Letzter Startplatz

Hamilton-Pole wegen Sprit aberkannt

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Spritprobleme - Muss Spanien-Grand-Prix vom letzten Startplatz aus beginnen.

McLaren-Star Lewis Hamilton nimmt den Formel-1-Grand-Prix von Spanien nicht aus der Pole Position, sondern vom letzten Startplatz aus in Angriff. Der Engländer wurde nach dem Qualifying aus dem Ergebnis gestrichen, weil er nach dessen Ende nicht mehr an die Box zurückgefahren ist. Hamilton hatte zu wenig Sprit an Bord. Das gaben die Sportkommissäre des Automobil-Weltverbandes (FIA) am Samstagabend bekannt.

Hamilton darf das Rennen zwar in Angriff nehmen, Startplatz eins erbt aber der Venezolaner Pastor Maldonado im Williams.

Rückschlag für Red Bull
Einen Rückschlag setzte es für Red Bull. Weltmeister Sebastian Vettel kam nicht über Platz acht hinaus, sein Teamkollege Mark Webber erreichte als Zwölfter nicht einmal die entscheidende Quali-Phase. Der Rückstand gab den Bullen Rätsel auf. "Wir haben uns die erste Startreihe erwartet", gestand Motorsportchef Helmut Marko. Im Abschlusstraining am Vormittag sei noch alles nach Plan gelaufen, WM-Leader Vettel war der Schnellste.

Vettel sparte einen Satz weicher Reifen
Zumindest sparte Vettel einen Satz weicher Reifen, weil er im Quali-Finale keine volle Runde mehr drehte. "Solange wir nicht wissen, wie wir in zwei Stunden so viel verlieren, hilft das aber wenig", betonte Marko. "Es gibt keine Logik." Die Pirelli-Pneus dürften nur in einem extrem engen Temperaturfenster funktionieren. Am Sonntag (Rennstart 14.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) soll es auf dem Circuit de Catalunya deutlich kühler werden.

Hamilton dominierte bei 29 Grad Luft- und 41 Asphalttemperatur. Lediglich in der zweiten Phase überraschte Maldonado mit Bestzeit. "Das Auto hat sich großartig angefühlt. Das war eines der besten Qualifyings, das ich je gefahren bin", erklärte Hamilton. Lohn dafür ist die 22. Pole Position seiner Karriere, die dritte in dieser Saison. Der Brite hat alle bisherigen Saisonrennen aus der ersten Startreihe in Angriff genommen, wurde aber nie besser als Dritter.

Wird die WM durcheinandergewürfelt?
 Die WM könnte in Montmelo bei Barcelona ebenfalls durcheinandergewürfelt werden, liegt Hamilton doch nur vier Punkte hinter Spitzenreiter Vettel auf Platz zwei. Selbst der WM-Fünfte Alonso ist nur zehn Zähler zurück. Der runderneuerte F2012 des Spaniers dürfte funktionieren. Ferrari hat für den Europa-Auftakt sieben Teile verändert, darunter den Unterboden samt Diffusor. "Das ist definitiv ein Schritt nach vorne", sagte Alonso. Von einem Top-3-Platz habe er nicht einmal geträumt.

Hinter dem Lokalmatador lauern die Geheimfavoriten Romain Grosjean und Kimi Räikkönen. Die beiden Lotus-Piloten, zuletzt schon in Bahrain auf dem Podest, dürften laut Trainingsaufschlüssen auf lange Distanzen die Schnellsten sein. Und schließlich will auch noch Vettel angreifen. "Ich werde versuchen, gleich einige Plätze gutzumachen", versprach der Titelverteidiger. "Aber man muss auch durch die ersten Kurven kommen." Der Deutsche startet zwischen seinen Mercedes-Landsleuten Nico Rosberg und Michael Schumacher.

McLaren verschmerzte durch die 150. Pole seiner Geschichte auch das frühe Aus von Jenson Button. Der Ex-Weltmeister kam nicht über Startplatz elf hinaus, steht neben Webber. Letzterer war in den beiden vergangenen Jahren noch auf Pole gefahren. Maldonado stellte erstmals seit Nico Hülkenberg 2010 in Brasilien einen Williams in die erste Startreihe - die wahre Sensation. "Wir haben unglaublich hart dafür gearbeitet", versicherte der 27-Jährige.

Ergebnisse Qualifying für GP von Spanien in Barcelona

1. Lewis Hamilton (GBR) McLaren-Mercedes 1:21,707 Min. (205,099 km/h)
2. Pastor Maldonado (VEN) Williams-Renault 1:22,285
3. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 1:22,302
4. Romain Grosjean (FRA) Lotus-Renault 1:22,424
5. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus-Renault 1:22,487
6. Sergio Perez (MEX) Sauber-Ferrari 1:22,533
7. Nico Rosberg (GER) Mercedes-AMG 1:23,005
8. Sebastian Vettel (GER) Red Bull-Renault ohne Zeit in Q3
9. Michael Schumacher (GER) Mercedes-AMG ohne Zeit in Q3
10. Kamui Kobayashi (JPN) Sauber-Ferrari ohne Zeit in Q3. Out in Q2
11. Jenson Button (GBR) McLaren-Mercedes 1:22,944
12. Mark Webber (AUS) Red Bull-Renault 1:22,977
13. Paul di Resta (GBR) Force India-Mercedes 1:23,125
14. Nico Hülkenberg (GER) Force India-Mercedes 1:23,177
15. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso-Ferrari 1:23,265
16. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso-Ferrari 1:23,442
17. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:23,444
 

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