf mangelhaft, beim zweiten entblößte sich die Hintermannschaft nach einem abgefangenen Abschlag vom Tor.

"Wir haben gesehen, dass es in vielen Spielphasen einen Qualitätsunterschied zwischen beiden Mannschaften gibt und sind durch individuelle Fehler zweimal sehr bald in Rückstand geraten", lautete das Fazit von Trainer Gerald Scheiblehner. "Wenn man als BW Linz hier verliert, dann muss man schon realistisch bleiben. Wenn bei 2:0 ein Tor fällt, dann wäre ein Unentschieden zwar nicht verdient gewesen, aber möglich." Auch Nicolas Schmid wollte sich noch keine Sorgen machen. "Das Ganze ist ein Lernprozess, um in der Liga anzukommen", erklärte der Tormann.

Zeit zum Durchatmen bleibt Blau-Weiß nicht, am kommenden Sonntag gastiert Rapid im Donaupark-Stadion. Im neuen "Schmuckkästchen" setzt man nicht zuletzt auf die Unterstützung von den Rängen. "Zuhause in unserem Stadion haben wir gegen jeden Gegner mit unseren Fans Chancen. Wir wollen die Gegner ärgern", sagte Scheiblehner.

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