Ralf Rangnick träumt von der Europameisterschaft 2024, setzt auf Jugend & Offensive.
Wien. Trotz großer Erfolge und international hohem Ansehen blieb Rangnick eine Aufgabe bislang verwehrt: der Teamchef-Posten in Deutschland. Die Heim-EM 2024 hätte ihn gereizt. Die visiert er jetzt mit dem kleinen Nachbarn an, gibt die Endrunde als großes Ziel mit Österreich aus. „Mit großer Vorfreude erfüllt mich die Aussicht, mit einer jungen, erfolgshungrigen Mannschaft die EM in Deutschland zu bestreiten“, ließ er in einem ersten Statement wissen.
"Jetzt besteht Hoffnung auf Aufbruchstimmung"
Euphorie. Rangnick ist bekannt dafür, offensiv und mit hoher Intensität spielen zu lassen. Er gilt seit seiner Zeit als Sportdirektor in Salzburg als Erfinder des seit Jahren so begeisternden und gefürchteten Red-Bull-Systems. Das will er auch beim ÖFB praktizieren lassen. Auch, um die zuletzt verloren gegangene Euphorie um das Team wieder zu finden. „Jetzt besteht die Hoffnung auf eine Aufbruchstimmung“, meint ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. „Eine Person mit dieser Strahlkraft könnte dazu in der Lage sein, positive Impulse zu setzen.“
Rangnick scheut auch nicht davor zurück, harte Entscheidungen zu treffen. Viele seit Jahren verdiente Teamspieler könnten vor dem Aus stehen, der Verjüngungskur und dem neuen Spielstil zum Opfer fallen – unter ihnen Marko Arnautovic (siehe r.), Aleksandar Dragovic oder Julian Baumgartlinger. Der Fokus liegt auf der Jugend. Am liebsten aus der von Rangnick selbst entwickelten Red-Bull-Schule.