Wigan-Legionär über das anstehende Testmatch gegen Schweden: "Frage mich, was das Spiel überhaupt bringen soll?"
ÖSTERREICH: Heute spielt Ihr Team gegen Liverpool. Ein Saisonhighlight?
Paul
Scharner (28): Sicher. Im Jänner haben wir schon gegen ManU, Tottenham und
ManCity gespielt, bis jetzt aber nur gegen Tottenham drei Punkte geholt. Ich
denke, es ist an der Zeit, auch endlich gegen die Großen nicht nur zu
punkten, sondern auch zu gewinnen.
ÖSTERREICH: Wie ist es, im direkten Duell mit europäischen Superstars zu
stehen?
Scharner: Natürlich haben solche Ausnahmekönner eine ganz
andere Spielanlage – da musst du wirklich jede Sekunde hellwach sein, sonst
entwischen dir Stürmer wie Rooney, Tevez oder eben Torres.
ÖSTERREICH: Sie sind am Transfermarkt heiß begehrt. Neben Aston Villa
sind auch Newcastle, Sunderland und Bolton interessiert ...
Scharner:
Ich weiß, aber ich bin bei Wigan happy, es gibt keinen Grund zur Eile. Bei
uns läuft’s sehr gut, wir kämpfen um einen UEFA-Cup-Platz. Im Winter will
ich daher eher nichts ändern, wenn dann im Sommer. Aber man weiß nie, was im
Fußball passiert.
ÖSTERREICH: Sie haben vor einiger Zeit eine Rangliste mit jenen Klubs
erstellt, zu denen Sie sich einen Wechsel vorstellen können. Ist Aston Villa
vorne dabei?
Scharner: Ja. Vielleicht wegen dem Namen. Aston Villa
klingt wie Aston Martin und die bauen schöne Autos (lacht). Nein, im Ernst:
Aston Villa war schon in meiner Kindheit einer meiner Lieblingsvereine. Die
Atmosphäre im Villa Park ist sensationell. Und sie haben den besten Rasen in
der gesamten Premier League.
ÖSTERREICH: Bei Wigan spielen Sie nach wie vor in der ungeliebten
Innenverteidigung. Ein Grund zu gehen?
Scharner: Das ist natürlich
ein Problem. In England ist der Innenverteidiger nur da, um Tore zu
verhindern. Aber das bin nicht ich. Jetzt wird man sehen, wie sich das Ganze
entwickelt.
ÖSTERREICH: Am 11. Februar steht der ÖFB-Test gegen Schweden an. Wie
wichtig ist der Auftakt ins Länderspieljahr 2009?
Scharner: Die
Frage ist, wie viel Sinn so ein Freundschaftsspiel macht. Vielen Spielern
fehlt zu dieser Zeit noch Fitness und Spielpraxis. Umso mehr müssen wir
Legionäre die Verantwortung übernehmen, damit wir mit einem Sieg ins neue
Jahr starten können.
Interview: Markus Rattenböck/ÖSTERREICH