Brasilianische "Zaubermaus" am Tiefpunkt der Karriere angekommen. Hat ihm Barca gar ein Ultimatum gestellt?
Der FC Barcelona bangt um Ronaldinho. Der brasilianische Weltstar steckt in der schwersten Krise seiner Karriere. Die Fans, die ihn vor kurzem noch angehimmelt hatten, bedachten die Darbietungen ihres Idols mit Pfiffen, Trainer Frank Rijkaard wechselte ihn mehrfach aus. In der Presse wurden dem zweifachen Welt-Fußballer ein unsteter Lebenswandel und nächtliche Ausschweifungen zur Last gelegt. Das Sportblatt "Marca" glaubt gar zu wissen, Barca habe ihm ein Ultimatum gestellt: "Entweder Du besserst Dich oder Du fliegst raus."
Ronaldinho zu Chelsea?
Einige Vorstandsmitglieder fürchteten,
dass Ronaldinho sich von seiner Formkrise nicht mehr erholt, schreibt die
Madrider Zeitung. Sie bedauerten bereits, den Star nicht im Sommer verkauft
zu haben. Nach britischen Presseberichten macht sich Chelsea neue Hoffnungen
auf eine Verpflichtung des Brasilianers und wäre bereit, eine Ablösesumme
von 70 Millionen Euro zu zahlen.
Cruyff mischt sich ein
Der Niederländer Johan Cruyff, der bei
Barca über viel Einfluss verfügt, empfahl seinem Landsmann Rijkaard eine
harte Hand: "Es sollten die Spieler aufgestellt werden, die am besten in
Form sind", schrieb Cruyff in einer Kolumne. "Ein Fußballer kann nicht von
dem leben, was er einmal war."
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Ronaldinho auf Tauchstation
Ronaldinho ging bei so viel Ungemach
auf Tauchstation. Der Brasilianer, der sonst stets freundlich lächelnd für
die Fotografen posiert, zog sich in Barcas Fitnesszentrum zurück. Dort heilt
er eine Verletzung aus. Beobachter halten die Blessur für vorgetäuscht.
Ronaldinho wolle sich nicht dem Votum des Publikums stellen, heißt es. Er
werde frühestens im Champions-League-Spiel kommende Woche beim VfB Stuttgart
wieder zum Einsatz kommen - weit weg von den eigenen Fans.
Messi stiehlt die Show
Dabei hatte der 27-Jährige vor einem Monat
noch angekündigt: "Diese Saison soll meine beste bei Barca werden." Davon
ist nichts zu spüren. Ronaldinho blieb in allen Spielen weit hinter den
Erwartungen zurück. Und was für ihn besonders schlimm sein dürfte: Der FC
Barcelona braucht ihn nicht mehr so sehr wie früher, mit dem Argentinier
Lionel Messi haben die Katalanen einen neuen Superstar gefunden. Ronaldinho
soll zudem auf die Clubführung sauer sein, denn er argwöhnt, sie habe die
Berichte über seine nächtlichen Feiern der Presse zugespielt.