Red-Bull-Boss geehrt

Auszeichnung für Helmut Marko

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Für sein jahrzehntelanges Wirken hinsichtlich der sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklung der Steiermark erhielt Helmut Marko den "Gerhard Hirschmann-Preis für kritisches Denken" 

Der Grazer Helmut Marko, ehemaliger Rennfahrer, Hotelier und nunmehriger Red Bull-Motorsportberater hat Montagabend in seiner Heimatstadt den "Gerhard Hirschmann-Preis für kritisches Denken", der von Land Steiermark und Stadt Graz vergeben wird, erhalten. Er wurde von der Jury "für sein jahrzehntelanges Wirken - auch hinter den Kulissen - hinsichtlich der sportlichen aber auch wirtschaftlichen Entwicklung der Steiermark geehrt".

Marko habe sich insbesondere um die Entwicklung der Region Murtal und um wichtige wirtschaftlich-kulturelle Impulse für die Stadt Graz verdient gemacht, hieß es seitens LH Christopher Drexler, Kulturstadtrat Günter Riegler (beide ÖVP) sowie Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne). Riegler hob in seiner Laudatio den unkonventionellen Lebensweg Markos "im Sinne von: manchmal mit Standpunkten und Argumentationswegen zu überraschen, manchmal die vermeintlich unverrückbaren Gegebenheiten zu hinterfragen, manchmal auch durch sarkastische und humoristische Überzeichnung Beiträge zu Diskussionen zu liefern, die sich wohltuend abheben von erwartbaren Floskeln" hervor.

"Er hat dazu beigetragen, dass die Formel 1 heute fest in der Steiermark verwurzelt ist und hat damit einen unbezahlbaren Werbewert für die Region und unsere Heimat geschaffen. Auch durch seine wirtschaftlich-kulturellen Impulse für die Stadt Graz und insbesondere für ihre Altstadt hat ihm unser Land viel zu verdanken. Ob Motorsport, Wirtschaft oder Kunst - die Aktionsfelder und der Gestaltungswille Markos sind so vielfältig wie die Steiermark selbst", sagte Drexler. Schwentner sprach von einem "kritischen und streitbaren Denker", der internationale Strahlkraft besitze. Riegler erwähnte auch, dass Marko "ein Unangepasster" sei, der "seinen eigenen Kopf hat und für seine Überzeugungen einsteht".

Marko gilt als jemand, der seine Meinung oft sehr direkt sagt. Erst im September hatte er sich damit eine schriftliche Verwarnung der FIA eingehandelt, weil er in einem Interview mit ServusTV folgende problematische Aussagen über Red Bull-Pilot Sergio Pérez getroffen hatte: "Er ist Südamerikaner, und er ist halt im Kopf nicht so völlig fokussiert, wie es beispielsweise der Max (Verstappen, Anm.) oder wie es der Sebastian (Vettel, Anm.) war." Dafür entschuldigte sich der 80-Jährige später in einer Stellungnahme auf der Homepage des Senders - und auch bei Pérez in einem persönlichen Gespräch.

Das hielt die Jury des "Gerhard Hirschmann-Preises" allerdings nicht davon ab, ihn auszuwählen: Er habe der Stadt und dem Land "durch seinen zähen Willen, sich einzubringen und sich anzulegen, seinen Stempel" aufgedrückt. An der Schnittstelle zwischen Motorsport und Wirtschaft habe sich Marko nachhaltige Verdienste um die Wieder-Verwurzelung der Formel 1 in der Steiermark sowie um das Nachwuchsprogramm von Red Bull erworben, begründete die Jury weiter.

Seit 2005 ist Helmut Marko Motorsport-Konsulent des Formel 1-Teams. Nach dem Tod von Dietrich Mateschitz ist Marko weiter wichtiges Bindeglied zwischen Red Bull und der Welt des Motorsports. Er betreibt zudem vier Innenstadthotels in Graz und ist als Kunstsammler zu einem Mäzen der heimischen Kunstszene geworden. Seine Hotels sind voll mit Werken von jungen österreichischen Künstlerinnen und Künstlern.

Der "Gerhard Hirschmann-Preis für kritisches Denken" wird biennal und ungeteilt auf Vorschlag einer Jury in der Höhe von 10.000 Euro verliehen, das Preisgeld wird zur Hälfte von Stadt Graz und Land Steiermark ausgeschüttet. Die Auszeichnung wird in Erinnerung an den langjährigen ÖVP-Politiker Gerhard Hirschmann (1951 bis 2019) vergeben. 2021 ging der Preis an Christina Jilek, Mitinitiatorin des Antikorruptionsvolksbegehrens und ehemalige Staatsanwältin der WKStA.

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