Der frühere englische Fußball-Star Gary Lineker hatte sich nach eigenen Angaben geweigert, bei der Auslosung für die WM in Katar eine aktive Rolle zu übernehmen.
"Ich unterstütze die WM nicht. Ich wurde auch gebeten, die Auslosung für die FIFA vorzunehmen, da habe ich mich geweigert, weil ich dachte, das wäre Heuchelei gewesen", sagte Lineker im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Es sei eine korrupte Bewerbung gewesen, "das wissen wir alle", meinte Lineker.
"Die Hälfte derer, die damit zu tun hatten, sitzt heute entweder im Gefängnis oder wurde verbannt. Die WM hätte nicht dorthin vergeben werden sollen", sagte der 61-Jährige. Bei der WM 2018 in Russland war Lineker noch bei der Auslosung dabei gewesen. Damals, verriet der ehemalige englische Nationalspieler einmal, sei er Wladimir Putin aus dem Weg gegangen. "Aber machen wir uns nichts vor: Sobald der Fußball beginnt, wird er alles verschlingen", sagte Lineker über die Katar-WM.
Lineker als TV-Experte im Einsatz
Lineker ist bei der am 20. November beginnenden Veranstaltung als BBC-Reporter dabei. Der englische TV-Sender habe sich zum Beispiel mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International darüber unterhalten, wie man mit Sportswashing umgehe, sagte der frühere Stürmer. "Sportswashing funktioniert nur, wenn man aufhört, über Probleme zu sprechen. Aber wir werden über Menschenrechte und Stadionbaufragen sprechen, wahrscheinlich in der Eröffnungssendung."
Neben anderen Menschenrechtsverletzungen steht WM-Gastgeber Katar auch wegen seines als menschenunwürdig geltenden Umgangs mit ausländischen Arbeitern in der Kritik. Zuletzt hatte der katarischen WM-Botschafter Khalid Salman für Entsetzen gesorgt und Homosexualität als "geistigen Schaden" bezeichnet.