"Rainman" Benjamin Karl hat zum Ausklang von Olympia eine weitere Snowboard-Medaille geholt. Der 24-jährige Slalom-Weltmeister aus Niederösterreich fuhr am Samstag am Cypress Mountain bis zum großen Finale souverän und musste sich bei strömendem Regen erst durch seinen einzigen Fahrfehler an diesem Tag mit Silber begnügen. Gold ging an die kanadische Snowboard-Legende Jasey Jay Anderson.
"Das ist der absolute Hammer, ich bin einfach nur glücklich und zufrieden", sagte Karl. "Mir sind die Tränen schon fast gekullert, als ich wusste, dass ich eine Medaille fix hab." Natürlich blieb auch kleiner Ärger über den einzigen Fahrfehler an diesem Tag, der ausgerechnet im finalen Lauf passierte. "Ich war super drauf, aber ein kleiner Ritzer - und es ist vorbei. Mit Gold hat es nicht sein sollen, aber es kommen noch weitere Olympische Spiele. Das ist eine sehr wichtige Medaille für die österreichischen Snowboarder."
Karl war im 16er-Feld mit vielen Routiniers zunächst souverän. Der 24-jährige Wilhelmsburger setzte sich in der ersten K.o.-Runde gegen den italienischen Außenseiter Aaron March ebenso souverän durch wie im Viertelfinale gegen den Slowenen Zan Kosir und im Halbfinale gegen den Franzosen Mathieu Bozzetto.
Eine Medaille bereits fix in der Tasche war der "Flachländer" aus dem Voralpenland auch im großen Finale gegen Anderson zunächst souverän. Im Duell Slalom- gegen Riesentorlauf-Weltmeister fuhr der Österreicher gewaltige 0,76 Sekunden Vorsprung auf den kanadischen Routinier heraus. Doch als es um alles ging, machten zwei kurze Unkonzentriertheiten doch noch den Goldtraum zunichte.
Für die hoch gehandelte ÖSV-Truppe hatte der Bewerb alles andere als verheißungsvoll begonnen. Routinier Siegfried Grabner und Ingemar Walder scheiterten schon in der Qualifikation, wobei Grabner nach nur wenigen Sekunden stürzte. Quali-Sieger Prommegger, wie Karl als einer der Topfavoriten gestartet, schied dann gleich in der ersten K.o.-Runde aus.