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Rapid feierte 32. Meistertitel am Rathausplatz

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Das Megafest war überschattet von einigem Zoff: Vor der Meisterfeier am Wiener Rathausplatz ging Coach Pacult auf Torjäger Maierhofer los.

Da hatte aber einer schlechte Laune: Mit dick geschwollener Halsschlagader war Peter Pacult nach dem 1:0 in Ried vor die TV-Kamera getreten. Befragt nach Stefan Maierhofer, ätzte der Trainer: „Der braucht sich jetzt nicht mehr zu deklarieren.“ Rumms, das riecht nach Zoff!

Kein Rückruf
Pacult ist stinksauer, weil Maierhofer (bis Sommer von Fürth ausgeliehen) bislang kein Bekenntnis pro Rapid abgab. Wie auch? Maierhofer hat noch Vertrag in Fürth (bis 2009). Eine Entscheidung kann allein der deutsche Zweitligist treffen. Zudem erfuhr ÖSTERREICH: Maierhofers Berater hatte schon Kontakt mit dem Verein aufgenommen. Doch weder Sportdirektor Alfred Hörtnagl noch General-Manager Werner Kuhn nahmen den Ball auf. Maierhofers deutscher Berater hörte nie wieder etwas aus Hütteldorf ...

Nachgetreten
In Ried strafte Pacult seinen „Meisterhofer“ (sieben Tore im Frühjahr) dennoch brutal ab: Er setzte den 2,02-Meter-Riesen in dessen vielleicht letztem Match für den Rekordmeister auf die Bank – 90 quälende Minuten lang. Hinterher trat Pacult auch noch verbal nach: „Man hat heute gesehen, dass wir auch ohne Maierhofer gewinnen können.“

Zudem deutete Pacult an, Rapid sei im Winter der einzige Klub gewesen, der sich für Maierhofer interessiert hätte. Doch ÖSTERREICH weiß: Der Stürmer hatte noch zwei andere interessante Offerte aus Österreich sowie Angebote aus Schottland und aus der 2. deutschen Bundesliga.

„Sage lieber nichts“
Und was sagt Maierhofer selbst? „Lieber gar nichts“, bittet der sympathische Sonnyboy um Verständnis. „Ich möchte das nicht kommentieren, möchte mich stattdessen darauf konzentrieren, in den 23-Mann-Kader für die EURO zu kommen.“

Auch sonst hat der Gablitzer, einst wegen seines „Basketballer-Körpers“ belächelt, große Pläne. Bereits in der ÖSTERREICH-Ausgabe vom 23. April verriet Maierhofer: „Ich will die EURO abwarten. Da habe ich eine ganz andere Bühne, mich zu präsentieren. Denn mein Traum bleibt es, in der deutschen Bundesliga oder in England zu spielen.“ Die Trennung von Rapid rückt also näher.

Kandidat Jancker
Maierhofers Teamkollegen würden gerne mit ihm weitermachen. Rapid-Kapitän Hofmann erklärt: „Stefan hat im Frühjahr gezeigt, dass er ein ganz wichtiger Mann für uns sein kann.“ Einen neuen Stürmer präsentierte Hörtnagl bereits vergangenen Freitag: Der ausgeliehene Red-Zac-Torjäger René Gartler (22, 18 Saisontore) kehrt vom FC Lustenau zurück. Außerdem im Gespräch: Carsten Jancker (33). Pacult persönlich sprach bereits mit dem Mattersburg-Stürmer und mit dessen Berater Roland Grahammer.

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