Sturm patzt

Ried baut Tabellenführung weiter aus

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Ried besiegt Wacker 1:0, Sturm bei SVM 1:1. Bullen siegen in Linz.

SV Ried - Wacker Innsbruck 1:0 (0:0)
Ried, Keine-Sorgen-Arena, 5.600, SR Schörgenhofer
Tor: Guillem (54.

Die SV Ried hat am Samstagabend in der Fußball-Bundesliga einen sehr großen Schritt in Richtung Herbstmeistertitel gemacht. Die Oberösterreicher (34 Punkte) feierten in der 17. Runde einen 1:0-(0:0)-Heimsieg gegen den FC Wacker Innsbruck und liegen weiter vor Sturm Graz (30) voran. Einzig verbliebener Kontrahent um die "Herbstkrone" ist nun die Wiener Austria (28), die erst am Sonntag im Derby Rapid empfängt.

Die 5.600 Fans in der Keine-Sorgen-Arena bekamen zwei verschiedene Spielhälften geboten, in denen zuerst die Rieder, nach der Pause aber die Tiroler das Spiel machten. Den spielentscheidenden Treffer erzielte Guillem nach einem Konter per Kopf in der 54. Minute. Es war das bereits achte Saisontor für den Spanier. Die weiter fünftplatzierten Tiroler sind nun schon drei Runden sieglos und haben dabei auch keinen Treffer erzielt.

Die Rieder starteten bei schwierigen Platzverhältnissen - der Platz war erst um 11.00 Uhr von einer 10 cm dicken Schneedecke befreit worden - mit viel Druck. Carril schoss aus 20 Metern knapp am Tor vorbei (7.), sein Landsmann Guillem scheiterte mit links an Wacker-Goalie Grünwald (12.). Die Oberösterreicher hatten die Partie auch in der Folge voll im Griff und dominierten das Geschehen, vor allem auch da sie deutlich mehr Zweikämpfe gewannen. Schüsse von Mader (21.), Nacho (33.) und Brenner (35.) gingen daneben, ein Versuch von Royer deutlich drüber (44.). Zudem kam Guillem nach einer scharfen Brenner-Hereingabe nicht richtig zum Abschluss (28.).

Die Innsbrucker standen sehr tief und waren nur darauf bedacht kein Gegentor zu kassieren. Die gesamte Offensivabteilung konnte sich überhaupt nicht in Szene setzen, einzige gefährliche Aktion war ein Weitschuss von Hauser, mit dem Ried-Goalie Hesl seine Mühe hatte (41.).

Nach dem Seitenwechsel starteten die Gäste mit deutlich mehr Initiative und Elan, was sich allerdings schnell rächte. Nach einem Konter bediente Carrill seinen Landsmann Guillem mit einer mustergültigen Flanke, und der spanische Stürmer traf per Kopf zum 1:0 (54.).

Die Elf von Chefcoach Walter Kogler drängte vehement auf den Ausgleich, machte aber vor allem zu viele Abspielfehler. Dazu kam auch noch etwas Pech. Ein Kopfballtor von Öbster wurde von Schiedsrichter Schörgenhofer wegen Abseits nicht gegeben, auch nach mehreren Zeitlupenwiederholungen war aber nicht ganz klar, ob der Tiroler Mittelfeldspieler eventuell hauchdünn vorne war (58.).

Ein Volleyschuss von Prokopic (64.) verfehlte genauso das Ried-Tor wie ein allerdings schwacher Abschluss von Bammer (75.). Die Schlussoffensive brachte nichts ein, die Tiroler haben damit aus den vergangenen elf Spielen nur zwei Siege geholt. Die Rieder setzten hingegen ihren Höhenflug mit 13 Punkten aus den jüngsten fünf Spielen fort.

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LASK - Red Bull Salzburg 1:2 (0:1)
Stadion der Stadt Linz, 4.700, SR Eisner
Tore: Aufhauser (48.); bzw. Wallner (24.), Mendes (59.)

Tabellenschlusslicht LASK bleibt der Fußball-Bundesliga als zuverlässiger Punktelieferant erhalten. Am Samstag mussten sich die Linzer in der 17. Runde zu Hause Meister Salzburg trotz einer passablen Leistung mit 1:2 (0:1) geschlagen geben und kassierten dabei die 12. Saisonniederlage. Während die Oberösterreicher nach dem Remis Mattersburgs gegen Sturm schon drei Punkte Rückstand auf die Burgenländer haben, kletterte Salzburg zumindest bis zum Sonntag auf Platz drei der Tabelle.

Das erste LASK-Tor seit 6. November durch Kapitän Rene Aufhauser (48.) war für die glücklosen Linzer schließlich zu wenig. Roman Wallner (24.) und David Mendes da Silva (59.) sorgten dafür, dass "Schwarz-Weiß" unter Georg Zellhofer nach wie vor auf einen Sieg warten muss.

   Der LASK startete allerdings besser, zeigte sich im Vergleich zu den jüngsten Partien zweikampfstärker, ballsicherer und legte einen ungewohnten Offensivdrang an den Tag. Für einen Treffer reichte es vorerst aber neuerlich nicht, und die bekannten Schwächen in der Defensive führten zum 0:1. In der 24. Minute stand Wallner nach Flanke von Franz Schiemer - der wieder auf der rechten Abwehrseite agierte - goldrichtig und konnte, von der Linzer Abwehr übersehen, zu seinem achten Saisontor einköpfeln.

Der LASK, der den phasenweise recht fehlerhaften Gästen in der ersten Hälfte zumindest ebenbürtig war, blieb freilich gefährlich und fand durch Daniel Sobkova (35./abgefälschter Schuss von Tremmel pariert) und Rene Aufhauser (38./Afolabi klärte in letzter Sekunde) zwei gute Möglichkeiten vor.

Weil Christoph Leitgeb kurz vor der Pause mit einem leichten Heber die Großchance auf das 2:0 ausließ (42.) blieb die Partie spannend - und der LASK nützte seine Chance. Nachdem Schiemer eine Hereingabe mangelhaft geklärt hatte, verlängerte Ex-Teamspieler Aufhauser eine Schellander-Flanke per Kopf zum 1:1-Ausgleich (48.).

Das neue Selbstvertrauen der "Athletiker" rasselte aber schnell wieder in den Keller. Rund zehn Minuten später wurde ein Mendes-Schuss von Piermayr mit dem Rücken zum für Mandl unhaltbaren Bogenball abgefälscht (59.), die Niederlage der Hausherren begann sich abzuzeichnen. Ohne zu überzeugen und ohne weitere Großchancen spielte die Elf von Huub Stevens trotz weiterhin engagiert auftretender Linzer die Partie nach Hause. Aufhauser verfehlte in der 91. Minute nur um Zentimeter den Salzburger Kasten.

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SV Mattersburg - Sturm Graz 1:1 (1:0)
Pappelstadion, 3.200, Brugger
Tore: Doleschal (39.); bzw. Muratovic (80.)

Der SK Sturm Graz hat am Samstag in der Fußball-Bundesliga nur ein schmeichelhaftes 1:1-(0:1)-Auswärtsremis gegen den SV Mattersburg erreicht. Nachdem Doleschal die Gastgeber in der 39. Minute verdient in Führung gebracht hatte, gelang dem über weite Strecken enttäuschenden Tabellenzweiten durch den eingewechselten Muratovic in der 80. Minute nur noch der Ausgleich, womit der Rückstand auf Spitzenreiter Ried auf vier Punkte anwuchs. Die Mattersburger wiederum vergrößerten den Vorsprung auf Schlusslicht LASK auf drei Zähler.

Dabei hatte es lange danach ausgesehen, als ob der Polster auf den Abstiegsplatz noch größer werden könnte. Während die Foda-Elf mit Ausnahme der letzten zehn Minuten weder spielerisch noch kämpferisch auch nur ansatzweise überzeugen konnte, boten die Burgenländer vor 3.200 Zuschauern ihre möglicherweise beste Saisonleistung, die letztlich mit einem Punkt belohnt wurde.

Nach einer ereignislosen ersten halben Stunde übernahmen die Mattersburger das Kommando und sorgten in der 35. Minute erstmals für Gefahr, als ein Volley von Bürger in den Armen von Sturm-Goalie Gratzei landete. Vier Minuten später sahen Pürcher und Kainz zu, wie Doleschal in den Strafraum marschierte. Der Mittelfeldspieler bedankte sich mit einem von Schildenfeld leicht abgefälschten Schuss unter die Latte - es war dies der erste Treffer der Burgenländer gegen Sturm nach sieben Partien.

Mattersburg blieb am Drücker und fand durch Farkas (43./Gratzei parierte) und Bürger (49./Weitschuss daneben) weitere Möglichkeiten vor. An der Sturm-Misere änderte sich trotz der Hereinnahmen von Salmutter und Muratovic in der 46. Minute zunächst nichts. Die einzige auch nur halbwegs vielversprechende Chance für die Gäste entstand vorerst durch eine Unsicherheit von SVM-Goalie Borenitsch nach einer Freistoßflanke (59.), auch das Tor hatten die Gäste einem Fehler zu verdanken.

Höller ließ sich vom eingewechselten Haas den Ball abluchsen und der Oldie ferselte zu Muratovic, der zum 1:1 einschoss. Erst danach zeigten sich die Grazer von ihren besseren Seite und kamen bei Chancen von Schildenfeld (86.) und Hölzl (88.) sogar noch dem Sieg nahe. So blieb aber immerhin die Serie von Sturm bestehen, gegen Mattersburg seit nunmehr 15 Partien keine Niederlage kassiert zu haben.

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