Ferrari-Chaos

Schumi soll Ferrari retten

Teilen

Bei Ferrari ist nach dem Melbourne-Debakel Feuer am Dach. Jetzt wird Jean Todt zum GP von Malaysia eingeflogen.

Zwei Piloten, die sich wie Anfänger verhielten, zwei Motorpannen und null Strategie – ganz Italien schämt sich für den peinlichen Saisonauftakt im Melbourne Park. „Ferrari, ein Desaster!“, schreibt Tuttosport. Und die Gazzetta dello Sport ätzt gegen den roten Nationalstolz: „Die Lage ist wegen der beeindruckenden Serie von Pannen besorgniserregend.“ Auch Dreifach-Weltmeister Niki Lauda war entsetzt über die Vorstellung der Scuderia. „Das war eine richtige Katastrophe für Ferrari“, so Lauda.

General fliegt ein
Viel Zeit bleibt den Italienern nicht, sich vom Schock zu erholen, aber vor allem zu reagieren. Erste Maßnahme: Ferrari-Boss Luca di Montezemolo schickt seinen Ex-Rennleiter Jean Todt als „Problemlöser“ zum nächsten Grand Prix nach Malaysia. Eigentlich wollte sich der Franzose, auch General genannt, aus der Formel 1 zurückziehen und hat deshalb am Firmensitz in Maranello einen gutdotierten Bürojob angenommen. Daraus wird wohl nichts, denn er hat jetzt den klaren Auftrag, beim nächsten Rennen am Sonntag in der Gluthitze von Sepang für den Umschwung zu sorgen. Was von den Experten sofort als schallende Ohrfeige mitten ins Gesicht von Neo-Teamchef Stefano Domenicali interpretiert wird.

Kritik an Kimi
Die Roten steuern nun einem mehr als hießen Osterwochenende entgegen. Dabei werden auch die Fahrer ihr Fett abbekommen und nicht verschont bleiben. Todt wird sich vor allem WM-Titelverteidiger Kimi Räikkönen zur Brust nehmen, denn der Finne sorgte mit seinen Aussagen nach dem Rennen für zusätzlichen Zündstoff. Zur Erinnerung: Nur durch die Disqualifikation von Rubens Barrichello rückte er um einen Platz auf Rang acht vor, obwohl er gar nicht ins Ziel gekommen war, und staubte so noch einen WM-Punkt ab. Überheblich meinte er im Interview: „Ein WM-Punkt ist doch besser als gar nichts.“ Selbstkritik klingt anders.

Schumi kommt
Die einzigen aufmunternden Worte spendete Rekord-Weltmeister Michael Schumacher. Nach dem Debakel in Melbourne erklärte der Deutsche: „Ferrari ist dafür bekannt, dass es aus solchen Niederlagen Stärke und Zusammenhalt holt. Im nächsten Rennen kann das alles schon wieder ganz anders aussehen.“

Seit seinem Rücktritt ist Schumi nur mehr als Berater und Testfahrer für die Scuderia im Eisnatz. Seit dem verpatzten Saisonauftakt macht das Gerücht die Runde, dass der Deutsche wieder viel mehr ins Geschäft eingebunden werden soll – zusammen mit Todt. Fest steht: Das erste Mal wird Schumi beim Europa-Auftakt in Barcelona (27. April) dabei sein.

Der Fluch
Ferrari fährt ab sofort auch gegen den Formel-1-Fluch: In den letzten zwei Jahren wurde der Sieger des Auftaktrennens immer Weltmeister!

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.