Rambo-Attacke, Schimpftiraden, Malaysia-Crash - Deutscher in der Kritik.
Mit seiner Monster-Aufholjagd von Platz 20 auf vier krönte er sich in Malaysia zum "Man of the Race". Und trotzdem hagelte es Kritik für Ferrari-Superstar Sebastian Vettel. Als die Zielflagge schon gefallen war, crashte er mit Lance Stroll. In der Auslaufrunde.
In den sozialen Medien hagelte es danach Hohn und Spott für den Williams-Jungstar. Unter den Experten aber war längst klar: Die Schuld liegt beim vierfachen Weltmeister. Eine Onboard-Aufnahme beweist, dass Stroll keineswegs nach außen lenkt: "Als er Sebastian sieht, lenkt er sogar weg von ihm", so Sky-Experte Johnny Herbert.
Anthony Davidson, ebenfalls früher in der Formel 1 aktiv, fragt: "Warum musste Vettel so nahe an Stroll ranfahren? Das war unnötig. Er hatte genügend Platz. Ich selbst bin in der Runde zur Box immer ganz an der weißen Linie gefahren, um keine Probleme zu bekommen."
"An der Grenze zur Respektlosigkeit"
Ähnlich sah Niki Lauda den Vorfall bereits nach dem Rennen. "Stroll war innen. Vettel wollte außen vorbeifahren, aber zu diesem Zeitpunkt war es kein Autorennen mehr. Da hätte man Platz lassen können", sagte der Mercedes-Aufsichtsrat. Die FIA sah die Schuldfrage nicht so deutlich und entschied, keinen der beiden Fahrer zu bestrafen.
Martin Brundle wurde bei Sky noch deutlicher: "Seit einiger Zeit zeigt Sebastian Vettel ein Verhalten auf der Strecke, das an der Grenze zur Respektlosigkeit ist. Er fährt zwar brillant, aber mit seinem Verhalten macht er es sich unnötig schwer."
Glück für Vettel: Sein Getriebe wurde beim heftigen Unfall nicht entscheidend zerstört. Er kann sich in Suzuka ohne Strafversetzung um wichtige Punkte im WM-Zweikampf mit Lewis Hamilton duellieren.