Vertrag wird mit 52-Jährigen nicht verlängert

Nach WM-Pleite gegen Marokko: Luis Enrique nicht mehr spanischer Teamchef

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Der spanische Teamchef Luis Enrique muss nach dem WM-Achtelfinal-Aus gegen Marokko gehen. Der spanische Verband wird den Vertrag des 52-Jährigen nicht verlängern.

Am Donnerstag gibt der spanische Fußballverband die Trennung von Trainer Luis Enrique bekannt. Der bis Ende 2022 laufende Vertrag des 52-Jährigen wird nicht verlängert. Man danke dem Teamchef für die Aufbauarbeit, wolle aber im kommenden Jahr "ein neues Projekt" in die Wege leiten.

"Ich kann es nicht sagen, weil ich es noch nicht weiß. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt. Im Moment habe ich einfach Lust, zuhause anzukommen und meine Leute zu sehen. Nächste Woche sprechen wir über die Zukunft, ich muss erst mal diese Enttäuschung verarbeiten", sagte Enrique noch am Mittwoch nach dem Ausscheiden im Achtelfinale gegen Marokko. Diese Zeit nimmt sich der spanische Verband nicht und verkündet schon am Donnerstag das bevorstehende Aus des Teamchefs.

Die spanische Sport-Zeitung "Marca" ließ in einer Umfrage unter 200.000 Teilnehmern über deren Meinung zum Verbleib Enriques abstimmen. Satte 77 Prozent sprachen sich gegen den 52-Jährigen aus. "Der Plan des Trainers ist gescheitert: Kein Mut, kein Plan B, keine Selbstkritik, keine Lösungen und keine Stars", titelte das Blatt. Doch es herrscht nicht nur Kritik, auch positive Schlagzeilen gibt es über den Coach zu vermelden: "Ihm ist es gelungen, eine Generation von Fußballern aufzubauen, die in Zukunft die negative Dynamik Spaniens ändern kann: Pedri, Gavi, Ferran, Ansu Fati, Nico Williams und Balde können eine Ära prägen. Und das ist das größte Vermächtnis von Luis Enrique."

Der Ex-Teamspieler hat das Amt 2018 angetreten. 2019 pausierte er mehrere Monate, nachdem seine Tochter Xana an Krebs erkrankte und mit neun Jahren starb.

Als potentielle Nachfolger gelten Roberto Martinez, der nach der WM als Belgiens Teamchef freiwillig ging. Ein zweiter Kandidat ist der derzeit vereinslose Marcelino, der zuletzt Athletic Bilbao trainierte. Als Favorit gilt Luis de la Fuente, der aktuell die U21 der "La Roja" unter seinen Fittichen hat. De la Fuente führte bereits die U19- und U21-Teams zu den Nachwuchs-Europameister-Titeln und holte bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio die Silbermedaille.
 

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