Koller ist Billiglösung

Teamchef kassiert 450.000 Euro im Jahr

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Marcel Koller ist ÖFB nicht viel wert. Eine Billiglösung im internationalen Vergleich.

Neo- Teamchef Koller flog Mittwoch Mittag zurück nach Zürich. Zuvor war er noch in der ZiB 2 und im Ö3-Wecker zu Gast. Jetzt bereitet der Schweizer den Umzug nach Wien vor. Am 1. November tritt er seinen neuen Job beim ÖFB an.

Mit einer geschätzten Jahresgage von 450.000 Euro brutto liegt Koller in der Preisklasse von Didi Constantini (Franco Foda hätte mit der Ablöse eine knappe Million gekostet).

Der „Blick“ enthüllte den Gang zum Arbeitsamt
Beim VfL Bochum soll unser neuer Teamchef noch 720.000 Euro brutto pro Saison kassiert haben. Das hat im Oktober des Vorjahres der Blick enthüllt. Damals löste Koller eine Riesendiskussion in der Schweiz aus, weil er nicht davor zurückschreckte, stempeln zu gehen. Der Blick berichtete auch, dass ihm ein Arbeitslosengeld in Höhe von 6.784 Franken, umgerechnet 5.531 Euro, zusteht. Koller verteidigte sich so: „Ich habe keine Millionen auf der Seite, habe immer meine Beiträge bezahlt und weiß nicht, wann ich wieder einen Verein finde.“

„Man sollte mich erst einmal arbeiten lassen“
In Bochum wurde er im September 2009 nach fast vier Jahren gefeuert. Koller: „Das Ende ist nicht schön gewesen, aber ich habe den VfL drei Jahre in der deutschen Bundesliga gehalten. Das ist auch eine Leistung.“ Angebote aus Dubai und Griechenland lehnte er ab. „Das hat nicht gepasst. Ich möchte etwas bewegen und aufbauen. In Österreich habe ich die Chance dazu.“

Die kritischen Stimmen bringen ihn nicht aus der Ruhe. Koller dazu: „Man sollte erst einmal schauen wie ich arbeite und dann reden. Ich kenne die Leute überhaupt nicht, die mich beurteilen, und sie kennen mich nicht.“

Koller sucht Kontakt zu Trainern und Managern
Koller wird nun viele Spiele beobachten, mit Trainern und Managern Kontakt aufnehmen. Er stürzt sich in die Arbeit.

Er liebt Rotwein und Käsefondue
Koller wird mit seiner Frau von Zürich nach Wien umziehen. Er sagt: „Ich freue mich auf diese Stadt. Und ich werde mich sicher nicht daheim verkriechen. Die Leute sollen mich sehen – nicht nur im Fußballstadion, sondern auch beim Heurigen, im Theater oder in der Oper.“ Koller mag auch die Berge, verrät: „Romantisch, wenn draußen der Schnee liegt, Feuer im Kamin prasselt, Rotwein und Käsefondue serviert wird.“

Er gibt zu: Die zwei Jahre ohne Job waren nicht einfach. „Mir ist niemals langweilig gewesen, aber es fehlt etwas – die Emotionen, das Kribbeln, die Momente vor dem Match.“

Als es in Bochum nach unten ging, musste er viel aushalten. Sogar sein Auto wurde gekratzt. Von den Fan-Protesten und den „Koller raus!“-Rufen im Stadion erst gar nicht zu reden. „Am Schluss habe ich nur noch auf die Nuss bekommen. Das war auch für die Gesundheit nicht gut.“ Seine Frau tat sich das nicht mehr an, vermied den Stadionbesuch…

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