Renault-Boss fühlt Ruf seines Teams nach Spionagevorwürfen McLarens "diffamiert" und will nun gegen Ron Dennis & Co klagen.
Flavio Briatore, Teamchef des Formel-1-Teams Renault, erwägt nach einem Bericht der britischen Zeitung "Daily Express" wegen der Spionage-Anschuldigungen von McLaren eine Klage gegen die Engländer. "Eine Menge sehr schlechter Sachen wurden über uns von McLaren in den vergangenen Wochen gesagt, sehr schädigende Sachen", wurde Briatore am Donnerstag in dem Blatt zitiert.
Briatore rechnet mit Renault-Freispruch
Briatore ging vor der
Verhandlung vor dem Weltrat des Internationalen Automobilverbandes FIA von
einem Freispruch seines Teams aus, was auch dem Bemühen um die Rückkehr des
zweifachen Weltmeisters und Ex-McLaren-Mercedes-Piloten Fernando Alonso
zuträglich sein dürfte. Wenn das Urteil verkündet sei, werde man rechtliche
Schritte gegen McLaren in Erwägung ziehen. "Unsere Reputation wurde
diffamiert", so Briatore weiter.
McLaren zu Abschwächung gezwungen
McLaren, das sich mit
Partner Mercedes wegen der Spionage-Affäre um den ehemaligen
McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan und Ex-Ferrari Chefmechaniker Nigel
Stepney selbst als Angeklagter vor dem sogenannten World Council
verantworten muss, hatte am Abend vor der Renault-Anhörung die
Anschuldigungen gegenüber den Franzosen relativiert - auf Wunsch der FIA,
wie das Team in einer Pressemitteilung am Mittwochabend erklärte.
Unter anderem seien es nicht 780 Zeichnungen von McLaren gewesen, die auf elf Disketten gespeichert waren, sondern 18. Die Daten hatte Ingenieur Phil Meckereth bei seinem Wechsel von den Briten zu den Franzosen im März 2006 mitgenommen.