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Hermoso: "Mich vor was schützen? Und vor wem?"

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Im Kuss-Skandal um Ex-Verbandboss Luis Rubiales versinkt der spanische Frauenfußball immer tiefer im Chaos. "Spaltung" und "Manipulation" warf Weltmeisterin Jennifer Hermoso dem nationalen Verband RFEF vor. 

Es herrscht Eiszeit, nachdem der Verband die streikenden Fußballerinnen am Montag gegen deren Willen für die kommenden Länderspiele berufen hatte. Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem Final-Triumph der Spanierinnen über England am 20. August in Sydney Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst und damit weltweit riesige Empörung ausgelöst. Er beteuert weiter, der Kuss direkt nach dem WM-Sieg sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Dem widerspricht Hermoso.

 "Wir haben Wochen, Monate damit verbracht, diesen Schutz zu suchen, den wir in der RFEF selbst nicht finden konnten. Die gleichen Leute, die uns um Vertrauen bitten, sind diejenigen, die heute eine Liste von Spielerinnen veröffentlichen, die darum gebeten haben, nicht berufen zu werden", kritisierte Hermoso nun.

Weltmeisterinnen im Streik

Am Montag hatte die neue Nationaltrainerin Montse Tomé 15 Weltmeisterinnen für die ersten beiden Spiele des Wettbewerbs am Freitag in Schweden sowie am kommenden Dienstag daheim gegen die Schweiz nominiert. Tomé hat den nach der WM im Zuge des Skandals geschassten Jorge Vilda abgelöst. Vor Journalisten in Madrid versicherte Tomé, sie habe mit den von ihr nominierten Fußballerinnen gesprochen und keine von ihnen habe die Teilnahme an den Begegnungen verweigert. Das sahen die Spielerinnen um Weltfußballerin Alexia Putellas komplett anders. Am späten Montagabend teilten sie mit, ihren Länderspiel-Streik fortzusetzen.

 Hermoso war nicht von Tomé berufen worden. Zu den Gründen hatte die Trainerin gesagt, man wolle Hermoso so "beschützen". In ihrem Statement bei X reagierte die 33-Jährige auch auf Tomé: "Mich vor was schützen? Und vor wem?"

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