Weltmeister startet in die Endrunde

Australien als gutes WM-Omen für Frankreich

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Der amtierende Weltmeister Frankreich bestreitet sein erstes Gruppenspiel gegen Australien. Trotz des Ausfalls von Real-Star Karim Benzema plant der Titelverteidiger ein Torfeuerwerk.

Es könnte ein gutes Omen für den amtierenden Fußball-Weltmeister sein: Frankreich trifft wie beim Siegeszug vor vier Jahren auch bei der WM in Katar im Auftaktspiel am Dienstag (ab 20 Uhr im Sport24-Liveticker) auf Australien. Gelang der "Equipe Tricolore" in Russland 2018 ein 2:1-Erfolg, so ist das Team von Trainer Didier Deschamps auch in Al Wakrah klarer Favorit. Die "Socceroos" starten hingegen ohne große Erwartungen ins Turnier und wollen die Franzosen zumindest ärgern.

Den Fluch des Titelverteidigers bekam die Deschamps-Truppe schon vor WM-Start zu spüren. Ballon d'Or-Gewinner Karim Benzema fiel kurzfristig wegen einer im Training erlittenen Verletzung für das gesamte Turnier aus. Der Stürmerstar von Real Madrid gesellte sich damit zu den verletzten Routiniers Paul Pogba und Ngolo Kanté sowie zu den aufsteigenden Presnel Kimpembe und Christopher Nkunku. "Wir glauben an unsere Chance, an unser Team, auch wenn die Ausfälle wie der von Karim nicht helfen", erklärte Kapitän Hugo Lloris.

Gedanken an ein womöglich schlechtes WM-Karma werden konsequent beiseite geschoben, obwohl in diesem Jahrtausend bis auf Brasilien 2006 alle Weltmeister bereits in der Gruppenphase scheiterten und auch ihr erstes Spiel nicht gewonnen haben. "Les Bleus", die Blauen, haben zudem ein holpriges Länderspieljahr hinter sich: In der Nations League vermied man in der Österreich-Gruppe nur knapp den Abstieg. Gegen die "Aussies" im Stadion Al Janoub ist das alles kein Thema mehr. "Wir sind zuversichtlich, was unsere Qualitäten angeht. Es wird ein echter Kampf werden", erklärte Verteidiger Lucas Hernandez. "Das erste Spiel ist immer extrem wichtig, und als Titelverteidiger sind die Erwartungen an uns noch höher", fügte Lloris an.

Weltmeister-Offensive trotz Benzema-Ausfall hochkarätig besetzt

Mit Kylian Mbappe, Antoine Griezmann, Olivier Giroud oder Ousmane Dembele hat Deschamps auch nach dem Benzema-Ausfall mehrere Offensiv-Hochkaräter im Aufgebot, sodass er sogar auf eine Nachnominierung verzichtete. "Ich bin überzeugt, dass wir genug Spieler haben. Wir haben viele Möglichkeiten und alles was wir brauchen", erklärte der 54-Jährige am Montag. Entwarnung gab es bei den angeschlagenen Raphael Varane und Eduardo Camavinga, sie werden in der Gruppe-D-Partie gegen Australien zur Verfügung stehen.

Giroud könnte die von Benzema hinterlassene Lücke füllen. Dem 36-Jährigen, der bisher 49 Mal für die Farben seines Landes getroffen hat, fehlen noch zwei Team-Tore auf Frankreichs Rekordschützen Thierry Henry. Bei einer WM netzte der Stürmer des AC Milan aber erst einmal. "Natürlich habe ich das Ziel im Kopf, Thierry zu schlagen. Aber das Hauptziel ist, mit der Mannschaft so weit wie möglich zu kommen. Ich werde 200 Prozent für das Team geben", sagte Giroud vor seiner dritten WM-Teilnahme.

Australiens Teamchef Graham Arnold hat nicht diese begnadete Qualität wie Frankreich zur Verfügung. Das zeigte sich auch in der WM-Qualifikation, die die Socceroos nur mit Mühe und Glück (Sieg im Elfmeterschießen im interkontinentalen Play-off gegen Peru) schaffte. Körperbetontes Spiel und Kampfgeist sollen andere Defizite wettmachen. Arnold hat viele unerfahrene Spieler wie den 18-jährigen Garang Kuol nominiert, die in die Fußstapfen von Harry Kewell, Tim Cahill und Co. treten sollen. Selbstbewusstsein ist aber auch beim Außenseiter keine Mangelware. "Es ist unsere erste Weltmeisterschaft und wir wollen die Welt wirklich schocken", sagte Flügelspieler Awer Mabil. "Ich denke, wir haben die Qualität dazu, wir müssen nur zeigen, was wir können." Die Gelegenheit bietet sich nun auf größter Bühne gegen den Weltmeister.

Technische Daten und mögliche Aufstellungen

Gruppe D - 1. Runde: Frankreich - Australien
Al Wakrah, Al Janoub Stadium

Al Janoub Stadium
© Getty
× Al Janoub Stadium

Schiedsrichter: Victor Gomes (RSA).

Frankreich: 1 Lloris - 17 Saliba, 4 Varane, 21 Lucas Hernandez - 2 Pavard, 8 Tchouameni, 25 Camavinga, 22 Theo Hernandez - 7 Griezmann - 9 Giroud, 10 Mbappe
Ersatz: 16 Mandanda, 23 Areola, 3 Disasi, 5 Kounde, 13 Fofan, 18 Upamecano, 24 Konate, 6 Guendouzi, 14 Rabiot, 15 Veretout, 11 Dembele, 12 Kolo Muani, 20 Coman, 26 Thuram

Australien: 1 Ryan - 3 Atkinson, 4 Rowles, 8 Wright, 16 Behich - 13 Mooy - 10 Hrustic, 22 Irvine, 14 McGree, 11 Mabil - 15 Duke
Ersatz: 12 Redmayne, 2 Degenek, 5 Karacic, 18 Vukovic, 19 Souttar, 20 Deng, 24 King, 17 Devlin, 26 Baccus, 6 Tilio, 7 Leckie, 9 Maclaren, 21 Kuol, 23 Goodwin, 25 Cummings
 

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