Rückzugsort für Bullen-Macher & Weltmeister

Helmut Marko zeigt uns sein 'Wohnzimmer'

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Bevor die Motoren aufheulten, bat uns Red-Bull-Mastermind Helmut Marko in sein „Wohnzimmer“.

Der Türsteher vor der Energy-Station ist skeptisch: „Sind Sie sicher, dass Dr. Marko Zeit hat für Sie?“ Hinten an einem unscheinbaren Tisch sitzt der „Doktor“ und arbeitet seine Terminliste ab. „Herr Okresek!“ – Marko schaut von seinen Notizen auf: „Kommen Sie her, jetzt passt es gut!“

Das riesige holzverkleidete Hospitality-Gebäude der Bullen spielt alle Stückln: unten Kaffeebar, im Mittelgeschoß ein Restaurant und oben Lounge mit Ausgang auf die Terrasse. Quasi Markos zweites Wohnzimmer. „Diese Energy-Station wird bei fast allen Rennen in Europa aufgebaut“, sagt Marko und schaut Richtung Bullen-Skulptur. „Aber der Blick hier auf die in die Landschaft eingebettete Strecke mit den Kühen dahinter ist einmalig.“

Helmut Marko Wohnzimmer

Endlich entspannen! Marko (80) am Abend auf der Dachterrasse.

© oe24
× Helmut Marko Wohnzimmer

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Unten auf den Flatscreens laufen Videos der Red-Bull-Helden. MotoGP-Star Brad Binder in Aktion, Rad-Trickser Fabio Wibmer, Freestyler, Wingsuit-Jumper … Alles kein Vergleich zum Siegeszug, den Red Bull Racing mit Marko als Berater der ersten Stunde hinter sich hat. Wieder erzählt der 80-Jährige von der Zeit, als Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz 2004 zu ihm kam und fragte, ob man das F1-Engagement nicht ausbauen und das marode Jaguar-Team kaufen sollte. „Vielleicht gewinnen wir ja einen Grand Prix“, habe Mateschitz damals gemeint. Bei jedem Schritt, so Marko, „hatten wir die Rückendeckung von Mateschitz.“ Auch das Energy-Station-Projekt habe der Boss „einfach abgesegnet“.

Verstappen-Manager schießt unser Foto

Vor zwei Wochen in Montreal feierte Red Bull den 100. Sieg. 41 davon gingen auf das Konto von Max Verstappen (25), den Marko als damals 16-Jährigen in die Formel 1 geholt hatte: „Gegen alle Widerstände.“ Wie auf Bestellung schlendert der Weltmeister, um den sich hier alles dreht, zur Tür herein und nimmt am Nebentisch Platz. Neben Papa Jos (der 1993 in Hockenheim nach verpatztem Tankstopp nahezu unverletzt einem „Feuerball“ entstiegen war). Ein Handy-Foto für ÖSTERREICH – kein Problem. Verstappen-Manager Raymond Vermeulen spielt den Fotografen. „Das kostet sicher ein paar Dollar“, scherzt Marko.

Helmut Marko Wohnzimmer

Endlich entspannen! Marko (80) am Abend auf der Dachterrasse.

© oe24
× Helmut Marko Wohnzimmer

Jetzt kommt Teamchef Christian Horner – da müssen wir an die Bar ausweichen. Dort treffen wir ORF-Mann Ernst Hausleitner. „Ein wilder Ritt war das letzte Woche“, schwärmt Marko vom ORF-Dreh im Puch-Haflinger, in dem Verstappen am Sonntag bei der Fahrer­parade chauffiert wird. 

Über die Rampe kommt Yuki Tsunoda gut gelaunt mit dem Fahrrad. Der AlphaTauri-Star bleibt beim „Doktor“ stehen, die beiden besprechen sich kurz. Wie Marko verriet, steht das „kleine“ Bullen-Team kurz vor der Umbenennung. Unter dem zukünftigen Führungs-Duo Laurent Mekies & Peter Bayer (folgt auf den scheidenden Franz Tost) soll das Schwestern-Team zu Red Bull Racing aufschließen. Aber wo ist der angezählte Sergio Perez? „Checo ist nicht ganz fit“, sagt Marko. Der frühere DTM-Champion Liam Lawson lauert quasi vor der Tür.

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