Verein und Politik konnten sich nun doch auf ein Rettungspaket einigen. Beirat und Sportdirektor werden installiert, Verein erhält 1,6 Millionen Euro.
Die dunklen Wolken über dem FC Wacker Innsbruck scheinen sich zu lichten. "Raus aus der Sackgasse", lautete das Motto des finanziell angeschlagenen Fußball-Bundesligisten, der in Sachen Entschuldung einen wichtigen Schritt vermelden konnte. Die Tiroler Landespolitik sicherte dem Verein neben 1,6 Millionen Euro "Infrastrukturbeitrag" auch eine Erhöhung des Regelbudgets durch private und landesnahe Unternehmen zu.
Politische Einigung
Offensichtlich haben sich auch VP-Landesrätin Anna Hosp, die vor gut drei Wochen als Erste mit einem "Rettungsplan" an die Öffentlichkeit getreten war, und ihr ursprünglicher Kritiker, Landeshauptmann-Stellvertreter Hannes Gschwentner (SP), auf eine gemeinsame politische Vorgehensweise geeinigt. Die finanzielle Zukunft des Traditionsclubs sollte damit gesichert sein.
Absegnung
Zuvor müssen die Vereinsmitglieder freilich noch die Installierung eines Beirates absegnen, in dem jene Großsponsoren vertreten sein werden, die jährlich mehr als 150.000 Euro überweisen. Das Gremium soll etwa in wichtige Personalentscheidungen eingebunden sein, Beschlüsse müssen von Obmann Gerhard Stocker allerdings abgesegnet werden.
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Söndergaards Trainerstuhl wackelt
Auf sportlicher Ebene wird zudem das Amt des Sportdirektors eingeführt, die Auswahl soll nach einem Hearing schon möglichst bald getroffen werden. Im Gespräch sind u. a. Kurt Jara, Dietmar Constantini und Oliver Kreuzer. In den Händen des neuen Sportdirektors wird denn auch die Entscheidung über Wohl und Wehe des derzeitigen Trainers Lars Söndergaard liegen. Nach wie vor sind für den Trainerposten Constantini/Heinz Peischl und Jara im Gespräch, relativ neu sind die Spekulationen um eine Verpflichtung des ehemaligen Red-Bull-Salzburg-Scouts Nick Neururer.
Geklärt ist indes die Zukunft von Geschäftsführer Mario Weger und Manager Christian Ablinger, die ihre Funktionen bereits Ende August zurückgelegt hatten. Die Dienstverhältnisse mit beiden werden aufgelöst.
Fans befriedigt
Mit der am Freitag präsentierten Lösung sollten auch die auf die traditionellen Vereins-Werte bedachten Mitglieder des Clubs leben können. Obmann Stocker bleibt im Amt, der beim "Hardcore"-Anhang unbeliebte ehemalige VP-Landesrat Ferdinand Eberle hatte sein Kurzzeit-Präsidentenamt am 1. Oktober nach zwischenzeitlichem Platzen des Deals ja zurückgelegt.