Violette Tristesse

Zellhofer maßlos enttäuscht

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Wieder spätes Tor kassiert: Austria-Coach Zellhofer ratlos und enttäuscht.

Die Rückkehr in seine Fußball-Heimat war für Georg Zellhofer, den Neo-Trainer von Austria Magna, keine Reise wert. Die Wiener verloren das Sonntag-Spiel der T-Mobile-Bundesliga gegen den FC Superfund in Pasching 1:2, blieben Tabellenachter und sind nur noch einen Punkt von Schlusslicht Rapid entfernt. Die Hausherren schoben sich dank zweier Tore der Ex-Veilchen Gerald Krajic (4.) und Christian Mayrleb (83.) wieder an die zweite Stelle hinter Spitzenreiter Red Bull Salzburg vor.

Sicheren Sieg verspielt
Zellhofer, der an seinem einstigen Arbeitsplatz namens Waldstadion erfolgreiche Jahre verbracht hatte, war nach dem Schlusspfiff maßlos enttäuscht. Wie schon gegen Sturm Graz (1:1) und den GAK (2:2) hatte seine Elf wieder im Finish ein entscheidendes Tor kassiert. Und diesmal sogar in Überzahl, nachdem Chiquinho wegen Nachschlagens schon nach einer halben Stunde zurecht Rot gesehen hatte. "Einige Spieler müssen umdenken. Wir haben in Überzahl planlos nach vorne gespielt.", kritisierte Zellhofer seine Truppe.

Dabei war bis zur Pause (1:1) alles nach Plan gelaufen, schien im fünften Duell mit den Paschingern seit 6. November 2005 (1:0) der erste Sieg durchaus möglich. "Wieso uns der Ausgleich kurz vor der Halbzeit nicht Auftrieb gegeben hat, weiß ich nicht. Stattdessen haben wir das Spiel selbst eingeschläfert und sind dafür bestraft worden", meinte der Ex-Paschinger Feldherr. Wenn man einen Mann mehr auf dem Platz und die Ansprüche der Austria habe, müsse man sich einfach anders präsentieren. Nach dem Wechsel haben die Gäste einfach zu langsam agiert.

Rot für Mayrleb übersehen
Im Lager der Oberösterreicher, die die fünften Saison im Oberhaus als Vizemeister (erstmals) beenden wollen, war letztlich alles eitel Wonne. Auch wenn Mayrleb zum Zeitpunkt seines Siegestores, zu dem Yüksel Sariyar ("Wir haben Fußball mit Herz gezeigt") die ideale Vorarbeit geleistet hatte, eigentlich schon längst in der Kabine hätte sein müssen. Sein Ellbogen-Check gegen Mario Tokic in der neunten Minuten hinter dem Rücken des Schiedsrichters, aber vor der Linse der TV-Kameras, blieb ungestraft.

"Ich wollte Tokic nicht ins Gesicht schlagen, habe mich einfach gewehrt, weil er mich immer am Leiberl gezogen hat. Es war ein normaler Zweikampf. Das Tor war für mich persönlich auch sehr wichtig. Ich habe mich in den vergangenen Wochen nicht sehr wohl gefühlt. Nun habe ich wieder richtig Spaß", meinte der 34-Jährige, der die Moral seiner Mitspieler lobte, in Anspielung auf sein "Doping-Affäre". Freude kam natürlich auch bei Didi Constantini auf: "Meine Mannschaft hat gezeigt, dass sie trotz des Ausschlusses gewinnen wollte."

Motivationskünstler Constantini
Den Paschingern gelang nicht nur die erfolgreiche Cup-Revanche, sondern auch die Rehabilitierung für das 2:3 in Altach nach 2:0-Führung. In der Pause erinnerte der Tiroler Coach, der als Feuerwehr-Mann die Austria von Dezember 2001 bis Mai 2002 in den Europacup geführt hatte, an die vorige Saison und das GAK-Spiel in Graz. "Ich hab' zu den Burschen gesagt, dort haben wir auch mit zehn Mann gewonnen und das machen wir heute wieder so", erzählte Constantini.

Constantinis Zukunft
Es sei ein geiles Gefühl, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Es mache ihm große Freude und auch die Mannschaft sei zufrieden. Auf die Frage, ob er als Trainer auch noch im Frühjahr auf der Superfund-Bank sitzen werde, antwortete Constantini zurückhaltend: "Am 10. Dezember gibt es in einem Gespräch mit Präsident Franz Grad eine Entscheidung. Das ist jetzt noch nicht bedeutend, viel wichtiger waren heute die drei Punkte." Der "Coach auf Zeit" denkt nur an die Gegenwart und die heißt GAK (Samstag auswärts).

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