Schon jetzt hat das Dosen-Team mehr WM-Punkte als im Vorjahr. Großes Ziel bleibt aber: Bestes Team hinter McLaren, Ferrari und BMW werden.
Auf dem Papier wird das österreichisch-englische Formel-1-Team Red Bull Racing die Vorgaben für die laufende Saison genau erfüllen. Nach dem Ausschluss von McLaren-Mercedes liegen die Bullen auf dem fünften Platz der Konstrukteurs-WM. "Realistisch betrachtet sind wir aber Sechster", gestand Teamchef Christian Horner nach dem Grand Prix von Belgien. "Dennoch haben wir heuer schon enorme Fortschritte gemacht."
Punktesteigerung
In der gesamten vergangenen Saison hatte Red
Bull nur 16 WM-Punkte geholt. 2007 sind es drei Rennen vor Schluss dank des
siebenten Platzes des Australiers Mark Webber zumindest schon 18. Für Horner
ist die langfristige Perspektive aber viel wichtiger: "Wir möchten uns
irgendwann als stärkstes Team hinter den großen Drei (McLaren, Ferrari und
BMW-Sauber/Anm.) etablieren. Dafür müssen wir Williams schlagen und drei
Hersteller-Teams hinter uns lassen. Das wird schwierig genug."
Williams soll überholt werden
Die großen japanischen
Werksteams Toyota und Honda hat Red Bull schon heuer überholt. Webber kämpft
mit den Williams-Piloten Nico Rosberg und Alexander Wurz außerdem noch um
den neunten Platz in der Fahrer-WM. "Wir werden in den drei Rennen alles
versuchen, Williams noch einzuholen", versprach Horner. In der
Konstrukteurs-WM sind die zehn Punkte Rückstand aber wohl schon zu viel.
Außerdem hat David Coulthard zuletzt zweimal das Ziel nicht gesehen.
Hydraulik-Probleme stoppen Coulthard
In Spa eliminierte den
Schotten einmal mehr ein Hydraulik-Problem. "Wir müssen unsere
Zuverlässigkeit verbessern", gestand Horner. Das ist auch der große Punkt
für die kommende Saison. Das neue Auto wird eine Weiterentwicklung des
aktuellen RB3, den Starkonstrukteur Adrian Newey mit Renault- statt
Ferrari-Motor komplett neu entworfen hatte. "Es ist ein Entwicklungsprozess.
Das neue Auto für 2008 wird besser und zuverlässiger sein als das aktuelle.
Aber es ist keinesfalls ganz neu", erklärte Horner.
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Fahrer-Duo bleibt
Auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit
dem Fahrer-Duo Webber/Coulthard - dem ältesten im Formel-1-Zirkus - hatte
sich Red Bull anders als andere Teams bereits sehr früh festgelegt. "Sie
passen perfekt zu uns. Das ist eine der stärksten Paarungen in der Formel
1", stellte sich Horner vor seine Routiniers. "Wir haben sicher noch nicht
alles von ihnen gesehen." Daher will sich Red Bull auch keinesfalls mit
Weltmeister Fernando Alonso in Verbindung bringen lassen, der trotz
laufenden Vertrages vor einem Abschied von McLaren-Mercedes steht.
"Wir sind schon loyal, wenn wir unsere Verträge abschließen. Das ist ganz klar", betonte Eigentümer Dietrich Mateschitz. Der Red-Bull-Boss, der mehrere hundert Millionen Euro in die Formel 1 investiert, wollte sich nicht darauf festlegen, ob der hart bestrafte Spionage-Skandal um McLaren der Königsklasse nachhaltigen Imageschaden zufüge. "Diese Affäre kommentiere ich nicht", erklärte der 63-jährige Milliardär. Zumindest darin sind sich Mateschitz und Alonso sehr ähnlich.