Anders als Ferrari?

Mercedes blufft mit Teamorder-Taktik

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Wolff möchte bei den "Silberpfeilen" keine Ferrari-Taktik anwenden.

Titelverteidiger Mercedes setzt trotz verlorener Pole Position in der Formel-1-WM auf den internen Konkurrenzkampf - zumindest offiziell. Teamchef Toto Wolff betonte am Dienstag in einer Aussendung des Teams, dass Lewis Hamilton und Valtteri Bottas auch beim Großen Preis von Kanada in Montreal am kommenden Sonntag keine Stallorder bremsen werde.

"Wir haben zwei exzellente Fahrer und wir halten an unserer Philosophie fest, sie gegeneinander antreten zu lassen, um das Team damit weiterzubringen - obwohl das manchmal schwierig sein kann, da nicht immer derjenige Fahrer gewinnt, der in der Weltmeisterschaft gerade vorne liegt", erklärte Wolff. Experten vemuten dahinter nur einen Bluff. Sollte es hart auf hart kommen, würde natürlich der in der WM besser platzierte Fahrer bevorzugt behandelt werden.

Hamilton brachte es in dieser Saison bisher auf zwei Siege, Bottas holte einen. Das Duo fährt in der Wertung aber Sebastian Vettel hinterher. Der Deutsche, Ferraris Nummer eins, hat die übrigen drei Rennen für sich entschieden. Zuletzt schnappte Vettel in Monaco seinem Stallkollegen Kimi Räikkönen den Sieg weg, was zu Debatten führte.

Vettel mit 25 Punkten Vorsprung

In der Fahrer-WM liegt Vettel an der Spitze aktuell 25 Zähler vor Hamilton. Der Engländer hat wiederum 29 Punkte Vorsprung auf Bottas. In Monaco war für den nur siebentplatzierten Hamilton deshalb "klar", dass Ferrari Vettel bevorzuge. Dies wollte er aber nicht als Aufforderung sehen, dass auch Mercedes seine Strategie ändern müsse, sagte der Vizeweltmeister.

Wolff erklärte Mercedes aktuell zum Außenseiter. "Es schmerzt, aber wir sind in diesem Jahr nicht die Favoriten in der Weltmeisterschaft. Das ist Ferrari", sagte der Wiener. Er gelobte gleichzeitig Besserung. "Wir wissen, dass diese Saison ein Marathon und kein Sprint ist." 14 Rennen stehen im WM-Kalender noch aus.

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