Doping

Auch B-Probe von Susanne Pumper ist positiv

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Pumper musste am Donnerstag ihre positive B-Probe bestätigen. Ihr droht nun eine zweijährige Sperre.

Langstreckenläuferin Susanne Pumper hat am Donnerstag bestätigt, dass auch das Ergebnis der B-Probe, einer bei ihr am 9. März vorgenommenen Doping-Kontrolle positiv ist. "Ja, die B-Probe ist auch positiv", erklärte die 37-jährige Wienerin. Pumper droht nach einem Disziplinarverfahren des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes, dessen Urteil vom Weltverband (IAAF) bestätigt werden muss, eine Sperre von bis zu zwei Jahren.

Pumper hatte in der Vorwoche angekündigt, den positiven Befund auf das Blutdopingmittel EPO wegen angeblicher Fehlerhaftigkeit des Testverfahrens anfechten zu wollen, um ihre Unschuld zu beweisen.

Kann auch Zeugen vorsprechen lassen
Pumper hat nun, wie ÖLV-Generalsekretär Roland Gusenbauer bestätigte, die Möglichkeit, bei einem Hearing ihre Sicht der Dinge darzulegen. "Sie kann vor dem ÖLV-Melde-und Ordnungsreferenten auch Zeugen und Sachverständige vorsprechen lassen. Das ist ihr gutes Recht", meinte Gusenbauer, der keinerlei Kommentar zum nächsten prominenten Dopingfall, nach Hürdensprinter Elmar Lichtenegger im vergangenen November, abgeben wollte. Der Verband wird bei dem Hearing mit den vorliegenden Testergebnissen und Fakten argumentieren, so Gusenbauer weiter.

IAFF wird über Probe informiert
Der ÖLV beabsichtigt bis zum Urteil, das sich aus der Anhörung ergibt, "zum Schutz der Athletin", für die bis zum Hearing weiter die Unschuldsvermutung gilt, keine weitere Stellungnahmen abzugeben. Über einen möglichen Termin des Hearings machte Gusenbauer ebenfalls keine Angaben. Der Weltverband IAAF, der die etwaige Sperre bestätigen oder beeinspruchen kann, wurde vom Österreichischen Anti-Doping-Komitee (ÖADC) zeitgleich mit dem ÖLV und der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA über das Ergebnis der B-Probe informiert.

Arzt will "andere Ursachen" nachweisen
Pumper, die sämtliche ÖLV-Rekorde von 3.000 m bis zum Halbmarathon hält, will mit Unterstützung eines Mediziners und zweier Rechtsanwälte alle Möglichkeiten ausschöpfen, um das angeblich fehlerhafte Testverfahren und damit ihre Unschuld zu beweisen. Prof. Dr. Rudolf Valenta, Immunologe und Pathophysiologe am Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH), will nachweisen, dass die bei Pumper gefundenen EPO-Spuren auf andere Ursachen (z.B. Höhentraining) zurückzuführen sind und das Testverfahren auf das Hormon nicht zu 100 Prozent ausgereift ist. In einer Stellungnahme ließ Valenta am Donnerstag verlautbaren, "dass aufgrund der durchgeführten Untersuchungen exogenes (Anm.: körperfremdes) EPO nicht eindeutig identifiziert wurde und die aufgetretenen Befunde ebenso durch eine Veränderung des Musters im körpereigenen EPO zustande gekommen sein können."

Verfahren könnte sich ziehen
Nach Vorliegen eines ausführlichen Analyseberichts zur B-Probe will der mit Pumper befreundete Mediziner "die wissenschaftlichen Zweifel an den ausgestellten Ergebnissen und Befunden, an der Testmethodik und Durchführung in Form eines detaillierten wissenschaftliche Gutachtens" zusammenfassen. Sollte der ÖLV Pumper mit einer Sperre belegen will die Wienerin mit Hilfe von Strafverteidiger Rudolf Mayer und Zivilrechtler Clemens Grünzweig den Instanzenweg bis zum Internationalen Sportgerichtshof CAS beschreiten. Mögliche Schadensersatzforderungen stehen ebenfalls im Raum. Die sport- und zivilrechtlichen Verfahren könnten sich über Jahre hinziehen.

Experten widersprechen
Zwei Anti-Doping-Experten hatten Valentas Aussagen am Freitag widersprochen. Es gebe keinerlei Studien, die beweisen, dass Höhentraining zu einer Vermehrung von körpereigenem EPO führe. "Gespritztes Dynepo" sei die wahrscheinlichste Ursache für die positiven Proben, hatte einer der Experten gemeint. Da Dynepo aus menschlichen Zellen hergestellt wird, ist es bei Dopinganalysen viel schwerer nachzuweisen als andere pharmazeutische EPO-Präparate. Radprofi Michael Rasmussen waren im Vorjahr Spuren dieses Präparats nachgewiesen worden. Rasmussen galt allerdings nicht als positiv getestet, da die Nachweisbarkeit von Dynepo noch nicht eindeutig geklärt war.

Pumper seit Mitte April suspendiert
Seit Bekanntwerden der positiven A-Probe Mitte April ist Pumper vom ÖLV suspendiert. Neben einer Sperre droht der Wienerin außerdem die Aberkennung ihres Halbmarathon-Staatsmeistertitels, den sie am 13. April in Linz in ÖLV-Rekordzeit geholt hatte, und unter anderem ihres Sieges beim Wien-Halbmarathon am 30. März.

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